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Sendungen wie etwa „Oberösterreichs
Originale“ stärken. Darin werden beson-
dere Menschen und die „schrägsten Vögel“
aufgestöbert. Eine Promotion ist auch
„Wir verheiraten Oberösterreich“, worin
aufgerufen wird, einen Heiratsantrag on
air zu machen. „Wir wollen unsere Hörer
bestmöglich in unser Programm einbin-
den. Entweder sind die Themen schon
vorhanden und dann werden sie von uns
aufgegriffen, oder wir machen ein Thema“,
so Schön. Den ganzen Sommer lang toure
man mit verschiedenen Veranstaltungen
und Aktionen im Gepäck durch Oberös-
terreich: Mit dem „Splashmob“, welcher
in Gemeinden durch musikalische Unter-
haltung für Gratisstimmung sorgen soll,
der „Echotour“, mit der man sich auf die
Suche nach dem besten Echo des Landes
begibt, oder dem „Brückenpicknick“, wo
man für 3.000 Menschen ein Picknick
veranstalten wird.
Auch intern immer „on tour“
„Wir wollen immer am Puls der Zeit sein“,
sagt Stögmüller. Und genau wissen, was
die Hörer aktuell interessiere und un-
terhalte. Deswegen sei man „nicht nur
national, sondern auch international in
relevanten Gremien im Audiobereich ver-
treten“. Als Österreich-Geschäftsführer des
internationalen Radioplayer Konsortiums
treibe Stögmüller seit ein paar Jahren die
Digitalisierung der österreichischen Pri-
vatsender erfolgreich voran. Auch durch
seine Beiratsfunktion im Verband österrei-
chischer Privatmedien und der nationalen
Vermarktung RMS sei er immer am neu-
esten Stand im Audiosektor. „Es gibt viele
neue Möglichkeiten, Audio zu konsumie-
ren, wie durch InEar oder Smart Speaker.
Das Nutzungsverhalten hat sich durch die
neuen technologischen Entwicklungen na-
türlich verändert, allerdings bleibt Radio
dabei ein unverzichtbarer Tagesbegleiter“,
sagt Stögmüller. Einmal pro Jahr nehme
man an den internationalen Radiodays Eu-
rope teil, wo man sich durch Workshops,
Arbeitsgruppen und einen engen interna-
tionalen Dialog über die neuesten techno-
logischen Entwicklungen und Trends in-
formiere. „Weitere Angebote wie Podcasts
boomen bereits in Amerika und stehen in
Europa erst am Anfang. Aber das Ding
wird durch die Decke gehen“, ist sich Stög-
müller sicher. Für Schulungs- und Weiter-
bildungsprogramme wird das Angebot der
Privatsenderpraxis, einer Ausbildungsstätte
für alle Bereiche des Radios, genutzt: „Von
Moderationsausbildungen über verkaufso-
rientierte Ausrichtungen bis hin zu Radio-
testanalysen, hier wird vieles für unser ge-
samtes Team an Weiterbildung angeboten.
Wir nehmen auch jährlich am Radio Re-
search Day der RMS teil, einer jährlichen
Fachtagung für Branchenexperten, um uns
national auszutauschen“, erklärt Schön.
Hinter Life Radio stecke ein Team von
50 Mitarbeitern, die mit ganz großer Lei-
denschaft, höchster Qualifikation und viel
Spaß an der Sache arbeiten, sagt Stögmül-
ler und ergänzt: „Das Schöne ist, dass wir
mit Emotionen arbeiten dürfen. Radio ist
nicht haptisch, nicht zu riechen. Wir sind
nicht zu sehen, aber durch das reine Hö-
ren entsteht Raum für Bilder im Kopf.“_
Alle Abteilungen des Senders
waren in den Strategieprozess
miteingebunden.
Daniel Frixeder
Geschäftsführer, Upart
75 Prozent der österreichischen Bevölkerung hören täglich Radio über UKW
und online. Das hat der Privatradiovermarkter RMS mit der Studie Audiover-
sum herausgefunden, worin Daten zur Audionutzung von 2.000 Befragten
der Altersgruppe 16 bis 65 Jahre erhoben und analysiert wurden. Im Ver-
gleich dazu werden Internetplattformen wie YouTube mit 25 Prozent, Spotify
mit acht Prozent oder Amazon Music mit sieben Prozent wesentlich weniger
zur Audiorezeption genutzt als Radio.
Wer hört heute noch Radio?
Wir wollen mit unserer
Neupositionierung lässig, pfiffig,
unterhaltsam und sehr nahbar sein.
Birgit Schön
Marketingleiterin, Life Radio
Das Schöne ist, dass
wir mit Emotionen
arbeiten dürfen.
Christian Stögmüller
Geschäftsführer, Life Radio