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#Ein Saatkorn auf guter Erde  

Samen Maier

An diese Verantwortung der Unterneh-

mer glaubt auch Johannes Huber: „Jeder 

muss sich mit der Wirkung seiner Pro-

dukte und seines Wirtschaftens auseinan-

dersetzen“, sagt der Geschäftsführer des 

Saatguthändlers Samen Maier. „Nur weil 

ich etwas verkaufen kann, heißt nicht, 

dass ich es muss. Man kann nicht den 

Konsumenten die alleinige Entscheidung 

überlassen.“ Sein Unternehmen speziali-

siert sich zunehmend auf Bio-Samen, sel-

tene Wildblumen und Artenvielfalt. 70 

Prozent des Umsatzes werden bereits mit 

biologischem Saatgut gemacht, Tendenz 

steigend. Die überarbeitete Produktpalet-

te „erwischt den Nerv der Zeit“, glaubt 

Huber. 

Startschuss für den nachhaltigen Wandel 

war die Übersiedlung des Betriebs 2006 

von Ried nach Taiskirchen im Innkreis: 

„Wir haben uns überlegt, wie das auch 

über einen längeren Zeithorizont sinn-

voll aussehen kann. Da kommt man um 

Nachhaltigkeit nicht rum“, erzählt Huber, 

warum er und sein Vater den Standort 

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-neutral planten. Nach dem Einzug 

hat das Umweltthema „eine Dynamik in 

den Betrieb gebracht“: Durch Vorschläge 

der Mitarbeiter, Gespräche mit Lieferan-

ten, Rückmeldungen von Kunden und 

insbesondere die Zusammenarbeit mit 

dem Klimabündnis „haben wir uns im-

mer intensiver damit auseinandergesetzt 

und viele interne Bereiche neu kennen-

gelernt“. 

Mit einer Mischung aus „Neugier und 

Verantwortungsbewusstsein“ und ohne 

einen „großen Masterplan“ überlegt 

man: „Wie kann ich die Sachen besser 

machen, nicht nur in Bezug auf die Kos-

ten, sondern auch auf Umwelt und Sozia-

les?“ Sämtliche Abläufe werden überprüft, 

der Fuhrpark auf Erdgas umgestellt, die 

Arbeitsplätze an die Wünsche der Mitar-

beiter angepasst. „Aber dann kommt das 

Unternehmen zu einem Punkt, wo man 

Wir gewinnen viel Zeit, weil wir  

Ideen von vornherein fallen lassen, 

die nicht in unser Grundkonzept 

passen. 

Johannes Huber 

Geschäftsführer, Samen Maier

Branche_Saatgutvertrieb

Sitz_Taiskirchen

Mitarbeiter_30

Umsatz_4 Mio. Euro (2018)

Davon mit nachhaltigen Produkten_70%

Nachhaltigkeit ist Thema seit_2006

Vorteile durch Nachhaltigkeit_ 

+ Kundenwunsch nach Bio erfüllen 

+ bessere Beziehung zu Lieferanten

+ Fokussierung des Unternehmens

+ effizientere Strukturen und Abläufe

merkt: Es gibt Sparten, die passen nicht 

mehr zu uns. Zum Beispiel haben wir 

konventionelle Blumenzwiebeln aufgege-

ben, die 20 Prozent des Umsatzes ausge-

macht haben“, schildert Huber. Die Ent-

scheidung wurde intern heftig diskutiert, 

aber das Unternehmen habe langfristig 

davon profitiert – nicht nur finanziell: 

„Wir gewinnen unheimlich viel Zeit, weil 

wir Produkte und Ideen von vornherein 

fallen lassen, die nicht in unser Grund-

konzept passen.“