ses Instrument immer schon fasziniert 

habe. „Gemeinsam zu spielen, hat meiner 

Schwester und mir einfach Spaß gemacht. 

Leider kommen wir zeitlich bedingt im-

mer weniger dazu“, bedauert Huber. 

Häufiger ist sie in der Stiftskirche Wil-

hering zu hören, wo sie im Kirchenchor 

die Alt-Stimme singt. „Der Vorteil ist, 

dass die Kirche meistens an Sonn- und 

Feiertagen ist, da findet man leichter Zeit 

dafür.“ Soweit es ihr voller Terminkalen-

der zulasse, komme sie regelmäßig zu den 

montäglichen Proben. „Die Mitglieder 

im Chor sind sehr tolerant, wenn ich mal 

weniger oft komme, und sie freuen sich, 

wenn ich wieder dabei bin“, lacht Huber. 

Dennoch war sie froh darüber, dass von 

Weihnachten bis Februar Probenpause 

war – zufälligerweise parallel zur Ein-

stiegsphase in ihre neue Tätigkeit. 

Voll im Spielen

Denn der Aufstieg in den Vorstand habe 

ihre volle Konzentration und Energie 

erfordert: „Die Musikstücke wechseln 

permanent, die Herausforderungen sind 

immer wieder neue, aber man entwickelt 

sich mit jeder neuen Aufgabe weiter“, be-

schreibt Huber ihre ersten Wochen als 

Vorstandsdirektorin. Seit der Bekanntgabe 

ihrer Bestellung im Juni 2018 sei sie emo-

tional „über sämtliche Höhen und Tiefen“ 

gegangen: „Zuerst die Euphorie, wenn 

man bestellt wird, dann die Erkenntnis, 

welche neuen Aufgaben auf einen herein-

prasseln.“ Zum Glück könne sie sich auf 

die volle Unterstützung, die Flexibilität 

und das Verständnis ihres Partners und 

ihrer Familie verlassen. Mittlerweile „bin 

ich schon gut angekommen und voll im 

Spielen“, sagt sie selbstbewusst.

Was sicher auch daran liegt, dass sie das 

Haus seit 20 Jahren kennt: Nach dem Ab-

Behutsam hebt Stefanie Christina Hu-

ber die silberglänzenden Teile aus dem 

mit weinrotem Samt gefütterten Etui, 

um mit geübten Griffen ihre Querflöte 

zusammenzusetzen. Von ihrer Schwester 

am Klavier begleitet spiele sie am liebsten, 

erzählt sie, während sie ihr Instrument 

mit einem weichen Putztuch noch ein-

mal gründlich poliert. „Da muss einmal 

die eine Stimme lauter sein und einmal 

die andere, mal übernimmt man als Solo-

part die Führung, dann spielt man wieder 

gemeinsam. Und genauso ist es in meiner 

täglichen Arbeit.“

Musik ist die große Leidenschaft von Hu-

ber, die mit Jahresanfang als erste Frau 

in der 170-jährigen Geschichte in den 

Vorstand der Sparkasse Oberösterreich 

aufgestiegen ist. 1999 als Trainee ins 

Unternehmen gekommen, hat sich die 

44-Jährige dank ihrer Stärken wie strate-

gisches Denken, Ordnungsliebe, Empa-

thie und vor allem Freude am Rechnen 

nach oben gearbeitet. Einen Widerspruch 

zu ihrer Passion sieht sie darin nicht, im 

Gegenteil: „Musik und Zahlen sind gar 

nicht so weit voneinander entfernt: Es ist 

der Mensch, der die Noten am Papier zur 

Musik macht und Zahlen und Fakten zu 

etwas Lebendigem formt, mit dem man 

steuern und arbeiten kann.“ 

Von Querflöte 

bis Kirchenchor

Die Liebe zur Musik wurde Huber quasi 

in die Wiege gelegt: „Meine Mutter ist 

sehr musikalisch, hatte aber selbst nicht 

die Möglichkeit, ein Musikinstrument 

zu lernen. Deshalb war es ihr ganz wich-

tig, mir und meiner Schwester das zu 

ermöglichen.“ Nach der obligatorischen 

Blockflöte folgen Klavier und Akkorde-

on, später im Selbststudium die Gitarre 

und als letztes die Querflöte, weil sie die-

Musik ist eine geistige Auszeit 

von dem, was einen sonst im 

Arbeitsleben beschäftigt.

Stefanie Christina Huber

Vorstandsdirektorin, Sparkasse OÖ

schluss ihres Statistikstudiums an der JKU 

Linz im Jahre 1999 ist sie in der Sparkasse 

Oberösterreich eingestiegen und hat sich 

in einer Bilderbuchkarriere zuletzt bis zur 

Leiterin des Bereiches Treasury hochge-

arbeitet. Das Treasury verantwortet sie in 

ihrer neuen Rolle als Vorstandsdirektorin 

nun genauso wie die Bereiche Kommerz-

kunden sowie Finanzen und Controlling. 

Viele ihrer jetzigen Mitarbeiter kennt sie 

also schon seit Jahren, die anderen hat sie 

bei ihren Antrittsbesuchen kennengelernt. 

„Ich wollte mir die nötige Zeit nehmen, 

nicht nur kurz ‚Hallo‘ zu sagen, sondern 

auch das persönliche Gespräch zu suchen 

und mir von den Mitarbeitern erklären zu 

lassen, was gut und was weniger gut läuft.“ 

Als Gedächtnisstütze hängen an der Wand 

hinter ihrem Schreibtisch die Fotos sämt-

licher Teams, „um mir die Gesichter auch 

wirklich gut einzuprägen“. 

Chorsängerin 

statt Solistin

Generell beschreibt sie ihren Führungsstil 

als kooperativ und integrierend. „Wenn 

jeder seine Persönlichkeit einfließen lässt, 

wird man dadurch in Summe besser.“ 

Auch als Vorstandsdirektorin sieht sie sich 

eher in der Rolle der Chorsängerin denn 

der Solistin. „Ich arbeite sehr gerne im 

Team. Etwas gemeinsam zu erarbeiten, die 

Perspektiven der anderen zu sehen und 

ihre Stärken zu nutzen, im Gleichklang zu 

arbeiten, das ist es, was mir Freude bereitet 

und womit man schneller bessere Ergeb-

nisse erzielt“, ist Huber überzeugt. 

Diese Philosophie verfolge sie auch in der 

Zusammenarbeit mit ihren drei Vorstands-

kollegen – neben Michael Rockenschaub 

als Vorsitzendem sind dies Herbert Walz-

hofer und Maximilian Pointner, ihr bishe-

riger Vorgesetzter. Aufgrund der verschie-

denen Ressortverantwortungen gebe es