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scheiden, welche Programme wir in Zu-
kunft brauchen, welche Daten wir kaufen
und wie wir sie auswerten? „Wer hingegen
vorwiegend im Tagesgeschäft operativ
tätig ist, der wird keine Zeit haben, über
Zukunftsthemen und Strategien nachzu-
denken“, weiß Schernthaner. Er verstehe
natürlich, wenn ein Tischlerbetrieb, dessen
Auftragsbücher voll sind, keinen Drang
verspürt, sich diese Fragen zu stellen. „Aber
was ist in fünf Jahren? Dann wird es mit-
tels Künstlicher Intelligenz vielleicht auch
in der Industrie möglich sein, individuali-
sierte Möbel in hoher Qualität zu fertigen.
Wenn ich nicht die Bereitschaft habe, mir
unangenehme Fragen zu stellen, werde
ich mich nicht weiterentwickeln können.“
Und diese Weiterentwicklung brauche es
auch bei der Personalsuche. „Ich muss of-
fen sein für Menschen, die vielleicht ganz
anders sind als die, die ich mir erwartet
habe, und ganz andere Bedürfnisse ha-
ben.“ Und die wollen nicht nach Schema
F geführt werden, sondern individuell.
„Der eine braucht die volle Aufmerksam-
keit der Führungskraft, der andere will in
Ruhe gelassen werden. Der eine findet das
alljährliche Grillfest toll, der andere kann
damit nichts anfangen.“ Was aber fast alle
gemeinsam haben, so Schernthaner: „Hi-
erarchische Führungsstrukturen akzeptiert
keiner mehr.“ Und daher gehe es vor allem
darum, alte Hierarchien aufzulösen. „Der
Chef hat ja gar nicht mehr die Chance,
im Fachwissen bis ins Detail über alles
Bescheid zu wissen. Er ist nicht mehr der,
der allein die Prozesse steuert. Er ist der
Erste unter Gleichen. Und dabei muss er
nicht der Allwissende sein. Sondern jener,
der es schafft, viele Kluge an einem Ort
zu versammeln und immer wieder heraus-
zufordern.“ Gut geführte Mitarbeiter sind
übrigens nebenbei die beste Werbung für
die Personalsuche. „Wer seine Mitarbei-
ter gut führt, ist auch in der Personalsu-
che führend“, ist Schernthaner überzeugt.
Denn ein Inserat mit dem Wortlaut „Wir
sind ein dynamisches Team“ ist eine
Sache (die übrigens keiner mehr lesen
will). Immer wieder persönlich „Dort
zu arbeiten, macht echt Spaß – da wird
man wertgeschätzt!“ zu hören, eine ganz
andere._
Wer seine Mitarbeiter gut
führt, ist auch in der
Personalsuche führend.
Christian Schernthaner
Unternehmensberater,
CS Beratung Competence &
Service
Der Lebenslauf von Christian Schernthaner liest sich wie eine Wander-
karte, die genau dorthin führt, wo er jetzt ist. Denn wer so viel Erfahrung
als Führungskraft und im Vertrieb gesammelt hat (unter anderem als
Geschäftsführer der Rex Handelsges.m.b.H und in der Verkaufsleitung
bei der Wolfgang Denzel AG), der will all diese Erfahrungen irgendwann
weitergeben. 2015 gründete er daher die CS Beratung mit Schwerpunkt
auf Beratung im HR-Bereich für Klein- und Mittelbetriebe. Außerdem ist
er Mitglied der HRM Expertsgroup, Laienrichter am Arbeits- und Sozial-
gericht Linz sowie Arbeitskreismitglied der Arbeitskräfteüberlasser an
der WKOÖ.
Führen im digitalen Zeitalter.
Welche Kompetenzen sind
jetzt und in Zukunft bei
Führungskräften gefragt?
Kommunikationsfähigkeit
57 %
Veränderungsfähigkeit
39 %
Wertschätzung
33 %
Transparenzorientierung
31 %
Innovationsfähigkeit
30 %
Strategisches Denken
30 %
Digital-/IT-Kompetenz
28 %
Zielorientierung
28 %
Teamfähigkeit
26 %
Heterarchiefähigkeit
26 %
Netzwerkfähigkeit
26 %
Digitale Medienkompetenz
26 %
Entscheidungsfähigkeit
25 %
Vertrauen schaffen
25 %
Motivationsfähigkeit
25 %
Quelle_www.ifidz.de / Institut für
Führungskultur im digitalen Zeitalter /
Metastudie 2017