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Die sicherste Art, Urlaub
zu machen, ist eine
Pauschalreise.
Ioannis Afukatudis
Vorstand, Thomas Cook Austria
Das Thema der Nachhaltigkeit
wird in der Flugbranche sehr
ernst genommen.
Norbert Draskovits
Direktor, Blue Danube Airport Linz
sich die Hotels aussuchen und lässt sie
im Hintergrund von einem Reiseveran-
stalter paketieren.
Afukatudis
_Die sicherste Art, Urlaub
zu machen, ist eine Pauschalreise. Wir
bringen das Mainstream-Produkt Pau-
schalreise mit neuen Elementen wesent-
lich individualisierter auf den Markt:
Die Kunden können ihr Zimmer oder
ihre Sonnenliege vorab online reservie-
ren, so wie man es von der Sitzplatz-
reservierung im Flugzeug kennt, und
haben die Möglichkeit für ein Late-
Check-out bis 20 Uhr. Zudem begeis-
tern wir mit unseren neuen Hotelbrands
Cook’s Club und Casa Cook junge
Menschen für die Pauschalreise: Das
sind Millennials, die sich vom Konzept,
dem Essen, der Musik angesprochen
fühlen.
Viele junge Menschen, aber auch
Reisende mit speziellen Wünschen
buchen gerne im Internet. Wie wollen
Sie diese Zielgruppe abholen?
Afukatudis
_92 Prozent unserer Kun-
den erkundigen sich vor der Buchung
im Internet, verbringen im Schnitt
zehn Stunden online, besuchen durch-
schnittlich dreizehn Seiten und lan-
den dann entweder bei uns oder ge-
hen ins Reisebüro. Thomas Cook sieht
das Ganze nicht konträr, sondern
komplementär.
König
_Während sich ein Kunde im In-
ternet lange beschäftigen muss, um die
verschiedenen Angebote und Möglich-
keiten zu sichten, hat das Reisebüro auf
Knopfdruck alle vergleichbaren Preise
von billig bis teuer geordnet. Die Rei-
sebüros und die Veranstalter sind tech-
nisch hochgerüstet, weil der Aufwand
mehr geworden ist.
Draskovits
_Zum Glück wird es kom-
plizierter für die Reisebüros, aber auch
für die Konsumenten. Das Internet ist
überladen mit Informationen. Setzt
man einen durchschnittlichen Endkon-
sumenten vor den Computer, um sich
eine Reise zusammenzustellen, dann
ist das Reisebüro sicher schneller und
bringt das bessere Produkt.
König
_Internet klingt geil, aber der
wirklich smarte User geht ins Reisebüro
und lässt sein Onlineangebot dort che-
cken, und dann möge der Bessere gewin-
nen. Eine Studie besagt, dass jene Kun-
den, die sich zuvor im Internet schlau
gemacht haben, auch die zufriedensten
sind, weil sie zielgerichtet betreut wer-
den können.
Wie stark ist die Konkurrenz durch
Plattformen wie Airbnb?
Afukatudis
_Wir haben gewichtige Ar-
gumente wie die Sicherheit, den Service,
die Erreichbarkeit rund um die Uhr. Die
Individualisten werden wir nicht alle
überzeugen, schön wär’s. Aber ich habe
keine Angst vor dem Wettbewerb mit
Airbnb. Sie bieten coole, schöne Woh-
nungen, aber das Grundbedürfnis des
Menschen, mindestens einmal im Jahr
vernünftig zu urlauben, kann Airbnb
nicht erfüllen, das können wir.
Welche Rolle spielt der Flughafen Linz
für die heimische Reisebranche?
Draskovits
_Wir haben im Sommer das
umfassendste Angebot aller Bundeslän-
der und mit unserem kleinen Regional-
flughafen einen Riesenvorteil gegenüber
Wien oder München: Der Passagier
kommt schnell, einfach und komfor-
tabel von zu Hause über den Parkplatz,
den Check-in, die Gastronomie und das
Gate zum Flugzeug und wieder zurück.
König
_Die Oberösterreicher lieben
den Flughafen Linz. Wir treffen uns
regelmäßig über die Plattform „Flieg
ab Linz“ zum Gedankenaustausch. Da
sitzen die großen und kleinen Reisebü-