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Vorbei an Stoppel- und Getreidefeldern 

schlängelt sich ein schmaler Güterweg 

zum eindrucksvollen Vierkanthof der 

Familie Dietachmair in Sattledt. Wie 

eine kleine Burg steht er zwischen den 

Feldern. In der Ferne grüßen im diesi-

gen Licht die Berge des Salzkammerguts. 

Den Empfang am Hof übernimmt Hund 

Tino, dann erst folgt Hausherr Franz 

Dietachmair. Bei unserem Besuch ist 

Erntezeit und Dietachmair hat für ein In-

terview und ein Fotoshooting momentan 

wenig Zeit. Spüren lässt er uns das aber 

nicht. „Heute ist es ideal, um den Wei-

zen zu dreschen“, merkt er nur an. Wir 

wollen nicht im Weg stehen und wittern 

außerdem eine gute Location für Fotos –  

also nichts wie los: Dietachmair am 

Mähdrescher vorne weg und wir im Auto 

nicht, die Erntemengen beim Getreide 

sind in Ordnung. Wobei, wenn man den 

Faden weiterspinnt, auf seinen Feldern 

nicht Weizen, Gerste und Co. wachsen, 

sondern Leberkäse.

Franz Dietachmair ist nämlich einer der 

Gourmetfein-Landwirte. 40 Schwei-

nebauern und 150 Rinderbauern aus 

Oberösterreich sind bei Gourmetfein 

unter Vertrag. Mehr als 100 stehen auf 

der Warteliste. Die Zusammenarbeit mit 

Gourmetfein sichert ihm ein fixes Ein-

kommen. Die Fütterung der Tiere ist im 

Wesentlichen vorgegeben. „Zum Fressen 

gibt es nur Futter aus eigenem Anbau. 

Eine abwechslungsreiche Mischkost aus 

Getreide, Pferdebohnen, Rapskuchen, 

Mais und heimischem Soja ist dabei das 

Die 

Landwirtschaft

 ist in ländlichen Regionen nach wie vor ein 

großer Wirtschaftsfaktor

162.018 land- und forstwirtschaftliche Betriebe gibt es in Österreich, 31.477 davon werden 

in Oberösterreich von 79.124 Arbeitskräften bewirtschaftet. Einer dieser Betriebe ist der 

Schaubermair-Hof von Gourmetfein-Bauer Franz Dietachmair.

DORT, WO DER 

LEBERKÄSE WÄCHST

Redaktion_Sebastian Wallner    

Fotografie_Mario Riener, Gourmetfein

hinten nach. Als der Mähdrescher in das 

Weizenfeld einbiegt, bildet sich eine dich-

te Staubwolke. 

Das Thermometer zeigt weit über 30 

Grad an. Seit Wochen hat es nicht gereg-

net. „Die Hitze ist für das Getreide kein 

großes Problem“, erzählt Dietachmair 

nach getaner Arbeit im Schatten sei-

nes Mähdreschers. „Aber die Masse an 

Mäusen, die die Pflanzen abknabbern, 

ist ungewöhnlich hoch. Das ist schluss-

endlich doch wieder auf die Hitze und 

Trockenheit zurückzuführen.“ Herr wird 

man dem Ganzen nur mit tiefer und 

ordentlicher Bodenbearbeitung, zum 

Beispiel mit dem Pflug. Dabei werden 

die unterirdischen Gänge der Nagetiere 

zerstört. Jammern will Dietachmair aber 

Denn das Gute 

liegt so nahe