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Die Sache mit dem  

Fleischkonsum. 

Ein paar Schluck Tee alleine machen ei-

nen aber natürlich noch nicht leistungs-

stark, fit und gesund. Es komme auf die 

gesamte Ernährung an, so Weghuber, der 

seit 2013 im Studiengang Lebensmittel-

technologie und Ernährung an der FH 

Wels als Professor für Molekular Zellphy-

siologie unterrichtet und das Josef-Ressel 

Zentrum für pflanzliche Wirkstofffor-

schung leitet. Eines der Hauptprobleme 

sei der übermäßige Fleischkonsum. „Je 

weniger Fleisch man isst, desto besser“, 

ist er überzeugt. Zwar könne man nicht 

alle Fleischsorten in einen Topf werfen 

und müsse schon zwischen Fettzusam-

mensetzung und Tierhaltung unterschei-

den, aber „im Schweinefleisch etwa ist 

eine extrem hohe Konzentration an Sub-

stanzen, die zu entzündlichen Prozes-

sen im Körper und in weiterer Folge zu 

Krebs führen können“. Nicht umsonst 

sei Darmkrebs die zweithäufigste Krebs-

art in Österreich. 

Wem nun der Appetit vergangen ist, 

der braucht sich keine Sorgen machen, 

dass der Genuss mit weniger Fleisch zu 

kurz kommen könnte. Andrea Kasper-

Füchsel arbeitet seit fünfzehn Jahren als 

selbstständige Diätologin und hat in der 

Zeit schon eine ganze Menge Fleischti-

ger, Kochmuffel und Suppenkaspa zu 

Genussmenschen bekehrt, die so ihre 

Nahrung zum Super-Treibstoff gemacht 

haben. „Wenn man erst mal erlebt hat, 

wie leistungsfördernd, energiebringend 

und gleichzeitig schmackhaft gesunde 

Ernährung sein kann, will man nie wie-

der anders essen“, sagt Kasper-Füchsel. 

Gesunde Ernährung beginnt für sie am 

besten beim Frühstück: „Ich würde nie-

manden zwingen zu frühstücken, aber 

um wirklich alle Nährstoffe aufnehmen 

zu können, die man braucht, damit der 

Stoffwechsel gut arbeiten kann, braucht 

man mehr als zwei Mahlzeiten am Tag.“ 

Und weil man ja für gewöhnlich gleich 

von Beginn an Leistung erbringen muss, 

sei das Frühstück, und wenn es nur ein 

kleines Müsli ist, der perfekte Start dafür. 

Wie man die Weisheit  

aus dem Glas löffelt. 

Gesunde Ernährung hat meist etwas mit 

frischen Mahlzeiten ohne künstliche 

Zusatzstoffe zu tun. Klingt irgendwie 

schwer vereinbar, wenn man von einem 

Termin zum nächsten hetzt und dazwi-

schen an alles denkt, nur nicht ans Essen. 

„Es gibt so viele Möglichkeiten, gesunde 

Mahlzeiten ins Büro oder für unterwegs 

mitzunehmen“, sagt Kasper-Füchsel. 

„Meal prep“ sei das Zauberwort. Wem es 

also gelingt, sich hin und wieder Zeit zu 

nehmen, ein paar Gerichte vorzukochen, 

um sie dann in Gläsern einzufrieren, der 

habe seinen Sprit quasi immer dabei. „Es 

kann auch ganz einfach sein – frische 

Früchte, Naturjoghurt und eine selbstge-

machte Müslimischung, das dauert kei-

ne zehn Minuten in der Vorbereitung.“ 

Praktisch sei es auch, kalte Suppen im 

Glas oder Laibchen mitzunehmen. „Die 

kann man auch den Kindern in die 

Schule mitgeben“, so die zweifache Mut-

ter. Ein guter Tipp sei, ein Ratatouille 

einmal mit Pasta, einmal mit Couscous 

oder Reis zu kochen und portionsweise 

einzufrieren. 

Dabei vor allem auf pflanzliche Zutaten 

zu setzen, mache Sinn, so die Diätologin 

weiter. „Das bringt für das persönliche 

Wohlbefinden extrem viel und erweitert 

den Speiseplan ungemein.“ Außerdem 

wirke sich eine fleischlose oder fleischar-

me Ernährung positiv auf die Blutwerte 

aus und oft auch aufs Gewicht. Bei jeder 

Ernährungsform sei aber wichtig, darauf 

zu achten, genügend Nährstoffe zu sich 

zu nehmen. Stichwort Superfood. Klingt 

nach langen Importwegen? „Das muss 

überhaupt nicht sein – wir haben so viel 

Superfood in Österreich, von Leinsamen 

und Leinöl bis hin zu den verschiedenen 

Beeren“, sagt Kasper-Füchsel. Und wenn 

man dennoch um drei Uhr am Nachmit-

tag in ein Leistungstief fällt? Dann ist 

es dasselbe wie im Sport: „Viel trinken! 

Am besten ein paar Tage ganz bewusst 

mehr trinken, als man Verlangen danach 

hat, dann bringt man sein Durstgefühl 

wieder in Schuss und es kommt erst gar 

nicht zum Leistungsabfall.“_

Wenn im Sport die Leistung 

nachlässt, muss man viel trinken. 

Im Büro ist es das Gleiche. 

Andrea Kasper-Füchsel

Diätologin, PROernährung

Diätologin Andrea 

Kasper-Füchsl ver

-

anstaltet immer wieder 

Kochworkshops und be

-

rät Firmen zum Thema 

gesunde Ernährung

.