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Der Einsatz neuer
Technologien wird auch
in unseren Studiengän-
gen ein wesentliches
Thema in den kommen-
den Jahren sein.
Bettina Schneebauer
Geschäftsführerin,
FH Gesundheitsberufe OÖ
den therapeutischen Studiengängen
noch viel mehr“. Auch die Nachfra-
ge nach Absolventen sei sehr groß, so
Schneebauer. Und man kann ihr das
ruhig abnehmen, denn für die Zukunft
prophezeit das allein schon der demo-
grafische Wandel: Unsere Gesellschaft
verändert sich – die Menschen werden
immer älter und nehmen immer mehr
gesundheitsbezogene Dienstleistungen
in Anspruch. Die Anforderungen an das
Fachpersonal werden dabei komplexer
und differenzierter. Und eines macht
auch vor der Gesundheitsbranche nicht
Halt: „Technologie wird ein wesentli-
ches Thema in den kommenden Jahren
sein“, meint Schneebauer, „in den diag-
nostischen Berufen spielt sie die größte
Rolle, aber sie betrifft alle“. Die Karri-
eremöglichkeiten sind vielfältig, wie
Schneebauer verspricht: Jobs warten im
Spitalsbereich direkt am Patienten, im
Management, in der Gesundheitswirt-
schaft oder in der Industrie, am Puls der
Technologieentwicklung. Und auch die
Selbstständigkeit ist eine Option. Hohe
Priorität in allen Studiengängen hat die
Vermittlung des interprofessionellen
Ansatzes im Gesundheitssystem. Das
wird an der FH Gesundheitsberufe OÖ
in gemeinsamen fächerübergreifenden
Lehrveranstaltungen gelebt, aber auch
als Lehrinhalt in einem eigenen Seminar
vermittelt. „Das Gesundheitswesen ist
stark von der Expertise und der guten
Zusammenarbeit der einzelnen Professi-
onen abhängig“, begründet Schneebauer
diesen Schwerpunkt.
Gesundheit pflegen
In der Branche zu arbeiten muss keines-
wegs bedeuten, nur mit kranken Men-
schen zu tun zu haben. Der Stellenwert
vorsorglicher Tätigkeiten, wie etwa in der
Diätologie, werde in den kommenden
Jahren steigen, so Schneebauer. In der
Pflege wird der präventive Ansatz im Sin-
ne der Gesundheitspflege erst seit einigen
Jahren stärker betont. Egal an welchem
Ende der Einstieg erfolgt – ob in der Vor-
sorge oder Nachsorge, ob bei Neugebore-
nen oder älteren Menschen oder irgend-
wo dazwischen – eines ist unumstritten
die Grundvoraussetzung: Freude an der
Arbeit an und für Menschen.
#Gesundheits-
und Krankenpflege
Ein Klassiker
neu konzipiert
Stationärer Betrieb im
Krankenhaus läuft nicht ohne
diplomierte Fachkräfte. „Wir sind
diejenigen, die die Verbindung
zwischen Ärzten und jenen
mit einer niederschwelligeren
Ausbildung herstellen“, beschreibt
Heide Jackel, Leiterin des neuen
Studiengangs für Gesundheits-
und Krankenpflege an der FH
Gesundheitsberufe OÖ, die
Position der Absolventen im
Spitalsbetrieb.
Kontrollieren, wahrnehmen, beob-
achten und agieren – etwa bei frisch
operierten Patienten – fasst Jackel die
grundsätzlichen Aufgaben zusammen.
In der öffentlichen Meinung sei das
bedauerlicherweise noch nicht ganz
angekommen: „Es ist bedenklich“, be-
klagt Jackel, „dass die Komplexität des
Berufsbildes der Gesundheits- und
Krankenpflege nicht im vollen Umfang
bekannt ist.“
An der Außenwahrnehmung wird
sich künftig definitiv etwas ändern:
Seit heuer ist die Ausbildung akade-
misch, also auf Hochschulniveau –
deshalb auch neu an der FH Gesund-
heitsberufe OÖ. Die Tätigkeiten werden
komplexer, organisatorische und inter-
disziplinäre Aufgaben sowie evidenzba-
sierte Lehre auf aktuellen Ergebnissen
der Forschung rücken in den Vorder-
grund. „Grundsätzlich ist das eine Auf-
wertung“, sagt Jackel, man brauche eben
einen adäquaten Bildungsabschluss, um
den heutigen Anforderungen in der Ge-
sundheits- und Krankenpflege gerecht
werden zu können. Gelingen müsse
nun noch die Etablierung dieses neu
konzipierten Berufsklassikers. Mit der
Akademisierung der Ausbildung haben
sich natürlich auch die Zutrittsbedin-
gungen verändert. Zwingend notwen-
dig ist die Matura dennoch nicht. Mit
einschlägigen beruflichen Erfahrungen
im Gesundheitsbereich fehlt oft nur
noch Englisch auf Maturaniveau als
Zugangsvoraussetzung.
Mit Wissen umgehen lernen
Um die Studierenden „State of the Art“
auszubilden, greift der Lehrkörper auf
die aktuellsten Ergebnisse der Pflege-
forschung zurück. „In Zukunft werden
wir unter Einbeziehung der Studieren-
den an oberösterreichweiten bis hin zu
internationalen Projekten der Pflege-
forschung teilnehmen“, kündigt Jackel
an. Ab dem zweiten Semester werden
Der Abschluss des Bache-
lorstudiengangs Gesund-
heits- und Krankenpflege
bietet eine Vielzahl an
Spezialisierungsmöglich-
keiten.
Heide Jackel
Studiengangsleiterin
Gesundheits- und
Krankenpflege,
FH Gesundheitsberufe OÖ