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als Chef über mehr als 550 Mitarbei-

ter, sein Arbeitspensum ist immer noch 

hoch. Das bereut er aber nicht. „Ich 

habe immer das gemacht, was mir Spaß 

macht, und mich immer für die reizvol-

len Aufgaben entschieden“, erinnert sich 

Koll. Weiterer Erfolgsfaktor: „Ich wollte 

immer mehr wissen, als ich für meinen 

aktuellen Job gebraucht hab.“ Ein stän-

diger Blick über den Tellerrand also. 

An seiner jetzigen Stelle als Geschäfts-

führer reizt ihn besonders der große 

Gestaltungsspielraum. Bei Bellaflora 

will er die Produkte unabhängiger von 

der Wetterlage machen, den Dienstleis-

tungssektor forcieren und die Qualität 

weiter erhöhen. „Man hat unbetrete-

nes Land vor sich, muss kreativ sein 

und gleichzeitig Hausverstand und 

Bauchgefühl einbringen“, sagt er. Sein 

Bauchgefühl hat er sich im Laufe seines 

Arbeitslebens angeeignet. „Früher war 

ich viel stärker kopfgesteuert und auf 

Einzeldinge fokussiert, heute habe ich 

einen gewissen Blick dafür, was sinn-

voll ist und was nicht“, sagt er, „außer-

dem wird man mit der Zeit gelassener.“ 

Gleich geblieben ist allerdings sein Ehr-

geiz. „Misserfolge regen mich immer 

noch auf. Das wird man auch nicht los.“ 

Dabei hat er von diesen auch profitiert. 

Koll: „Gelernt habe ich mehr von Nie-

derlagen als von Erfolgen.“ 

Beruflich beschäftigt sich Koll direkt 

oder indirekt mit Pflanzen, privat be-

sonders gern mit Tieren. Gemeinsam 

mit seiner Frau („Die ist genauso tier-

narrisch wie ich“) hat er eine Golden-

Retriever-Hündin, eine bulgarische 

Straßenhündin und seit einigen Wo-

chen eine Langhaarschäferhündin, dazu 

kommen vier Katzen. Da wird es in der 

Freizeit wohl auch nie langweilig.

Seine Karriere hat 

Franz Koll

 

als Lehrling begonnen, heute ist 

er als Geschäftsführer der Gar-

tenfachkette Bellaflora für mehr 

als 550 Mitarbeiter verantwort-

lich. Der 52-Jährige rät davon 

ab, bei der Berufswahl nur an 

Geld oder aktuelle Trends zu 

denken. Sein Antrieb: Tun, was 

Spaß macht – und den eigenen 

Horizont stetig erweitern.

Eine Lehre im Pro-Kaufhaus, Abend-

matura, BWL-Studium an der Jo-

hannes Kepler Universität, Stellen bei 

Sportartikelherstellern, dann bei Sil-

houette, Einkaufsleiter und später Teil 

der Geschäftsführung bei Intersport, 

nun Geschäftsführer von Bellaflora: 

Franz Koll hat viele Stationen in seiner 

Karriere durchlaufen und ist dabei stän-

dig aufgestiegen. Gemeinsam haben 

alle seine bisherigen Arbeitsplätze eines: 

„Ich habe wirklich immer viele Stunden 

gearbeitet“, sagt er. Als junger Verkäu-

fer handelt er mit seinem Chef aus, eine 

Stunde früher gehen zu dürfen, damit 

sich die Abendschule ausgeht, die bis 

22 Uhr dauert, am Wochenende wird 

gelernt. Heutzutage bestimmt er selbst 

Karriere-Tipp.

„Henry Ford hat gesagt: W

er 

immer nur tut, was er kann, der 

bleibt immer das, was er ist. A

lso 

nur Mut für neue Aufgaben! 

Außerdem würde ich jedem emp-

fehlen, sich nach dem eigenen 

Gefühl zu richten. Was man ger-

ne macht, macht man gut – sich 

nur nach monetären Aspekten 

und Trends zu richten, ist oft 

keine gute Idee.“ 

„Gelernt habe ich mehr 

aus Niederlagen als 

durch 

Erfolge

.“