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viermal“, erklärt Lott, „und für 300 zu
kochen ist so wie für 100, nur eben drei-
mal.“ Obwohl das Catering erst vor kur-
zem angelaufen ist, kommt man derzeit
schon auf etwa zehn Events pro Woche –
70 Prozent davon in der Tabakfabrik, 30
außerhalb.
Survival-Gastrotraining
Und genau diese 30 Prozent haben es
oft in sich. „Oftmals sind diese Cate-
rings ein bisschen wie Survival-Gast-
rotraining, wir kommen in ein Stück
Wald, wo weit und breit nichts los ist,
und müssen dort von Null auf 100 auf-
bauen – jeder einzelne Auftrag ist eine
eigene Herausforderung“, sagt Lott. Er
und Weixelbaumer erinnern sich an ei-
nen Cateringauftrag bei einer Hochzeit
unter besonders schwierigen Umstän-
den: wenig Infrastruktur, große Perso-
nenzahl. „Dann hat es auch noch ohne
Vorwarnung zu schütten begonnen“, er-
innert sich Weixelbaumer. „Wir waren
komplett im Freien und haben versucht,
alles provisorisch zu überdachen.“ Dann
fällt plötzlich der Strom aus – die bei-
den denken kurz, dass alles verloren ist.
„Genau in solchen Momenten entsteht
dann eine irre Energie, alle Mitarbei-
ter wurden besonders angespornt“, sagt
Weixelbaumer. Mit batteriebetriebenen
Föhn wurden die Steckdosen trockenge-
legt. „Der Moment, in dem der Strom
wieder angegangen ist, war herrlich, in
der Küche haben alle gefeiert“, sagt Lott
und lacht.
Ihr wichtigstes Ziel sei es, gutes Karma
zu verbreiten. „Wir wollen die Men-
schen glücklich machen, das ist auch die
Essenz der Gastronomie“, erklärt Lott,
„deswegen machen wir das alles.“ In be-
sonders intensiven Phasen pushen sich
die Gründer gegenseitig, um einen zu-
sätzlichen Motivationsschub zu bekom-
men. „Wir zählen dann die Gäste all
unserer Veranstaltungen zusammen und
rechnen uns aus, wie viele Menschen wir
heute schon glücklich gemacht haben“,
so Weixelbaumer._
Auch wenn das Essen gerne
konservativ sein darf, die
Präsentation darf es nie sein.
Markus „Mäxx“ Lott
Geschäftsführer, Good
Karma Catering