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ren Zeitpunkten. Für uns ist das Wetter 

besonders frühmorgens oder spätabends 

interessant, damit wir einen sicheren Ver-

kehr in der Rushhour gewährleisten kön-

nen“, erklärt Reiter. 

Niederschlagsmengen, Temperatur, 

Feuchtigkeit oder Luftdruck sind die für 

den Maschinenring OÖ entscheidenden 

Faktoren, um bestimmen zu können, wie 

viel Schnee oder Regen fällt, ob es zu einer 

Belags-, Nebelbildung oder möglicherwei-

se zu Blitzeis kommt. „Fast jede Wetter-

kapriole lässt sich bei guter Beobachtung 

einige Stunden zuvor voraussagen.“ Es ist 

ganz entscheidend, präventiv zu arbeiten: 

„Wenn sich ein Temperatursturz ankündigt 

und wir richtig reagieren, können wir mit 

dem geringsten Streumitteleinsatz den 

größtmöglichen Erfolg erzielen. Der fal-

sche Streumitteleinsatz verursacht riesige 

Mehrkosten. Wenn es nicht notwendig ist, 

wird auch nicht gestreut.“ 

Langzeitprognosen 

für die Planung

Neben den tagesaktuellen Wetterdaten 

braucht der Maschinenring für die früh-

zeitige Planung des Winterdienstes auch 

eine Langzeitprognose. Aufgrund der 

Aufzeichnungen der vergangenen Jahre 

wird die notwendige Anzahl an neuen 

Fahrzeugen ermittelt, genügend Streuma-

terial bestellt, Wintertouren geplant und 

Verträge mit Kunden abgeschlossen. Ein 

Ergebnis der Langzeitprognosen ist, dass 

die Niederschlagstage mit Schneefall we-

niger und die Streutage mehr geworden  

sind. 

Neben Schneeräumung und Streudiens-

ten erledigen die insgesamt 2.000 Mitar-

beiter, die für den Winterdienst des Ma-

schinenrings OÖ im Einsatz sind, auch 

Außenreinigungs- und Baumpflegearbei-

ten. Die Bäume müssen von Schneedruck 

befreit sowie auf allfällige Schäden kon-

trolliert werden. Ähnlich sei es im Som-

mer: In der warmen Jahreszeit beschäf-

tigt der Maschinenring OÖ rund 1.000 

Mitarbeiter für die Grünraumpflege bis 

hin zu Gartengestaltung. Im Unterschied 

zum Winter gibt es im Sommer kein Haf-

tungsthema gegenüber den Kunden und 

damit sind die Arbeiten besser planbar. 

Dieses breite Aufgabenfeld nennt Reiter 

auch als Grund, dass man immer wieder 

genug Mitarbeiter finde und die Leute 

die gesamte Saison über motiviert bei der 

Sache seien. Der Hitze entkomme man 

mit flexiblen Arbeitszeiten. Und natür-

lich trage auch das eine oder andere Eis 

zur Motivation bei, fügt Reiter lachend 

dazu. Zur Sicherheit sei dazugesagt: Die 

süße Köstlichkeit in der Tüte oder in ei-

nem Becher. Aber nicht das Eis auf der  

Fahrbahn._

Die Wetterprognose für die 

nächsten Jahre?_Unsere 

Kernbereiche werden auch in zehn 

Jahren noch aktuell sein, aber wir 

werden diese weiterhin aufgrund 

der Veränderungen beim Klima 

sowie beim Freizeitverhalten 

erweitern und spezialisieren. Vor 

20 Jahren wollte niemand im Wald 

spazieren gehen, nun müssen 

wir die Wege pflegen und Bäume 

überwachen, damit nichts passiert. 

Das Thema Nachhaltigkeit wird 

aufgrund des Klimawandels 

immer wichtiger. Wir müssen mit 

entsprechenden Dienstleistungen 

Wetterextreme abfedern, so ist 

etwa eine richtige Uferbepflanzung 

ein Hochwasserschutz, richtige 

Baumpflege schützt vor allzu großen 

Schäden nach Schneedruck oder 

Stürmen. In zehn Jahren wird statt 

des Streusalzes möglicherweise 

etwas anderes verwendet. 

Auf Wetterberichte ist nicht 

immer Verlass, genauso wie auch 

im Geschäftsleben immer mal 

wieder etwas Unvorhergesehenes 

passiert – wie reagiert man 

darauf?_Im Wetter gibt es nicht 

wirklich unvorhersehbare Dinge, 

man muss nur den Umgang mit 

der kurzen Vorlaufzeit lernen und 

dann soweit aufgestellt sein, dass 

man diesen Vorsprung bestmöglich 

nutzen und darauf reagieren kann. 

Mit der richtigen Überwachung 

kann man Geschäftstätigkeiten gut 

anpassen und das Personal darauf 

vorbereiten. Bei Notfällen muss 

man Ruhe bewahren und die Dinge 

Schritt für Schritt erledigen.

Mit welchen dunklen Wolken 

muss der Maschinenring sich 

aktuell beschäftigen?_Die 

größte Herausforderung ist 

derzeit, qualitative und motivierte 

Mitarbeiter zu finden. Für eine 

effiziente Arbeitsabwicklung ist 

gutes Personal der wichtigste Faktor. 

Nachdem die Kunden steigen, 

brauchen wir in allen Bereichen 

mehr Mitarbeiter.

Wettervorhersage für 

Maschinenring OÖ

Jeder hat rund um die Uhr  

Zugang zu Wetterdaten und  

erwartet dadurch einen  

rascheren Winterdienst.

Christian Reiter 

Geschäftsleiter,  
Maschinenring Oberösterreich 

Schneeräumfahrzeuge 

in 360 von 438 oö. 

Gemeinden 

im Einsatz

Mitarbeiter im Winterdienst  

im Einsatz – Sommer1.000

km STRASSEN

 (ca. 27x die Strecke 

Linz–Wien), 6.400 km WEGE (rund 

35x die Strecke Linz–Wien) und 

1.500 km GEHSTEIGE

 (über 8x die 

Strecke Linz–Wien) 2018 von 

Schnee und Eis befreit