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ausgezeichnet wurde. „Wir kommen nur 

einmal auf die Welt und wir verwenden 

viel Zeit für die Arbeit, und da sollte sie 

Spaß machen.“ 

128 Mitarbeiter zählt das Unternehmen 

mit Sitz in Hagenberg im Mühlviertel, das 

sich auf die Bereiche IT, Steuerberatung 

mit Buchhaltung sowie Personalverrech-

nung spezialisiert hat – kurzum auf drei 

Themenbereiche, die nicht unbedingt in 

die Kerndefinition von Spaß fallen. Umso 

wichtiger sei es, dass sich die Menschen 

bei ihrer Tätigkeit wohlfühlen, egal ob 

Lehrling oder Star-Programmierer, argu-

mentiert Wurm. „Das heißt für uns, die 

richtigen Leute zusammenzubringen. Der 

notorische Pessimist, der zum Lachen in 

den Keller geht, wird sich bei uns nicht 

wohlfühlen.“

Stabile Vertrauensbasis

Das habe durchaus einen wirtschaftlichen 

Hintergedanken: „Wenn Menschen gut 

drauf sind, dann schaffen sie mehr“, ist 

Wurm überzeugt. Eine humorvolle und 

lockere Atmosphäre sorge mitunter aber 

auch für Unklarheiten: „Als wir einen 

Wuzzeltisch aufgestellt haben, ist die Frage 

aufgetaucht: Ist das Arbeitszeit oder muss 

man ausstempeln?“ Damals wie heute gilt 

die klare Regel, dass man auch in der Ar-

beitszeit gemeinsame Pausen machen oder 

Zeitung lesen darf, da jeder Mitarbeiter 

selbst für die Gestaltung seines Arbeitsta-

ges und die Erreichung seiner Aufgaben 

verantwortlich sei. „Das taugt den Leuten 

unheimlich“, beschreibt Wurm die Atmo-

sphäre des Vertrauens. Seine Aufgabe als 

Geschäftsführer sieht er demgemäß nicht 

in der permanenten Kontrolle des Teams, 

sondern darin, „ein Leitbild vorzugeben 

und den Menschen viele Entscheidungen 

zu überlassen“. Das mache es für ihn in 

vielem einfacher: „Wenn ich in meinem 

Büro sitze, habe ich das klasse Gefühl, dass 

im ganzen Haus gut gearbeitet wird und 

in vielen Abteilungen auch in diesem Mo-

ment gelacht wird.“ 

Dennoch betont Wurm, dass es nicht 

ohne den nötigen Ernst gehe: „Wir sind 

kein Sozialverein, wo man nicht viel ar-

beiten muss und die Leute nur Gaudi ha-

ben.“ Das Geheimnis sei, die passenden 

Aufgaben und Verantwortungsbereiche 

für den jeweiligen Mitarbeiter zu schaf-

fen, „dass wir also das Maß an Über- und 

Unterforderung im Auge behalten“ – zum 

Beispiel bei den vertraulichen Mitarbeiter-

gesprächen. Nur so würde jedes Teammit-

glied auch langfristig eine „super Leistung 

bringen und im Unternehmen bleiben“, 

glaubt Wurm. 

Alles im Flow

Dieser Überzeugung ist auch Christa 

 

Walenta: „So wie Überforderung Stress 

verursacht, so sorgt dauerhafte Unterfor-

derung dafür, dass man in Langeweile ver-

sinkt, und wenn die anhält, geht es auch in 

Richtung Stress“, erklärt die Wirtschafts-

psychologin und Studiengangsleiterin an 

der Ferdinand Porsche Fern-FH in Wie-

ner Neustadt. Die Arbeiterkammer Ober-

österreich hat erst im Februar eine Studie 

veröffentlicht, wonach ein Drittel der Ar-

beitnehmer für ihre Position falsch quali-

fiziert ist. Das führe zu höherer Unzufrie-

denheit und in letzter Konsequenz zu einer 

deutlich erhöhten Bereitschaft, die Firma 

oder sogar den Beruf zu wechseln, zeigt 

die Umfrage. Daher sollten Unternehmen 

passende Aufgaben für ihre Beschäftigten 

schaffen, damit sich die Idealsituation ein-

stelle, sagt Walenta: „Flow ist der Zustand, 

wenn man richtig Spaß an der Arbeit hat, 

alles rundherum vergisst und die Zeit wie 

im Flug vergeht. Dieses Gefühl kann nur 

entstehen, wenn die Herausforderungen 

im Job zu den eigenen Fähigkeiten passen.“

Der notorische  

Pessimist, der in den 

Keller lachen geht, 

wird sich bei uns  

nicht wohlfühlen.
Maximilian Wurm

Geschäftsführer,  
Count IT Group

Humorvolle  

Menschen klettern  

die Erfolgsleiter  

viel schneller 

nach oben.
Roman Szeliga 

Humorexperte und Geschäftsführer, 
Agentur Happy&Ness