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Simon Forstenpointner

 ist 

stellvertretender Leiter des 

Qualitätsmanagements beim 

Elektronikdienstleistungs-

unternehmen Technosert in 

Wartberg ob der Aist. Das 

Unternehmen entwickelt, 

produziert und assembliert 

elektronische Baugruppen 

sowie elektronische Geräte. 

Wie Forstenpointner als 

Quereinsteiger zu seinem 

jetzigen Job gekommen ist, 

erzählt er im Interview.

Sie sind eigentlich Einzelhandels- 

und Bürokaufmann. Wie haben Sie 

es von dort zum stellvertretenden 

Leiter des Qualitätsmanagements 

bei Technosert geschafft?

Forstenpointner

_Technikinteressiert 

war ich schon immer. 2005 habe ich 

dann bei Technosert in der Fertigung zu 

arbeiten begonnen. Erworben habe ich 

das dafür notwendige Wissen im firmen-

internen Qualitech-Programm. Das war 

ursprünglich dazu gedacht, Wiederein-

steiger, zum Beispiel Frauen nach der Ka-

renz, wieder einzugliedern und zu qua-

lifizieren. Ich habe damals aber einfach 

nachgefragt, ob Technosert mich auch 

aufnehmen würde und dankenswerter-

weise habe ich diese Chance bekommen. 

Wie funktioniert diese Qualitech-

Ausbildung?

Forstenpointner

_Die Ausbildung er-

folgt neben der Arbeit und dauert unge-

fähr zwei Jahre. Es gibt einen Schultag 

pro Woche, an dem man im Wifi vor 

allem Theoretisches wie die Grundlagen 

der Elektronik lernt. Der Rest der Aus-

bildung, die Praxis, erfolgt direkt bei 

Technosert und wird von erfahrenen 

Mitarbeitern durchgeführt. Die Quali-

tech-Ausbildung schließt mit der Lehrab-

schlussprüfung zum Elektroniker ab. Ein 

großer Vorteil des Programms ist, dass 

die Mitarbeiter von Anfang an in das 

Unternehmen integriert sind und somit 

auch schnell Verantwortung überneh-

men können.

Wie sind Sie nach dem Einstieg in 

die Fertigung in die Abteilung für 

Qualitätsmanagement gekommen?

Forstenpointner

_Von der Fertigung 

bin ich den Repair-Bereich gewechselt 

und war mit Fehlersuche und Fehlerana-

lyse beschäftigt. In das Qualitätsmanage-

ment war es dann nicht mehr weit. 

Wie kann man sich die Arbeit im 

Qualitätsmanagement vorstellen?

Forstenpointner

_Es geht vor allem da-

rum, präventiv tätig zu sein und nicht erst 

dann einzugreifen, wenn eine ganze Pro-

duktserie schon fertig produziert ist. Das 

funktioniert über Vorprüfungen. Mög-

liche Fehlerquellen werden gefunden, 

eliminiert und danach kann in großem 

Umfang produziert werden.

Was macht den Reiz am 

Qualitätsmanagement aus?

Forstenpointner

_Einerseits ist es die 

technische Komponente, die mich ein-

fach interessiert, andererseits ist es das 

Verlangen, durchgehend in hoher Quali-

tät zu fertigen. Unsere Kunden kommen 

zum Teil aus dem Sicherheitsbereich und 

wenn wir für die Zutrittssysteme fer-

tigen, dann muss das auch passen. Bei 

Technosert ist das Aufgabengebiet sehr 

vielseitig. Wir haben keine Eigenproduk-

te, sondern sind Dienstleister für andere. 

Diese Dienstleistungen können einfache 

Programmierarbeiten sein, es kann aber 

genauso gut sein, dass ein Produkt bis 

zur Verpackung vollständig bei uns her-

gestellt wird. 

Welche Eigenschaften muss man

mitbringen, um im 

Qualitätsmanagement erfolgreich 

zu sein?

Forstenpointner

_Man sollte hartnä-

ckig, ausdauernd und genau sein. Qua-

lität hat viel mit Veränderungen zu tun, 

denn wenn etwas nicht so funktioniert, 

wie es sollte, muss man es eben verän-

dern. Viele Menschen sind davon aber 

kein Freund. Deshalb ist Kommunikati-

onsfähigkeit wichtig. Man muss mit vie-

len verschiedenen Menschen und Typen 

klarkommen._

„Wer verändern 

will, braucht 

Feingefühl

“