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Fake-News-Geschrei, Hasspostings und Alternative Facts. Mancherorts wird bereits 

vom postfaktischen Zeitalter gesprochen. Doch wie es nun wirklich um Glaubwürdigkeit, 

Deutungshoheit und Aussagekraft von Informationen steht, darüber diskutieren 

drei 

Kommunikationsprofis

 in der Tabakfabrik.

VON EINEM ABGETRENNTEN 

PFERDEKOPF UND DIGITALEN 

STAMMTISCHEN

finden es zwei Drittel der Österreicher 

schwierig, zwischen wahren und falschen 

Informationen zu unterscheiden. Doch 

wie kann man aus dieser unüberblick-

baren Informationsflut überhaupt noch 

vertrauenswürdige Botschaften herausfil-

tern?  Florian Klenk, Chefredakteur der 

Wochenzeitung Falter, Gerald Mandlbau-

er, Chefredakteur der OÖ Nachrichten, 

und Harald Kriegner, Geschäftsführer von 

Lunik 2, diskutieren über die Bedeutung 

von klassischen Medien und Marketing 

im digitalen Zeitalter.

Medienkompetenz: (k)eine 

Generationenfrage? 

„Eines Morgens rief mich meine Mutter 

an, völlig schockiert über die Nachricht, 

dass mir ein abgetrennter Pferdekopf in 

mein Bett gelegt wurde“, erzählt Klenk. 

Seine Mutter, eine Ärztin, habe dies auf 

Facebook gelesen. „Das Problem ist, dass 

sich manche Meldungen in sozialen Platt-

Redaktion_Katharina Ecker

Fotografie_Mario Riener

Illustration_Alexandra Auböck, Gettyimages

Es gibt national und international  

ein großes Bedürfnis nach 

Überprüfung, ob etwas Fake  

oder Fakt ist.

Florian Klenk

Chefredakteur, Falter

Ein geschlossenes  

Weltbild durch einseitiges 

Informieren und Algorithmen 

abonniert zu haben und  

darin zu leben, ist fatal.

Gerald Mandlbauer

Chefredakteur, 

OÖ Nachrichten

Hier ein Pop-up-Nachrichtenfenster am 

Handy, da eine blinkende Werbeein-

schaltung am Laptop und dort noch eine 

Breaking-News-Unterbrechung im TV: 

Information ist zur Massenware gewor-

den. Und stellt Informationskonsumen-

ten und -produzenten vor große Heraus-

forderungen. Erstere wollen vor allem 

eines: Glaubwürdigkeit. Letztere stehen 

in einem harten Wettkampf um das Rie-

senthema Aufmerksamkeit. Laut einer 

Studie von Marktmeinungmensch 2017