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Die Wetterprognose für die 

nächsten Jahre?_Sehr sonnig, 

denn wir haben den richtigen 

Weg eingeschlagen. Wir heben 

uns mit qualitativ hochwertigen 

Produkten, die eine Geschichte 

erzählen, am Markt ab. Außerdem 

haben wir unsere Vertriebsschiene 

breit aufgestellt, bedienen viele 

unterschiedliche Länder und 

Verkaufskanäle. 

Auf Wetterberichte ist nicht 

immer Verlass, genauso wie auch 

im Geschäftsleben immer mal 

wieder etwas Unvorhergesehenes 

passiert – wie reagiert man 

darauf?_Wir müssen immer ein 

offenes Ohr für neue Sachen 

haben und möglichst nahe am 

Kunden sein, um dessen speziellen 

Anforderungen gerecht werden 

zu können – und das gelingt uns 

auch ganz gut. Man kann sich bei 

uns einen Regenschirm individuell 

gestalten, das Produktportfolio 

unterscheidet sich in den 

verschiedenen Exportmärkten stark. 

So bevorzugen die Russen etwa 

Schirme, die sich per Knopfdruck 

öffnen lassen, in Zentraleuropa 

müssen sie möglichst klein und 

kompakt sein, chinesische Damen 

bevorzugen Blümchenmuster.  

Mit welchen dunklen Wolken 

muss Doppler sich aktuell 

beschäftigen?_Die aktuell 

große Herausforderung ist die 

Digitalisierung. Diese wirkt sich 

bei uns vor allem auf den Vertrieb 

und das Marketing aus. Wir haben 

diesen Bereich in den vergangenen 

zwei Jahren stark erweitert, etwa 

mit der Aufnahme eines Leiters für 

Marketing sowie Online Sales und 

der Installation eines Onlineshops 

mit einem Schirmkonfigurator. 

Unsere Produktion kann man nicht 

automatisieren, es wird immer 

Menschen brauchen, die unsere 

Produkte zusammenbauen.

Wettervorhersage 

für Doppler

Wenn Schirme Geschichten erzählen

Regentänze waren und sind in vielen Kulturen nach wie vor beliebte Rituale. 

Der Braunauer Regenschirmhersteller Doppler hat diese aber nicht nötig. 

Stattdessen setzt man auf eine kontinuierliche Produkterweiterung 

und den Export. 

Das Innviertler Familienunternehmen Doppler ist einer der letzten Regen-

schirmhersteller Europas. Um wetterunabhängiger zu werden, wurden 

ab 1966 und damit rund 20 Jahre nach der Firmengründung die ersten 

Sonnenschirme hergestellt. Zuletzt machte man ein Viertel des Gesamt-

umsatzes von 60 Millionen Euro mit der Produktion von rund vier Millionen 

Regenschirmen, die Hälfte mit einer Million Sonnenschirme und das rest-

liche Viertel wurde mit individualisierten Regenschirmen, Sonnenschirmen 

sowie Sitzauflagen erwirtschaftet. Die billigsten Regenschirme gibt es im 

Verkauf ab neun Euro bis hin zu Sonderanfertigungen mit Echtsilbergrif-

fen und Kristallen jenseits von 300 Euro. Doppler fertigt für Autohersteller 

wie BMW oder Rolls-Royce und ist seit 2005 Mehrheitseigentümer der 

Marke Knirps. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 330 Mitarbeiter, 

225 davon in Österreich, und verkauft die Produkte in über 50 Ländern 

weltweit. Produziert wird in der Manufaktur in Braunau sowie in Fernost. 

In den vergangenen Jahren sei der Umsatz jährlich zwischen drei und 

fünf Prozent gestiegen. Auf die Frage nach dem Erfolgsrezept sagt Head 

of Sales René Schwarz: „Wir haben uns stark auf die Entwicklung neuer 

Produkte, die eine Geschichte erzählen, konzentriert und den Export 

noch breiter aufgestellt, denn es gibt immer einen Ort auf der Welt, wo es 

gerade regnet.“

Wir werden unseren  

Export weiter ausbauen,  

denn irgendwo auf der  

Welt regnet es immer.

René Schwarz

Head of Sales, Doppler Schirme