dem handgeschnitzte Trachtenpärchen 

auf zeitgenössische Kunst, dunkle Holz-

vertäfelungen auf luftige LED-Leuchten 

und Hirschgeweihe auf Cortenstahl tref-

fen. „Wenn man heute einen modernen 

Neubau hinstellt, dann ist der nach zehn 

Jahren nicht mehr ganz hipp. Das wird 

hier nie passieren, weil das Haus Tradition 

und Moderne vereint.“

Die Sanierung brachte noch einen wei-

teren Vorteil: „Nach der Fertigstellung 

haben wir gesagt: Warum sollen wir nicht 

das Immobilienthema weitertreiben, 

wenn wir schon die ersten Erfahrungen 

gemacht haben?“, beschreibt Spiessber-

ger die Überlegungen, die letztlich dazu 

führten, dass sich der Immobilienbereich 

zur Kanzlei und zur Agentur gesellte.  

„Michael Gesswein hat das getaugt und er 

hat das Immobilienthema maßgeblich vo-

rangetrieben.“ Mittlerweile sind es 80 bis 

100 Wohnungen, die man pro Jahr fertig-

stellt. Hinzu kommen noch etwa 150 bis 

200 Wohnungen, die man für gemeinnüt-

zige Wohnbauträger vor allem im oberös-

terreichischen Seengebiet entwickelt. Das 

gesamte Volumen der Fremd- und Eigen-

projekte beläuft sich auf etwa 60 Millio-

nen Euro, erzählt Gesswein. „Für dieses 

Volumen sind wir ein relativ kleines Team 

mit nur acht bis zehn Personen.“

Offen für Gäste

Auch im Maximilianhof befinden sich 

zusätzlich zu den 1.000 Quadratmetern 

Bürofläche im Erdgeschoss noch 34 Woh-

nungen in den oberen Stockwerken, eine 

davon bewohnt vom Ehepaar Spiessberger. 

„Wir können nach der Arbeit mit dem Lift 

nach Hause fahren“, scherzt Spiessberger. 

Die Aufteilung in Arbeits- und Wohnflä-

chen biete noch einen weiteren Vorteil: 

„Der erste Stock ist komplett verkabelt. 

Wenn unser Team wächst, können wir 

oben zum Beispiel eine 100 Quadrat-

meter große Wohnung in ein Büro um-

wandeln. So können wir relativ gleitend 

erweitern.“ Die großzügige Gartenanlage 

mit dem stählernen Hirsch wird von den 

Bewohnern genauso genutzt wie von den 

Mitarbeitern. „Das ist nett für die Truppe, 

wenn man zum Telefonieren, für Bespre-

Treffen sich eine Anwältin, ein Marketing-

fachmann und ein Immobilienentwickler: 

Was nach dem Beginn eines Witzes klingt, 

beschreibt trefflich die alltägliche Zusam-

menarbeit im Maximilianhof. Tatsächlich 

wird in dem bunten Bürobündnis in Alt-

münster, nur einen Steinwurf vom Traun-

see entfernt, viel gescherzt und gelacht: 

über kreative Freaks und ihre promille-

trächtige Inspirationsquelle, über Baulö-

wen auf Bärenjagd und über staubtrocke-

ne Juristen, die mit Krawatten sporteln 

gehen. „Eines unserer Erfolgsgeheimnisse 

ist, dass sich die unterschiedlichen Bran-

chen mit den unterschiedlichen Mitarbei-

tern gegenseitig bereichern“, erzählt An-

wältin Christina Gesswein-Spiessberger. 

„Und es ist auch wahnsinnig lustig.“

Was vor zehn Jahren als Bürogemein-

schaft der beiden Ehepartner Christina 

Gesswein-Spiessberger und Siegfried 

Spiessberger begonnen hat, ist heute ein 

Melting Pot aus Rechtsanwaltskanzlei, 

Marketingagentur und Immobilienbüro 

mit insgesamt 50 Mitarbeitern und 21 

Millionen Euro Jahresumsatz. „Der ge-

meinsame Nenner ist hochwertige Dienst-

leistung“, sagt Gesswein-Spiessberger. 

Und die Familienbande, sind doch drei 

der vier Geschäftsführer miteinander ver-

schwistert, verschwägert, verheiratet. Der 

Maximilianhof ist dabei mehr als nur eine 

gemeinsame Adresse: Das historische Ge-

mäuer ist Kompetenzzentrum, Netzwer-

kertreffpunkt und Visitenkarte in einem.  

