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ternehmen KPMG in der Liegenschafts-
bewertung zu arbeiten und macht neben-
bei die Immobilientreuhänderprüfung.
Dann fragte unerwartet der Vater, ob
Pömer-Letzbor ein Unternehmen von
ihm, eine Bauträgerfirma, die bis dahin
nicht operativ tätig war, aufbauen möchte.
Pömer-Letzbors Vater, Gerold Letzbor, ist
Eigentümer des Linzer Baumanagement-
Unternehmens L-Bau-Engineering. Mit
dem Einstieg in die Gruppe des Vaters
habe keiner gerechnet. „Ich am wenigs-
ten“, erinnert sich Pömer-Letzbor und
erklärt, dass sie im Unterschied zu ihrem
Vater mit Planung und Bau relativ wenig
anfangen hat können. „Von Drainagen
hatte ich da noch wenig Ahnung.“ Doch
das habe sich mittlerweile geändert –
wie überhaupt vieles.
Umgang mit Kritik
Die Bauträgerfirma wurde vom väter-
lichen Firmengeflecht rausgelöst und
Pömer-Letzbor ist seit 2012 Eigentüme-
rin der City Wohnbau Letzbor GmbH.
Daneben baute Pömer-Letzbor das Unter-
nehmen Letzbor Hausverwaltung auf. In
den beiden Firmen sind nun sechs Perso-
nen Vollzeit beschäftigt und man ist Bau-
träger, Treuhänder, Makler und Hausver-
walter. Die Bekanntheit des Vaters in der
Branche habe sicher beim Einstieg gehol-
fen, sagt die Unternehmerin ganz offen.
Der Vater habe ihr „eine Chance gegeben
und dafür bin ich ihm auch sehr dankbar –
aber genutzt habe ich sie selber“. Pömer-
Letzbor baute einen neuen Bereich auf
und gemessen werde man an der eigenen
Leistung: „Geschenkt wurde mir nichts.“
Apropos Leistung: Die Immobilienent-
wicklerin hat aktuell mit dem Bruckner
Tower mit 356 Wohnungen das neun-
te Projekt in Arbeit. Und das ist nicht
das erste bekannte Hochhaus in Linz:
Zuvor wurde der Lux Tower mit 126
Wohnungen entwickelt. Angesprochen
auf die Kritik, mit der bei den beiden
Hochhäusern nicht gespart wurde, sagt
Pömer-Letzbor: „Wenn man etwas Neu-
es macht, muss man damit rechnen, dass
es nicht jedem gefällt. So lange es genug
Leute mögen, ist das für mich kein Prob-
lem.“ Man würde mit jedem Kritiker, der
aktiv auf das Unternehmen zukommt,
sprechen. Die Kritik, dass man plötz-
lich keinen Ausblick mehr habe, sei aber
nicht berechtigt: „Damit muss man leben,
wenn man mitten in der Stadt wohnt.“
Linz würde in den nächsten Jahren auch
noch mehr Hochhäuser vertragen, denn
anders könne man der starken Nachfrage
nach Wohnraum in der Innenstadt gar
nicht nachkommen.
Kein Plan B
City Wohnbau Letzbor ist bei der Immo-
bilienentwicklung im Hochpreissegment
mit Hauptaugenmerk auf Linz tätig. Da
kenne man den Markt und bekomme
Angebote, die man woanders nicht erhal-
te. „Außerdem habe ich zwei kleine Kin-
der und da könnte ich mich aufgrund der
Fahrzeiten gar nicht so weit ausbreiten.“
Pömer-Letzbors älterer Sohn ist fünf Jah-
re alt, der jüngere zwei. Dass Karriere und
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