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„Du bist solange unbesiegbar,  

bis du dich selber aufgibst“ 

Dieser Satz prangt nicht nur auf Rainer Pflüglers Lebenslauf, er 

ist das Lebensmotto des 36-jährigen Mühlviertlers, der seit Mai 

CEO der Sixt Mobility Consulting Österreich mit Sitz in Wien 

ist. Ein Blick hinter die Motivationsspruch-Fassade. Begonnen 

hat Pflüglers Karriere als Elektrotechnik-Lehrling. „Ich wusste 

aber schon am ersten Arbeitstag, dass das nichts für mich ist. 

Die Lehre habe ich trotzdem fertig gemacht. Ich wollte damals 

als 15-jähriger einfach Geld verdienen und unabhängig werden.“ 

Nach einigen Ausbildungen ist Pflügler im Vertrieb der Uniqa 

gelandet. „Der Vertrieb liegt einem oder er liegt einem nicht.“ 

Pflügler liegt er definitiv. Er ist der Typ Mensch, dem man 

wahrscheinlich alles abkaufen würde, in der Sicherheit, dass 

er einen nicht übers Ohr haut. Dessen ist sich Pflügler auch 

bewusst. „Freude und Begeisterung im Umgang mit Kunden 

waren mein Antrieb und sind gleichzeitig meine Stärken.“ 

Nach fünf Jahren bei der Uniqa wechselt Pflügler zu Porsche 

Freistadt, wird dort 2009 mit 26 der jüngste Geschäftsführer, 

den das Unternehmen in Europa jemals hatte und bekommt 

die goldene VW-Ehrennadel. „Das passiert, wenn man 

genügend Motivation und Willensstärke aufbringt und bereit 

ist, die Extrameile zu gehen.“ Die Karriere hat aber ihren Preis. 

„Ich habe meine Jugend dafür geopfert, natürlich bleiben da 

gewisse Dinge auf der Strecke.“ Wehmut? „Ich bereue nichts.“

Geschäftsführung mal zwei: 2018 kündigt Pflügler 

bei Porsche und gründet die Jobvermittlungsplattform 

„My40hours“, eine Art Tinder für Jobsuchende. Das Ziel: 

„Ich will, dass die Menschen ihre Arbeit vor allem nach 

ihrer Leidenschaft und ihren Qualifikationen finden.“ 

Vergangenen April kommt es dann zum Erstkontakt zu Sixt. 

Das Jobangebot: CEO der Mobility Consulting Österreich. 

Pflügler sagt zu. „My40hours läuft natürlich weiter. Meine 

neue Tätigkeit ist mit meinem Geschäftspartner abgesprochen, 

ich mache jetzt einfach beides.“ Bei Sixt gehe es darum, 

Mobilität auf neue Füße zu stellen. „Wir bieten das gesamte 

Fuhrparkmanagement-Programm von A bis Z an, das der 

Kunde je nach Bedarf vollständig oder ganz flexibel in Modulen 

buchen kann.“ Firmen-Fuhrparks also. Hat das Zukunft? 

„Auf jeden Fall ändern sich die Anforderungen. Immer mehr 

wünschen sich statt des fixen Dienstwagens ein flexibel 

nutzbares Mobilitäts-Budget, das für Bus, E-Scooter, Car-

Sharing, Taxi, Bahn oder den Wochenend-Flatrate-Mietwagen 

für die Fahrt in die Berge oder an die Adria verwendet werden  

kann.“ 

Seinen Führungsstil beschreibt Pflügler als geradlinig und 

konsequent. Sein Ziel: „Ich will Fuhrparkmanagement und 

Mobilität auf ein neues innovatives Niveau bringen“. Gelingen 

soll das gemeinsam mit dem Vertriebsmanagement und dem 

Kundenservice. „Bisher wurden die Kunden aus Österreich von 

der Zentrale in München aus mitbetreut. Mit der Verlegung 

nach Wien rücken wir dorthin, wo uns unsere Kunden am 

meisten brauchen: direkt vor Ort.“ 

Bei der Frage, wie er seine zwei Jobs unter einen Hut bringt, 

lächelt Pflügler: „Der Tag hat 24 Stunden. Die nutze ich voll 

aus.“ Fast wirkt er wie eine Maschine, die keine Pause braucht.