158
Am 6. und 7. Juni steigt in der Stadthalle Graz das
„Fifteen Seconds“-Festival
– und zwar für
„die Neugierigen“. Diejenigen, „die nie aufhören zur lernen“, wie es auf der Website heißt.
EIN FEST FÜR NEUGIERIGE
Wissensaustausch und Networking ste-
hen beim Fifteen Seconds im Vorder-
grund. Dabei sollen alle Besucher Teil
einer großen Community sein. Auch
die etwa 300 hochkarätigen Speaker,
die übrigens ganz ohne Honorar am
Start sind. Vom Nike-Creative-Director
über den Nasa-System-Engineer und
den Playboy-Online-Content-Manager
bis hin zum Harvard-Wissenschaftler
kommen einige der klügsten Köpfe aus
Wirtschaft, Wissenschaft und Technik
für zwei Tage nach Graz. Ihr Ziel: Wis-
sen weitergeben, Gleichgesinnte treffen.
„Es geht darum, für ein besseres Mor-
gen zu sorgen“, meint Initiator Stefan
Stücklschweiger, „das ist die Essenz von
Fifteen Seconds.“
Wofür steht „Fifteen Seconds“?
Stücklschweiger_
Wir haben uns in
der Vergangenheit oft auf unser Bauch-
gefühl verlassen, bevor wir uns der Stra-
tegie gewidmet haben. Aus Neuromar-
keting-Perspektive gesehen gibt es die
kritische Zeitspanne von fünfzehn Se-
Redaktion_Ingo Till
Fotografie_Fifteen Seconds
kunden, in denen man sich entscheidet,
ob man etwas gut oder schlecht findet.
Daher haben wir uns für den Namen
„Fifteen Seconds“ entschieden.
Welchen Grundgedanken verfolgt
Ihr mit dem Festival?
Stücklschweiger_
Der Grundgedan-
ke, die Idee, an der wir tagein, tagaus
arbeiten, ist das Zusammenbringen von
Menschen aus verschiedenen Disziplinen
innerhalb des Spannungsdreiecks von
Wirtschaft, Innovation und Kreativität
sowie dem daraus resultierenden Wissen-
stransfer.
Wie werden die Speaker ausgewählt?
Stücklschweiger_
Wir haben ein ei-
genes Team, das sich mit der Speaker-
akquise auseinandersetzt. Da muss viel
recherchiert werden, um immer auf
dem neuesten Stand der Dinge zu sein.
Wir schauen dann: Was hat jemand
schon gemacht, was veröffentlich? Wie
gibt sich jemand auf der Bühne? Dabei
kommt es nicht unbedingt auf die Er-
fahrung an. Gerade Newcomer rocken
oft die Bühne, weil sie sich gewissenhaf-
ter vorbereiten als erfahrene Speaker.
Wie kommt Ihr an die großen Namen
unter den Speakern heran?
Stücklschweiger_
Man braucht da vor
allem einen großen Headliner. Das hilft
dann dabei, andere gute Speaker an Land
zu ziehen. Vor der ersten Ausgabe 2014
sind wir Ryan Holiday, dem damaligen
weltweiten Marketingchef von Ame-
rican Apparel, nachgereist, haben ihm
quasi aufgelauert und versucht, ihn in
einem kurzen Pitch von der Teilnahme
am Festival zu überzeugen. Wir haben
von Anfang an gesagt, dass wir kein Ho-
norar zahlen. Mit der Aussicht auf einen
schönen Urlaub in der Steiermark mit
Weintour und Schokoladenverkostung
hat er uns dann zugesagt – das war ein
cooler Moment. Ab diesem Zeitpunkt
ist es leichter geworden. Es wird von
Jahr zu Jahr besser, weil unser Netzwerk
immer weiter wächst. Heute kann ich
beispielsweise bei der New York Times