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„Kein Industriebetrieb kann sich 

eine Quotenfrau leisten – der 

Wettbewerb ist hart, jeder braucht 

die bestqualifizierte Person.“

Frauen in die Technik, so lautet eine jahrelange Forderung in Österreich. 

Und gerade in Zeiten des akuten Fachkräftemangels, der im technischen 

Bereich noch stärker ist, wird die Forderung noch einmal lauter. Andrea 

Domberger liegt das Thema ebenfalls „sehr am Herzen“: „Ich wünsche 

mir, dass noch viel mehr Frauen Richtung technische Berufe gehen. In 

der Technik gibt es viele interessante Positionen und 

hervorragende 

Karrieremöglichkeiten für Frauen

.“ Und Domberger weiß, wovon 

sie spricht, sie hat nach 20 Jahren Berufserfahrung in verschiedenen 

technischen Bereichen als erste Frau beim Industrie- und Technologie-

Konzern Miba eine Werksleitung übernommen. Die 42-Jährige ist seit 

Anfang November als Geschäftsführerin der Miba Gleitlager Austria für 

700 Mitarbeiter verantwortlich und leitet damit einen der größten unter 

den weltweit 27 Produktionsstandorten der Gruppe. 

Der Berufsweg in den technischen Bereich „ist einfach so gekommen“. 

Domberger studierte Technische Chemie und blieb nach einem 

Ferialpraktikum bei Mondi Business Paper hängen. Von dort ging sie 

nach Leitungsfunktionen bei zwei weiteren Industrieunternehmen nun 

zum Familienunternehmen Miba nach Laakirchen. Am neuen Job reizt 

sie die Gesamtverantwortung für den Unternehmensprozess: „Ich bin 

mehr die Generalistin, mich hat schon immer der Blick für das Ganze 

ausgezeichnet.“ Als zwei ihrer wesentlichen Aufgaben nennt Domberger, 

die Technologieführerschaft weiter auszubauen und für den aktuellen 

Wachstumskurs die richtigen Mitarbeiter zu finden. Mit Ausdrücken 

wie „Quotenfrau“ und „durchkämpfen in der Männerwelt“, die in 

Zusammenhang mit Frauen in technischen Bereichen immer wieder 

fallen, kann Domberger nichts anfangen. Sie habe diesbezüglich noch 

nie schlechte Erfahrungen gemacht und es komme auch drauf an, wie 

man damit umgeht: „Für mich ist es immer schon um die 

gemeinsame 

Zielerreichung

 gegangen und über diese Ausrichtung kommt man 

nicht in einen Kampf, denn von einer Zusammenarbeit profitiert jeder. 

Natürlich ist nicht immer alles eitel Wonne und super einfach, aber 

das ist es auch für die Männer nicht, das hat überhaupt nichts mit dem 

Geschlecht zu tun.“ Und zum Thema „Quotenfrau“ sagt Domberger: 

„Kein Industriebetrieb kann sich eine Quotenfrau leisten – der Wettbewerb 

ist hart und dementsprechend braucht jeder die am besten qualifizierte 

Person.“ 

ANDREA DOMBERGER

Geschäftsführerin

Miba Gleitlager Austria

Geboren_1976

Ausbildung und Karriere_Studierte an der TU Wien 

Technische Chemie. Begann ihre Karriere bei Mondi 

Business Paper. Zuletzt als Bereichsleiterin Technik 

beim Salzburger Beschläge-Hersteller Maco tätig und 

seit 1. November Geschäftsführerin der Miba Gleit-

lager Austria.  Neben ihrer Berufstätigkeit absolvierte 

sie zahlreiche Zusatzausbildungen – unter anderem 

Supervision und Coaching für internationales Projekt-

management – und macht aktuell ein MBA-Studium.

3 Eigenschaften, die eine Führungskraft 

haben sollte_authentisch, resultatsorientiert, 

prozessorientiert

3 Eigenschaften, die sie nicht haben sollte_

launisch, bevorzugend, entscheidungsschwach

Laut werde ich_nie.

Später soll mir einmal nachgesagt werden_dass 

wir die richtigen Weichen gestellt haben. 

Wohin 

führt 

das?

DIE NEUEN 

FÜHRUNGSKRÄFTE

Redaktion_Sabrina Kainrad

Fotografie_Domberger: Gerald Riedler, 

Sußmann: Dimension Data, Jackel: gespag

Illustration_Alexandra Auböck

Warum Quoten in der Wirtschaft keinen Platz haben, 

wofür aktuell in der Arbeitswelt gekämpft wird und wo 

noch Überzeugungsarbeit notwendig ist, erzählen drei 

Persönlichkeiten, die in 

neuen Führungspositionen 

vor 

großen Herausforderungen stehen. 

VON QUOTEN, 

KÄMPFEN UND 

ÜBERZEUGUNGSARBEIT