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Billiger geht immer. Unter diesem Motto produzieren viele Textilfirmen und wandern seit Jahren weiter 

ab – nach China und Indonesien geht es nun weiter Richtung Afrika. Dass es auch anders geht, beweist 

der 

Innviertler Sportmodehersteller Löffler

 seit über 40 Jahren. Wie, das erzählt Geschäftsführer  

Otto Leodolter bei einem Besuch am Firmensitz und Produktionsstandort in Ried im Innkreis.

UND ES GEHT DOCH ANDERS.

in Kooperation mit

Redaktion_Sabrina Kainrad   

Fotografie_Löffler  

Illustration_Alexandra Auböck

durch eine hohe Wertschöpfungskette 

von 80 Prozent in Österreich. Viele Stof-

fe werden am Firmenstandort in Ried 

im Innkreis mit 200 Mitarbeitern selbst 

gestrickt. „Wir sind nicht nur eine Mar-

ke, sondern auch Hersteller. Das können 

nicht viele Mitbewerber von sich behaup-

ten und das ist auch einer unserer Erfolgs-

faktoren“, sagt Leodolter über das konti-

nuierliche Wachstum des Unternehmens 

in den vergangenen Jahren. 1973 wurde 

Löffler vom Skiproduzenten Fischer 

übernommen und auf Sportbekleidung 

ausgerichtet. Die ersten zwei Jahre unter 

dem neuen Eigentümer schrieb man rote 

Zahlen – danach gab es laut dem Un-

ternehmen kein einziges Jahr mehr mit 

einer negativen Bilanz. Von den Eigen-

tümern gebe es ein klares Commitment 

zum Standort Österreich. Ganz ohne 

Partnerbetriebe im Ausland würde es aber 

nicht gehen: Sieben bis acht Lohnpartner 

in Bulgarien, der Slowakei, Tschechien 

und Ungarn erledigen Näharbeiten und 

in Bulgarien hat Löffler seit knapp sie-

ben Jahren eine Tochterfirma mit aktuell 

Schnellen Schrittes eilt Otto Leodolter, 

Geschäftsführer des Sportmodeherstellers 

Löffler, sportlich gekleidet in Jeans und 

Poloshirt bei der Tür herein. Und ent-

schuldigt sich für seine kleine Verspätung: 

Die Besprechung mit dem ÖSV über die 

Bekleidung für die nächste Wintersaison 

habe ein bisschen länger gedauert. Auf 

die Frage, ob soweit alles besprochen wur-

de, weil das Interview nicht schuld sein 

soll, dass das nordische Team des Öster-

reichischen Skiverbandes für die Saison 

2019/20 möglicherweise nicht perfekt 

ausgestattet wird und der Geschäftsfüh-

rer unzufrieden ist, antwortet Leodolter 

lachend, dass diesbezüglich keine Gefahr 

bestehe. Mit dem Wort „zufrieden“ ist 

Leodolter aber vorsichtig: „Zufrieden darf 

man nie sein, das bedeutet zurücklehnen –  

man muss immer den Drang nach vorne 

haben, in Bewegung bleiben und entspre-

chend auf den Markt reagieren.“

Der Mitbewerb in der Sportmodebranche 

ist groß. Der Premiumhersteller Löffler 

unterscheide sich von der Konkurrenz 

Wachstum

Mittelstand

HERAUSFORDERUNG

WIRTSCHAFT 4.0