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Im Job arbeiten die beiden täglich zusammen. Am Herd, oder besser gesagt am Griller, sind
die Herren noch nie gemeinsam gestanden. Und doch funktioniert es reibungslos miteinander.
Denn Florian Hütthaler, Eigentümer des gleichnamigen Schwanenstädter Fleischverarbeiters,
und Tierarzt Dominik Eckl, der sich im Familienunternehmen um den Aufbau der Tierwohl-Marke
kümmert, sind es gewohnt, mit Neuem umzugehen. Das Erfolgsrezept dazu bekommen wir von
den
zwei Machern am Griller im Hause Hütthaler
.
MIT DEM RICHTIGEN GEFÜHL
Redaktion_Sabrina Kainrad
Fotografie_Mario Riener
Hütthaler ins Spiel: Dominik Eckl. Der
36-Jährige ist Tierarzt und seit 2016 bei
Hütthaler beschäftigt.
Tierärztliche Unterstützung
Die Idee, dass man für den Aufbau der
Tierwohl-Marke auch Unterstützung
von einem Tierarzt brauchen könnte, sei
zu einem großen Teil von Eckl selbst ge-
kommen. Eckl war zuvor unter anderem
Lebensmittelkontrolleur bei Hütthaler
und daher habe man ihm im Frühjahr
2015 erste Grundsätze, die für die neue
Marke erarbeitet wurden, gezeigt und
nach seiner Meinung gefragt. „Ich habe
dann im Sommer viel über dieses Projekt
nachgedacht und danach leise bei Flori-
an und seinem Vater Herbert angeklopft
und nachgefragt, ob sie da nicht auch
Unterstützung von einem Tierarzt brau-
chen würden.“ Dazu Hütthaler: „Wir
haben zu dem Zeitpunkt noch nicht ge-
wusst, dass wir einen Tierarzt brauchen
könnten, aber wir fanden dann immer
mehr Gefallen an der Idee, dass ein Vete-
rinär das Projekt mitbetreut und speziell
auch für die Partnerhöfe Ansprechpart-
ner ist. Wir hatten als Metzger tierärzt-
lich natürlich wenig Ahnung.“
Den genauen Aufgabenbereich von Eckl
habe man dann Schritt für Schritt ge-
meinsam definiert. „Anfangs haben wir
ja geglaubt, wir haben möglicherweise
nicht genug Arbeit für den Dominik –
jetzt bräuchte er fast noch eine Assistenz
zur Unterstützung.“ Ähnlich ist es beim
Grillen: Das Fleisch ist mittlerweile zer-
legt, ein rund sechs Zentimeter dickes
Tomahawk-Steak liegt bereit. Außerdem
warten ein T-Bone-Steak sowie ein Steak
von der Freilaufkuh neben dem großen
Gasgriller auf der Terrasse der Familie
von links: Florian Hütthaler und Dominik Eckl
Sechs Wochen ist das 20 Kilo schwere
Stück Rindfleisch im Dry Ager gehan-
gen, als es Florian Hütthaler rausholt
und sich fachmännisch an die Zerlegung
macht. Gelernt ist eben gelernt – der
34-jährige Inhaber des Schwanenstädter
Fleischereibetriebes Hütthaler machte
nach seiner Matura eine Fleischerlehre
samt Meister und danach ein berufs-
begleitendes Studium. Hütthaler hat
den Betrieb 2017 in vierter Generation
von seinen Eltern übernommen. Auch
wenn er nicht mehr aktiv in der Produk-
tion des knapp 400 Mitarbeiter großen
Unternehmens mitarbeitet, war es ihm
wichtig, den Handwerksberuf zu erler-
nen und nicht nur „vom Schreibtisch aus“
Vorgaben zu machen. Diese Vorgaben
beziehen sich seit fünf Jahren etwa auch
auf den Aufbau der Hofkultur-Marke –
und bei diesem Thema kommt auch
der heutige Kochpartner von Florian