79
Fill: „Wir beobachten, dass Mitarbeiter
früher aus der Karenz zurückkommen,
weil das Betreuungsangebot genau für sie
passt: Sie sind direkt nebenan vom Kind,
wenn was ist, kann man gleich rüberge-
hen.“ Steigen die Mitarbeiter vorzeitig
wieder in ihren Job ein, bringe das auch
dem Unternehmen etwas: „Wir gewin-
nen das ganze Wissen dieser Menschen,
die kennen das Haus und die ganzen
Abläufe. Die Motivation und Firmenver-
bundenheit durch den erleichterten Wie-
dereinstieg nach der Karenz sind deutlich
spürbar.“
Familiär und
familienfreundlich
Doch die Krabbelstube ist nur ein Teil
des Angebots für die Familien der Fill-
Mitarbeiter: Sie können den firmenei-
genen Fitnessraum mitbenutzen und
an Betriebsausflügen zu Konzerten oder
zum Skifahren teilnehmen. Für Kinder
bis zwölf Jahre gibt es in den Sommerfe-
rien drei Wochen volles Programm mit
Exkursionen zu Bauernhöfen oder in die
Natur. Zum Ferienbeginn veranstaltet
Fill ein großes Schulschlussfest mit Spie-
len, Schmausen und Geschenken, zu dem
jährlich etwa 70 Kinder kommen. Zudem
werden regelmäßig Klassen von der Volks-
schule über die Mittelschule bis hin zu
HTL und Universität ins Unternehmen
eingeladen, damit sie ein attraktives Bild
des Unternehmens bekommen. „Wir sind
immer mit den jungen Leuten in Kon-
takt“, erzählt Bettina Fill von der Hoff-
nung, die dahintersteckt: „Vielleicht ent-
scheiden sich die Kinder einmal für eine
Lehre oder einen Job bei Fill.“
Denn gerade in Zeiten des Fachkräfte-
mangels entscheiden oft die Rahmenbe-
dingungen, ob man sich für ein Unter-
nehmen als Arbeitgeber entscheidet oder
nicht: „Man muss viel tun, um gute Leute
zu bekommen, denn von selber geht es
eigentlich nicht mehr.“ Als Familienunter-
nehmen setze man daher auf eine familiäre
und familienfreundliche Atmosphäre, wo
sich fast alle von der Empfangsdame bis
hinauf zum Geschäftsführer duzen und
man auch außerhalb der Arbeitszeiten ge-
meinsame Aktivitäten setzt. „Das fördert
zum einen das Verständnis und das Inter-
esse der Familien an der Arbeit von Mama
und Papa“, erklärt Bettina Fill. „Zum
anderen binden alle Aktionen, bei denen
man die Familie einbindet, die Mitarbei-
ter stärker ans Unternehmen.“ Das geht
sogar bis zu den Pensionisten, die einmal
jährlich zu einem Fill-Stammtisch eingela-
den werden, damit sie am Wirtshaustisch
– dem wichtigsten Kommunikationskanal
und „Image-Gestalter“ in der Region –
„gut Werbung machen für uns“. Ein gutes
Miteinander der ehemaligen, derzeitigen
und zukünftigen Mitarbeiter ist für Fill
also nicht nur eine Frage des respektvollen
Umgangs miteinander, sagt Bettina Fill:
„Da steckt unser Herzblut drin.“_
Die Motivation und Firmenverbun-
denheit durch den erleichterten
Wiedereinstieg nach der Karenz sind
deutlich spürbar.
Bettina Fill
Interne Kommunikation und
Eventmanagement, Fill
Unsere OÖ. Industrie investiert jährlich über
5 Milliarden Euro in Forschung, neue Anlagen
und Ausbildung.
wirerzeugenzukunft.at
FORSCHUNG?
BILDUNG
WER INVESTIERT IN
UND