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Nach ihrer Gründung 1999 feiert die OÖ 

Familienkarte 

heuer 

20-jähriges Bestehen 

–  

zusammen mit 1.700 Partnerbetrieben und 150.000 Familienkarteninhabern. Zahlen, die sich 

sehen lassen können, findet Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner. Auch die 

Familien- und Wertestudie 2019 des Meinungsforschungsinstitutes IMAS International belegt die 

Wichtigkeit der Familie für Österreicher – und eine gesellschaftliche Verunsicherung.

FAMILIE – IMMER NOCH 

AM WICHTIGSTEN?

„Es geht um eine Wertehaltung in un-

serer Gesellschaft.“ Das ist es, was für 

Haimbuchner die Familie in Österreich 

ausmacht. Er selbst sehe seine Frau 

Annette und seinen Sohn als Orientie-

rungspunkte. Deshalb freue er sich, dass 

Oberösterreich mit der Familienkarte so 

viel an die Teilnehmer zurückgebe. Bei 

1.700 Partnerbetrieben erhalten Inha-

ber der Karte Rabatte, Aktionen oder 

kostenlose Eintritte, beispielsweise für 

die Landesgartenschau 2019 in Aigen-

Schlägl oder bei der „Nacht der Fami-

lie“ in Linzer Kultureinrichtungen. Das 

Angebot umfasse jedoch nicht nur  nati-

onale Einrichtungen und Veranstaltun-

gen, sondern auch Ausflugsziele wie die 

Bavaria Filmstudios, Sea-Life in Mün-

chen oder den Bayern-Park. 

Familien- und Wertestudie 

2019: Die Wichtigkeit der 

Familie in Zahlen

Redaktion_Anna Hauer

Fotografie_Gettyimages, Wakolbinger

Illustration_Gettyimages

„Alles beginnt in der Familie. Eltern ver-

mitteln ihren Kindern Werte, Kultur 

und Traditionen“, sagt Haimbuchner. 

„Allerdings bedeutet Familie eine finan-

zielle Belastung, auch wenn die positi-

ven Aspekte natürlich überwiegen. Es 

wird für Eltern immer schwieriger. Un-

ter der Woche bleibt außerdem wenig 

Zeit für gemeinsame Erlebnisse“, stellt 

Haimbuchner fest und bezeichnet sich 

selbst als „Verfechter des arbeitsfreien 

Sonntages“. Wenn es auch in manchen 

Berufen schlichtweg nicht möglich sei, 

das ganze Wochenende mit den Kin-

dern zu verbringen, dürfe man nicht nur 

an die Wirtschaft, sondern auch an „das 

innere Wachstum in der Familie den-

ken“. Denn stärkerer Familiensinn be-

deute auch mehr Zusammenhalt in der  

Gesellschaft. Um die Situation von Ös-

terreichs Familien einzuschätzen und 

um anzubieten, was gebraucht wird, 

habe man eine Familien- und Wertestu-

die bei dem Meinungsforschungsinstitut 

IMAS International in Auftrag gegeben. 

Generell seien die Zahlen verglichen 

mit den vergangenen drei Studien zu 

diesem Thema ziemlich konstant geblie-

ben, meint Paul Eiselsberg von IMAS. 

Eine Steigerung lässt sich allerdings bei 

der gesellschaftlichen Verunsicherung 

beobachten. Ungefähr drei Fünftel der 

befragten Österreicher ab 16 Jahren 

seien sich nicht sicher, was richtig und 

was falsch sei – und das bei unterschied-

lichen Lebensfragen. „Spannend dabei 

ist, dass es kein Altersgefälle und keinen 

Gendergap bei den Antworten gibt“, er-

zählt Eiselsberg. Trotzdem nehme die 

Familie eine Sonderrolle ein, durch die 

sie dieser Unsicherheit entgegensteuern 

könne. Ein Großteil der Teilnehmer 

könne auf die eigene Familie in Krisen-

zeiten zählen. 62 Prozent der Teilneh-

mer bezeichnen die Familie als größte 

Orientierungsstütze, gefolgt von den 

Familie