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auch in Braunau.“ Schmeller ist mit ei-

nem anderen grünen Trend außerhalb 

des Eigenheims bestens vertraut: Out-

door-Living. Oder: der Garten als grünes 

Wohnzimmer, als Ort der Entspannung, 

als Lebensraum. Auch an heißen Tagen. 

„Wer den eigenen Garten in vollen Zügen 

genießen möchte, muss für ausreichend 

Beschattung sorgen. Schattige Plätze 

können durch Pflanzen oder Schirme 

und Sonnensegel erreicht werden“, sagt 

Schmeller. Bei der Gartenplanung soll-

ten Vor- und Nachteile künstlicher und 

natürlicher Beschattung überlegt mitein-

fließen: „Bäume oder Sträucher spenden 

in der Regel kühlere Schatten und geben 

Sauerstoff ab. Der Pflegeaufwand ist je-

doch höher und manchmal werden im 

Winter Zimmer oder Teile des Gartens 

beschattet, wo zu dieser Zeit Sonne heiß 

ersehnt wird.“ Als Vorteile von Schirmen 

und Segeln sieht Schmeller vor allem 

den flexiblen Einsatz, die kinderleichte 

Bedienung und den Sonnenschutz als 

Stilelement: „Besonders im Trend lie-

gen Pendelschirme in quadratischer und 

rechteckiger Form und in Holzoptik.“ 

Das Mini-Haus

Weniger wird wieder mehr. Könnte man 

zumindest meinen, wenn man den ur-

sprünglich amerikanischen Trend vom 

Tiny House in Österreich mitverfolgt: 

Denn immer mehr Menschen entscheiden 

sich für die winzige Variante des Wohnens: 

„Für verschiedene Wohnzwecke oder auch 

zum Arbeiten ist das Micro Home eine 

rasche und kostengünstige Lösung“, sagt 

Helmut Möseneder, Geschäftsführer von 

Genböck Haus. „Micro Homes richten 

sich an all jene, die ein Haus in der Grö-

ße einer schönen Wohnung mit Garten 

haben wollen.“ Dieses könne als Haupt-

wohnsitz, Ferien- oder Freizeitwohnung 

oder als Wohnraum für Mitarbeiter ge-

nutzt werden. Während als Minuspunkt 

der eingeschränkte Stauraum bei Micro 

 … MANFRED HAIMBUCHNER

Landeshauptmann-Stellvertreter, Wohnbaureferent

01

 Die Wohnbauförderung möchte die energieeffiziente und 

umweltgerechte Errichtung von Neubauten vorantreiben. Welche 

Materialien und welche Heiztechnik sollen bevorzugt verwendet 

werden, um die entsprechenden Energiewerte zu erreichen?  Die 

Wahl des Baustoffes ist im Wesentlichen frei – egal ob Ziegel, Holz 

oder Beton verbaut werden. Auch bei den Heizsystemen können die 

Oberösterreicher aus einer breiten Palette nachhaltiger Systeme wählen. 

Man muss sich ansehen, was wo möglich oder geeignet ist. Es gibt etwa 

einen Förderzuschlag bei Verzicht auf mineralölbasierte Dämmstoffe 

an der thermischen Hülle. Materialen, bei denen wir in Zukunft 

Entsorgungsprobleme haben, können so vermieden werden. 

02

 Wie wird bei der Errichtung von Eigenheimen konkret gefördert? 

Gefördert wird die Errichtung von Eigenheimen durch die Gewährung 

von Zuschüssen zu Hypothekardarlehen oder eines einmaligen nicht 

rückzahlbaren Zuschusses. Das Darlehen setzt sich in seiner Höhe aus 

einem Sockelbetrag und Förderzuschlägen – etwa für den Verzicht auf 

mineralölbasierte Dämmstoffe, energieeffiziente Bauweise, barrierefreie 

Errichtung und für die im Haushalt lebenden Kinder – zusammen. Bei 

der Verzinsung kann man zwischen einer variablen Variante und einer 

Fixzinsvariante wählen. 

03

 Wodurch zeichnet sich Oberösterreich im Bereich 

Wohnbauförderungen bei Neubauten aus? Wo sehen Sie noch 

Handlungsbedarf?  Die Wohnbauförderung in Oberösterreich 

beim Neubau zeichnet sich durch eine große Wahlfreiheit aus, was 

Baustoffe und Heizsysteme betrifft. Und natürlich sind wir mit unseren 

Finanzierungsmodellen einzigartig in Österreich. Herausforderungen 

sind sicher die Zersiedelung und die beschränkte Verfügbarkeit von 

Bauland. Mit einem verstärkten Anreiz zur Sanierung und mit einer 

verdichteten Bauweise möchten wir beiden Herausforderungen 

entgegenwirken.

Homes gesehen wird, liegen die Vorteile 

von minimalistischem Wohnen für Möse-

neder klar auf der Hand: „Kurze Bauzeit, 

kurze Wege, einfache Pflege. Und das 

Haus kann bei einer Veränderung einfach 

mitgenommen werden.“ Also Zukunft-

strend Mini-Haus? „Wir gehen davon aus, 

dass diese Art des Wohnens in Zukunft 

noch interessanter wird, da sich der Markt 

ständig weiterentwickelt und das Angebot 

immer breiter wird.“

Das persönlich-

individuelle Haus

Von der Stange ist von gestern, Fertighäu-

ser aus dem Katalog schon fast Geschichte. 

Häuser von heute passen sich den Anfor-

derungen ihrer Bewohner an und sollen 

Flexibilität und Multifunktionalität in ih-

rer Gestaltung bieten. Was das Haus dann 

zum Heim macht: die persönliche Note, 

der individuelle Geschmack der Bewoh-

ner: „Designindividualisierung hat in den