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Es allen recht zu machen, gelingt wohl niemandem im Leben. Einem Politiker schon gar nicht.
Wenn er Entscheidungen trifft, dann gibt es immer Menschen, die damit nicht zufrieden sind.
Landeshauptmann Thomas Stelzer kennt das. So vielfältig die Landschaft von Oberösterreich
ist, so vielfältig sind auch die Interessen und Bedürfnisse der Bevölkerung hier. Einige davon
– Wegbegleiter genauso wie Menschen, die er noch nie persönlich getroffen hat
–
haben wir
darum gebeten zu erzählen, was sie über ihn und seine Entscheidungen denken.
Und was sie ihn immer schon fragen wollten.
Redaktion_Susanna Wurm, Valentin Lischka
Fotografie_Stelzer: Land OÖ, Poschner:
Marietta Tsoukalas, Ebner: privat, Pierer: Mario
Riener, Kräftner: Mario Riener, Stelzer-Wögerer:
Wögerer, Glasner: GEPA, Schick: Stefan Beiganz,
Wipplinger: privat, Pühringer: OÖ Seniorenbund,
Salomon: Daniel Kauder
Schodermayr: Volkshilfe, Fallmann: Fabasoft
… OBERÖSTERREICHS
LANDESHAUPTMANN
THOMAS STELZER
Ein sonniger Mittwochnachmittag. Mit
ebensolchem Gemüt führt Thomas Stel-
zer in sein Regierungsbüro. Schön ist es
hier. Sehr schön. Und sehr aufgeräumt.
Kein Bleistift liegt herum, kein Zettel
könnte Einblick in brisante Themen
gewähren. So stellt man sich das Büro
eines Musterschülers vor. Und als dieser
wurde er ja auch bezeichnet, als er vor
zwei Jahren zum Landeshauptmann in
Oberösterreich angelobt wurde. Er lie-
be seinen Job, obwohl er alles andere
als einfach sei: „Die Entscheidungen
eines Politikers erfährt man durch die
Medien“, sagt Stelzer. „Das ist dann die
Wahrheit, die für die Leute gilt. Meine
Arbeit wird also immer durch die Bril-
le eines Journalisten dargestellt.“ Aber
darauf müsse man sich eben einstellen,
fügt er schmunzelnd hinzu.
Dass nicht immer alle begeistert von
den Entscheidungen sind, die er als
oberster Verantwortlicher des Landes
trifft, sei ihm klar. „Aber ich glaube, es
wird grundsätzlich von allen geschätzt,
dass Fragen gelöst und entschieden
werden – das Schlimmste ist, wenn Fra-
gen unbeantwortet liegen bleiben und
immer wieder hinausgezögert werden.“
Er hält sein Wort. Denn sämtliche Fra-
gen, die wir ihm von seinen mehr oder
weniger kritischen Beobachtern mit
unterschiedlichsten Interessen stellen,
beantwortet er prompt.