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betrifft alle Unternehmen: Wir müssen
rausgehen, den Leuten die Scheu vor
Technologie und Innovation nehmen und
ein forschungsfreundliches Klima schaf-
fen“, argumentiert Bergsmann. Das gelte
besonders für den Umgang mit Kindern
und Jugendlichen, Schülern und Lehrlin-
gen: „Die müssen wir begeistern für Krea-
tivität und das Verständnis von komplexen
Zusammenhängen, um zukünftige Fach-
kräfte zu gewinnen.“
Damit dies auch gelinge, müsse man auf
die Werte der jungen Generation einge-
hen, betont Rabl: „Technologiefolgenab-
schätzung sowie soziale und ökologische
Verantwortung werden ganz große The-
men für zukünftige Führungskräfte und
sind in unserem Masterstudium fest ver-
ankert. Es geht um die Gewissensfrage,
welche Technologie man weiterverfolgt
und welche nicht.“ Ähnlich sieht es auch
Axel Kühner: „Innovationen müssen auf
Nachhaltigkeit Rücksicht nehmen, sonst
wirken sie schnell veraltet. Wir sehen
das Thema ganz klar als Geschäftschance:
Wenn wir für unsere Kunden nachhaltige
Produkte entwickeln, dann sind wir er-
folgreich.“ Oder, um es mit den Worten
von Martin Bergsmann zu sagen: „Die
tollste Erfindung bringt nichts, wenn sie
nichts löst.“_
Unternehmen zur Verfügung stelle, will
ich ganz genau wissen, was damit passiert.“
Es brauche offenes Feedback, eine klare
Zeitschiene, ein unabhängiges Gremium,
das die Idee beurteilt, zählt Rabl einige
Kriterien auf, die Menschen das Gefühl
geben, dass ihr Vorschlag ernst genommen
wird.
Bleibt natürlich die Frage, was sich Mit-
arbeiter im Gegenzug für ihre Vorschläge
erwarten. „Sicher hilft ein kleines Danke-
schön in Form eines Gutscheins oder eines
Geldbetrags, aber das kann schnell nach
hinten losgehen, wenn sich Mitarbeiter
ungerecht behandelt fühlen“, argumen-
tiert Keim. Wichtiger sei die Anerken-
nung: „Für Geld bringen Mitarbeiter nur
60 Prozent ihrer Leistung, aber wenn sie
sich zugehörig und wertgeschätzt fühlen,
bringen sie 90 Prozent.“ Im besten Fall
entwickeln die Ideengeber eine intrinsi-
sche Motivation, also einen inneren An-
trieb, ihre Vorschläge umgesetzt zu sehen,
sagt Rabl: „Wenn ich glaube, dass meine
Idee die Welt verändert, dann bin ich auch
bereit, diese zu pushen.“
Freiräume schaffen
Ein Problem sei aber, dass viele Mitarbei-
ter gar nicht die Möglichkeiten haben, ei-
gene Gedanken zu entwickeln, weil ihr Ar-
beitstag mit organisatorischem Kleinkram
zugepflastert ist, so Rabl: „Es gibt eine An-
frage, ich versuche, das Problem zu lösen,
dann kommt das nächste schon wieder
herein. Solange ich in diesem Ablauf ge-
fangen bin und keine bewusste Zeit habe,
mich mit neuen Themen zu beschäftigen,
kann ich keine Ideen kreieren.“ Eine Er-
fahrung, die viele demotiviert: „Ich habe
als 21-jähriger Student ein Praktikum in
einem großen Unternehmen gemacht
und wurde damals nicht auf meine Leis-
tung hin beurteilt, sondern nur auf mei-
ne Anwesenheit“, erinnert sich Designer
Thomas Feichtner an das „prägende Erleb-
nis“. „Damals habe ich beschlossen, mich
selbstständig zu machen und niemals an-
gestellt zu sein.“
Um solche Frustration zu vermeiden,
brauche es großzügige Freiräume für das
Team, auch wenn es Arbeitszeit und Geld
koste, sagt Axel Kühner: „Das gesamte
Management muss entsprechende Rah-
menbedingungen schaffen und den Mit-
arbeitern Zeit geben, sich mit Dingen zu
beschäftigen, die nicht mit morgen, son-
dern mit übermorgen zu tun haben.“ Nur
wie motiviert man die Mitarbeiter, diese
gewonnenen Stunden sinnvoll zu nutzen?
„Das muss man erst einmal in die Köpfe
reinbringen, dass die Leute selber darüber
nachdenken, wie ein neues Produkt oder
eine neue Lösung für ein Problem ausse-
hen könnte“, gesteht Rabl ein.
Wo Innovation sinnvoll ist
Dafür brauche es auch ein Umdenken in
der Gesellschaft: „In Österreich wird es im
Prinzip wie ein Machtverlust empfunden,
wenn ich eine Idee teile“, so Rabl. Hinzu
komme, dass viele schon in der Schule die
Erfahrung machen, dass ihre Vorschläge
kleingeredet und abgetan werden. „Das
„In den Köpfen der Mitarbeiter
schlummern die Ideen, der Großteil
davon entsteht aber nicht am
Arbeitsplatz.“
Michaela Keim
Geschäftsführerin, Core Smartwork
„Innovation ist eine zerstörerische
Kraft, für die ich etwas Gewohntes
wegschmeißen muss“
Michael R
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Dekan, FH W
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