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Text
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Bernhard Lichtenberger
Foto
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Dachsteinkönig
Illustration
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Gettyimages
Allerorts klagt das Gastgewerbe über den Fachkräftemangel.
Nicht so im
Dachsteinkönig in Gosau
: Hier gibt es sogar eine
Warteliste an Bewerbern. Was bei der täglichen Arbeit in dem
Vierstern-superior Kinderhotel anders ist, erzählen der stellvertre-
tende Hoteldirektor Mario Pabst (29) und der 17-jährige Lehrling
Erik Höll.
WO DER
MITARBEITER
KÖNIG
IST
Herr Höll, haben Sie Herrn Pabst
schon mal einen Kaffee servieren
gesehen?
HÖLL
_Ja, sogar schon des Öfteren.
Lehrlinge in anderen Unternehmen
beklagen sich, dass sie nur Kaffee
holen dürfen. Hier serviert der
Chef selbst – warum?
PABST
_Wir leben im 21. Jahrhundert.
Die Zeiten, in denen sich ein Hoteldirek-
tor hinstellen und delegieren kann, sind
vorbei. Wenn irgendwo ein Glas zum
Wegräumen steht, bin ich selber dreimal
schneller, als wenn ich jemanden extra
dafür rufen muss. Die Mitarbeiter neh-
men das wahr, dass die Direktion mit
anpackt. Sie wissen, dass sie jederzeit um
Unterstützung bitten können, ob’s ums
Koffer Tragen an starken Anreisetagen
oder Kaffee Servieren bei einem kurzfris-
tigen Termin geht. Wir sind uns für keine
Arbeit zu schade. Wenn unser Geschirr-
spüler ausfällt, ist der erste an der Spüle
Hoteldirektor Florian Mayer oder ich.
Herr Höll, wie sind Sie zum
Dachsteinkönig gekommen?
HÖLL
_Ich habe die Schule abgebrochen
und eine Lehrstelle gesucht. Ein ande-
rer Lehrling hat mir erzählt, dass es hier
voll cool ist. Also habe ich angerufen, ob
sie noch Lehrlinge suchen, und eine Be-
werbung geschrieben. Fünf Tage später
habe ich ein Bewerbungsgespräch mit