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Am 6. und 7. Juni steigt in der Stadthalle Graz das 

„Fifteen Seconds“-Festival 

– und zwar für 

„die Neugierigen“. Diejenigen, „die nie aufhören zur lernen“, wie es auf der Website heißt.  

EIN FEST FÜR NEUGIERIGE

Wissensaustausch und Networking ste-

hen beim Fifteen Seconds im Vorder-

grund. Dabei sollen alle Besucher Teil 

einer großen Community sein. Auch 

die etwa 300 hochkarätigen Speaker, 

die übrigens ganz ohne Honorar am 

Start sind. Vom Nike-Creative-Director 

über den Nasa-System-Engineer und 

den Playboy-Online-Content-Manager 

bis hin zum Harvard-Wissenschaftler 

kommen einige der klügsten Köpfe aus 

Wirtschaft, Wissenschaft und Technik 

für zwei Tage nach Graz. Ihr Ziel: Wis-

sen weitergeben, Gleichgesinnte treffen.  

„Es geht darum, für ein besseres Mor-

gen zu sorgen“, meint Initiator Stefan 

Stücklschweiger, „das ist die Essenz von 

Fifteen Seconds.“ 

Wofür steht „Fifteen Seconds“?

Stücklschweiger_

Wir haben uns in 

der Vergangenheit oft auf unser Bauch-

gefühl verlassen, bevor wir uns der Stra-

tegie gewidmet haben. Aus Neuromar-

keting-Perspektive gesehen gibt es die 

kritische Zeitspanne von fünfzehn Se-

Redaktion_Ingo Till

Fotografie_Fifteen Seconds

kunden, in denen man sich entscheidet, 

ob man etwas gut oder schlecht findet. 

Daher haben wir uns für den Namen 

„Fifteen Seconds“ entschieden.

Welchen Grundgedanken verfolgt 

Ihr mit dem Festival?

Stücklschweiger_

Der Grundgedan-

ke, die Idee, an der wir tagein, tagaus 

arbeiten, ist das Zusammenbringen von 

Menschen aus verschiedenen Disziplinen 

innerhalb des Spannungsdreiecks von 

Wirtschaft, Innovation und Kreativität 

sowie dem daraus resultierenden Wissen-

stransfer.

Wie werden die Speaker ausgewählt?

Stücklschweiger_

Wir haben ein ei-

genes Team, das sich mit der Speaker-

akquise auseinandersetzt. Da muss viel 

recherchiert werden, um immer auf 

dem neuesten Stand der Dinge zu sein. 

Wir schauen dann: Was hat jemand 

schon gemacht, was veröffentlich? Wie 

gibt sich jemand auf der Bühne? Dabei 

kommt es nicht unbedingt auf die Er-

fahrung an. Gerade Newcomer rocken 

oft die Bühne, weil sie sich gewissenhaf-

ter vorbereiten als erfahrene Speaker.

Wie kommt Ihr an die großen Namen 

unter den Speakern heran?

Stücklschweiger_

Man braucht da vor 

allem einen großen Headliner. Das hilft 

dann dabei, andere gute Speaker an Land 

zu ziehen. Vor der ersten Ausgabe 2014 

sind wir Ryan Holiday, dem damaligen 

weltweiten Marketingchef von Ame-

rican Apparel, nachgereist, haben ihm 

quasi aufgelauert und versucht, ihn in 

einem kurzen Pitch von der Teilnahme 

am Festival zu überzeugen. Wir haben 

von Anfang an gesagt, dass wir kein Ho-

norar zahlen. Mit der Aussicht auf einen 

schönen Urlaub in der Steiermark mit 

Weintour und Schokoladenverkostung 

hat er uns dann zugesagt – das war ein 

cooler Moment. Ab diesem Zeitpunkt 

ist es leichter geworden. Es wird von 

Jahr zu Jahr besser, weil unser Netzwerk 

immer weiter wächst. Heute kann ich 

beispielsweise bei der New York Times