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wandelt. 40 Prozent des Wärmebedarfs 

der Brauerei werden aus der Abwärme 

des benachbarten Holzverarbeitung-

betriebs Mayr-Melnhof gedeckt, 90 

Prozent der während des Brauprozesses 

entstehenden Abwärme genutzt, um da-

mit Wasser aufzuheizen. Seit Oktober 

2015 braut man in Göss  mit diesem 

Verfahren und ist damit ein weltweites 

Vorzeigeprojekt. Dafür gab es zahlreiche 

Auszeichnungen: etwa den Energy Glo-

be Austria, den EU Sustainable Energy 

Award inklusive EU Citizens Choice 

Award, den IEA SHC Solar Award 

und den edie Sustainability Leaders  

Award. 

Auch in der Grünen Brauerei Schlad-

ming wird auf ein neues Energiekonzept 

umgestellt: Um die energieaufwändigen 

Schritte des Brauprozesses abzudecken, 

wurde eine Pellets-Heizanlage installiert. 

Bis Mitte des Jahres soll dann Schlad-

minger Bier zur Gänze mit grüner Ener-

gie gebraut werden. 

In der Brauerei Puntigam wird die 

Abwärme aus dem Gärprozess sogar 

verwendet, um etwa 800 Wohnungen, 

Büros, Geschäftslokale und einen Kin-

dergarten in der Nähe mit Energie zu 

versorgen. Insgesamt 2.000 Menschen 

werden im neuen „Brauquartier Pun-

tigam“ die Wärme für Heizung und 

Warmwasser aus der Brauerei beziehen, 

bereitgestellt durch zwei Wärmepum-

pen aus der Anlage. Die Kelag Energie 

& Wärme GmbH investierte 1,5 Millio-

nen Euro, um etwa 3,8 Millionen Kilo-

wattstunden pro Jahr zu gewinnen. Ein 

ähnliches Projekt gibt es in Schwechat: 

Dort werden 900 Wohnungen durch 

die Abwärme des Brauprozesses in der 

benachbarten Brauerei beheizt und mit 

Warmwasser versorgt.

#

Verpackung

Mit dem Brauprozess sind die sozialen 

und ökologischen Herausforderungen 

noch nicht abgeschlossen – ganz im 

Gegenteil. Mit 31 Prozent sind Verpa-

ckungen die größten Verursacher für 

CO

2

-Emissionen bei der Brau Union 

Österreich. „Möglichst umweltfreund-

liche Varianten und Recyclingmaterial 

helfen, unseren Carbon-Footprint ent-

scheidend zu verbessern“, erklärt Setnes. 

68 Prozent der Biere gelangen in um-

weltfreundlichen Mehrwegglasflaschen 

und Fässern zu den Konsumenten, nur 

32 Prozent werden in Einwegglasfla-

schen, PET-Flaschen oder Dosen ab-