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Zu- oder Absage
, das ist hier die Frage. Eigentlich war immer klar, dass die Antwort darauf nach dem
Bewerbungsprozess vom Personaler kommt. Und heute, in Zeiten des Fachkräftemangels – haben
sich die Rollen etwa längst umgekehrt und die Personalverantwortlichen warten mit schlotternden
Knien auf die Entscheidung der gut ausgebildeten Fachkräfte mit vielen Karriereoptionen?
WIE PERSONALER TICKEN
„Wir haben eben kein
sexy Image“
„Früher war alles besser“, sagt der Leiter
der Personalabteilung der Hypo OÖ,
Michael Hintenaus, mit einem Schmun-
zeln im Gesicht, das verrät, dass er das
nicht ganz ernst meint. „Früher, da sind
ganze Berge von Bewerbungen per Post
hier eingetrudelt.“ Heute läuft alles di-
gital, und noch viel wichtiger: „Die Be-
werbungen sind weniger geworden. Es
gibt freie Stellen, auf die bekommen wir
nur eine oder zwei Reaktionen. Das ist
vor allem in den Bereichen Controlling
und Rechnungswesen der Fall.“ Das sei
vor zwanzig Jahren noch anders gewe-
sen. 50, ja 70 Bewerbungen kamen auf
eine Stelle. „Da waren Lebensläufe da-
bei, das waren richtige kleine Kunstwer-
ke. Heute sehen alle gleich aus. Daran
haben aber auch wir als Unternehmen
Schuld. Wir setzen auf eine Software,
die eben alle Bewerbungen einheitlich
an uns übermittelt.“ Ein kleines biss-
chen trauert Hintenaus den alten Tagen
nach. „Selbstverständlich geht es bei der
Sichtung von Bewerbungsunterlagen
vor allem um die Hard Facts – Ausbil-
dung, Berufserfahrung, Zusatzqualifi-
kationen – aber diese kleinen Kunstwer-
ke von früher verrieten eben auch etwas
über die Persönlichkeit des Bewerbers.“
Bei manchen Banken übernimmt gar
ein Computerprogramm die erste Vor-
auswahl. Die Guten ins Töpfchen, die
Schlechten ins Kröpfchen. Ganz ohne
Menschen im Hintergrund. „Bei uns
machen das noch die Mitarbeiter der
Personalabteilung.“
„Es gibt drei Töpfe, einen grünen, ei-
nen orangen und einen roten. Die Be-
werber im grünen Topf erfüllen alle
Text
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Sebastian Wallner
Foto
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Gettyimages, Mario Riener,
Fill, Kepler Society
Illustration
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Gettyimages