98
Vorbei an Stoppel- und Getreidefeldern
schlängelt sich ein schmaler Güterweg
zum eindrucksvollen Vierkanthof der
Familie Dietachmair in Sattledt. Wie
eine kleine Burg steht er zwischen den
Feldern. In der Ferne grüßen im diesi-
gen Licht die Berge des Salzkammerguts.
Den Empfang am Hof übernimmt Hund
Tino, dann erst folgt Hausherr Franz
Dietachmair. Bei unserem Besuch ist
Erntezeit und Dietachmair hat für ein In-
terview und ein Fotoshooting momentan
wenig Zeit. Spüren lässt er uns das aber
nicht. „Heute ist es ideal, um den Wei-
zen zu dreschen“, merkt er nur an. Wir
wollen nicht im Weg stehen und wittern
außerdem eine gute Location für Fotos –
also nichts wie los: Dietachmair am
Mähdrescher vorne weg und wir im Auto
nicht, die Erntemengen beim Getreide
sind in Ordnung. Wobei, wenn man den
Faden weiterspinnt, auf seinen Feldern
nicht Weizen, Gerste und Co. wachsen,
sondern Leberkäse.
Franz Dietachmair ist nämlich einer der
Gourmetfein-Landwirte. 40 Schwei-
nebauern und 150 Rinderbauern aus
Oberösterreich sind bei Gourmetfein
unter Vertrag. Mehr als 100 stehen auf
der Warteliste. Die Zusammenarbeit mit
Gourmetfein sichert ihm ein fixes Ein-
kommen. Die Fütterung der Tiere ist im
Wesentlichen vorgegeben. „Zum Fressen
gibt es nur Futter aus eigenem Anbau.
Eine abwechslungsreiche Mischkost aus
Getreide, Pferdebohnen, Rapskuchen,
Mais und heimischem Soja ist dabei das
Die
Landwirtschaft
ist in ländlichen Regionen nach wie vor ein
großer Wirtschaftsfaktor
.
162.018 land- und forstwirtschaftliche Betriebe gibt es in Österreich, 31.477 davon werden
in Oberösterreich von 79.124 Arbeitskräften bewirtschaftet. Einer dieser Betriebe ist der
Schaubermair-Hof von Gourmetfein-Bauer Franz Dietachmair.
DORT, WO DER
LEBERKÄSE WÄCHST
Redaktion_Sebastian Wallner
Fotografie_Mario Riener, Gourmetfein
hinten nach. Als der Mähdrescher in das
Weizenfeld einbiegt, bildet sich eine dich-
te Staubwolke.
Das Thermometer zeigt weit über 30
Grad an. Seit Wochen hat es nicht gereg-
net. „Die Hitze ist für das Getreide kein
großes Problem“, erzählt Dietachmair
nach getaner Arbeit im Schatten sei-
nes Mähdreschers. „Aber die Masse an
Mäusen, die die Pflanzen abknabbern,
ist ungewöhnlich hoch. Das ist schluss-
endlich doch wieder auf die Hitze und
Trockenheit zurückzuführen.“ Herr wird
man dem Ganzen nur mit tiefer und
ordentlicher Bodenbearbeitung, zum
Beispiel mit dem Pflug. Dabei werden
die unterirdischen Gänge der Nagetiere
zerstört. Jammern will Dietachmair aber
Denn das Gute
liegt so nahe