Das Ende der 

Herbergssuche

Bis es aber so weit war, mussten die  

Spiessbergers regelmäßig ihre Sieben-

sachen packen: „Wir sind in zwei Jah-

ren fünfmal umgezogen“, erinnert sich  

Siegfried Spiessberger, Geschäftsführer 

der Marketingagentur Spiessberger-Part-

ner. „Der Aufwand ist jedes Mal eine 

Katastrophe, bis alles wieder läuft. Irgend-

wann haben wir beschlossen, wir ziehen 

nicht mehr um.“ 

Zufällig stand zu dieser Zeit in seiner 

Heimatgemeinde Altmünster das Land-

hotel Reiberstorfer zum Verkauf: Mit 

tatkräftiger Unterstützung des Schwie-

gervaters, der jahrelange Erfahrung in 

der Baubranche mitbrachte, wurde das 

geschichtsträchtige Gemäuer generalsa-

niert und modernisiert, ohne aber den 

historischen Charme des Hauses zu ver-

lieren. „Ein Geschäftspartner hat vor 

kurzem gesagt: Wenn man von außen 

hereinkommt, würde man nicht erwar-

ten, wie modern das Gebäude innen ist“, 

beschreibt Spiessberger das Ambiente, in 

chungen oder zum Pausentratsch rausge-

hen kann.“

Hinzu kommt die Gastronomie in der 

Maximilianstube, die mit geschnitzten 

Holzlustern, rustikalen Zülow-Malereien 

und dem Gmundner-Keramik-Kachel-

ofen „im Wesentlichen im Originalzu-

stand gelassen wurde“, so Spiessberger. 

„Wir haben seit Mai 2018 mit Sabine  

Eisner eine neue Pächterin, die das perfekt 

bespielt“, berichtet Spiessberger zufrieden. 

Zur wöchentlichen Kesselheißen würden 

Einheimische genauso wie Kunden pil-

gern. „Wir wollten die Gastfreundlichkeit 

des ehemaligen Landhotels auf jeden Fall 

weiterführen“, betont er. 

Wo die Fäden 

zusammenlaufen

Der wichtigste Grund, warum die Kun-

den nach Altmünster kommen – und 

darin sind sich alle Geschäftsführer einig –  

ist aber die geballte Expertise in den 

drei Themenbereichen Recht, Marke-

ting und Immobilien: „Wir betreuen die 

Kunden zusammen“, erklärt Gesswein- 

Spiessberger. „Wenn Fragen auftauchen, 

können wir aus dem Nachbarbüro rela-

tiv flott und auf kurzem Weg Antworten 

bekommen, ohne dass ein Extraauftrag 

nötig ist.“

Beispiele für thematische Überschneidun-

gen gibt es viele. Etwa eine Scheidung, bei 

der eine Immobilie verkauft werden muss. 

Oder die Errichtung eines Wohnprojekts, 

bei der auch rechtliche Fragen und ein 

Vermarktungskonzept mitgedacht werden 

sollen. Oder die Gründung eines Start-

ups, das neben Büroräumlichkeiten auch 

Werbung und eine juristische Beratung 

benötigt. „Ob man jetzt alle Leistungen 

in Anspruch nimmt oder nur eine der 

drei, das Package lässt sich sehr variabel 

halten“, sagt Spiessberger. 

Darüber hinaus arbeiten die drei Maximi-

lianhof-Unternehmen auch mit verschie-

denen externen Experten zusammen, „von 

der Bauphysik über Psychologie und Steu-

erberatung bis hin zu Medizin und Versi-

cherungen“, schildert die „erklärte Netz-

Der Maximilianhof ist  

der Treffpunkt, wo  

die Fäden  

zusammenlaufen.

Christina Gesswein-Spiessberger

Geschäftsführerin,  
Gesswein-Spiessberger Traxler  
Rechtsanwälte

Bei uns ist man nicht in einem 

bestimmen Fahrwasser. Dadurch 

haben wir alle eine breitere 

Sichtweise auf die Problemstel-

lungen der Kunden.

Siegfried Spiessberger

Geschäftsführer, Marketingagentur  
Spiessberger-Partner