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„Management ist 

Hochleistungssport“ 

Blickt man in die Führungsetagen heimischer Unternehmen, 

steht nur in den seltensten Fällen „CPO“ an einer der Bürotüren. 

Und doch hat die Wienerberger AG mit 1. Juni ihren Vorstand 

um einen Sitz erweitert, um Solveig Menard-Galli als Chief 

Performance Officer in die höchste Leitungsebene des führenden 

Anbieters für innovative Lösungen für die Gebäudehülle und 

smarte Infrastruktur mit einem Jahresumsatz von 3,3 Milliarden 

Euro zu befördern. „Wir wollen innerhalb von drei Jahren durch 

Optimierung und Effizienzsteigerung das 

Ergebnis um 120 

Millionen Euro steigern“, beschreibt die gebürtige Kärntnerin 

das Ziel ihrer neuen Aufgabe. Mit einem derzeitigen EBITDA 

von 470 Millionen Euro ist das ein durchaus ambitionierter 

Plan, wie sie eingesteht, aber das 2018 von ihr mitgestaltete 

Optimierungsprogramm Fast Forward 2020 liefere bereits jetzt erste 

Resultate. „Da sehen wir noch viel Potential.“ Vor allem im Bereich 

Digitalisierung, der so wie IT und Einkauf zu ihrem neuen Portfolio  

zählt.

Große Veränderungsprozesse in einem Unternehmen zu realisieren, 

sei oft mit Widerständen verbunden. „Darum ist mir immer die 

persönliche Kommunikation wichtig. Die Mitarbeiter 

müssen das große Ganze verstehen, dann folgen sie der Vision.“ 

Auch hier helfe die Digitalisierung bei der Interaktion mit den 

Mitarbeitern an knapp 200 Standorten rund um den Globus, 

seien es Videobotschaften des Managements, die Vernetzung 

der Fachabteilungen über Ländergrenzen hinweg oder auch das 

Intranet. „Wir sehen an den Likes und Kommentaren, was bei 

den Kollegen gut ankommt.“ Auf die Emotionen der Menschen 

zu achten, sei eines der Geheimnisse ihres Führungsstils: „Ich 

höre grundsätzlich zu, was Kollegen und Mitarbeiter einbringen, 

entscheide dann sehr schnell und kommuniziere, warum eine 

Entscheidung so gefallen ist. Und dann gehe ich relativ rasch in 

die Umsetzung.“ Sie habe immer schon gerne Verantwortung 

übernommen, nennt Menard-Galli als Grundstein ihrer 

Karriere, die sie über die Brau Union, Heineken und L’Oréal zu 

Wienerberger geführt hat. „Ich bin jemand, der sieht, wie Dinge 

besser gemacht werden können, und kann die 

Mitarbeiter 

mobilisieren und mitnehmen. Wenn man das schafft, kann 

man viel erreichen und große Dinge umsetzen.“

Als wichtige Herausforderung in ihrer Funktion – und im Top-

Management generell – sieht sie das effiziente Zeitmanagement, 

die Fokussierung der Prioritäten und eine gewisse Flexibilität. 

„Management ist Hochleistungssport. Man muss neben der 

fachlichen Expertise auch 

körperlich und mental fit sein.“ 

Daher nehme sie sich bewusst Auszeiten, zum Beispiel um mit 

ihrem Mann zum gemeinsamen Haus in Kärnten zu fahren. „Ich 

bin gerne in den Bergen und genieße die Natur, egal ob beim 

Skifahren oder auf dem Mountainbike.“

SOLVEIG MENARD-GALLI

CPO, WIENERBERGER

Geboren_1969

Ausbildung und Karriere_Masterstudium Betriebs-

wirtschaft an der Universität Klagenfurt, Studiengänge 

zu internationalem Management an der Universität 

Hawaii und bei Insead in Fontainebleau, Lehrtätigkeit 

an der Universität Klagenfurt; ab 1998 verschiedene 

leitende Funktionen bei Brau Union und Heineken, ab 

2015 Finanzdirektorin von L’Oréal Österreich, ab 2016 

verschiedene leitende Funktionen in der Wienerberger 

Gruppe, zuletzt als CPO, ab 1. Juni 2019 Mitglied des 

Vorstands

spannend zu bleiben. „Ich bin 

beruflich viel unterwegs, da 

genieße ich privat eine ruhige, behütete Homebase“, beschreibt 

die gebürtige Freistädterin die Verbundenheit zu ihrer Wahlheimat 

Schärding. Ihre Freizeit verbringe sie am liebsten mit Freunden 

und ihrer Familie: „Es gibt mir ganz viel Energie, wenn ich 

heimkomme und mein Sohn freut sich, wenn er mich sieht.“ Die 

Unterstützung ihrer Familie und ihres Arbeitgebers ermöglichen 

es ihr, Elternschaft und Beruf gut zu vereinen. „Es ist beides eine 

große Chance und ein Geschenk, Mama zu sein und diesen Job 

zu machen.“