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tienten ein individueller Pflegeplan erstellt 

und laufend evaluiert – und ganz auf den 

Tagesablauf des Einzelnen abgestimmt. 

„Das erfordert enorme Flexibilität von 

den Pflegepersonen. Hinzu kommt, dass 

wir eine interdisziplinäre Belegungsstruk-

tur haben, also keine Abteilungsstruktur. 

Das macht die Pflege von Patienten sehr 

abwechslungsreich“, sagt Gringinger. Die 

Basis für eine gute Patientenpflege: ein 

guter Beziehungsaufbau, von Anfang an. 

Und dazu benötige es Kommunikation 

und Interaktion von allen Mitarbeitern 

des Klinikums mit den Patienten. Das 

soziale Umfeld der Patienten werde so gut 

wie möglich mitberücksichtigt: „Angehö-

rige dürfen jederzeit kommen und wenn 

notwendig auch hier übernachten. Wir 

unterstützen Patienten und ihre Angehöri-

gen auch darin, die beste Betreuung nach 

dem Krankenhausaufenthalt zu organisie-

ren.“

Neues Konzept: 

„Spiritual Care“

Empathie und Sorge umeinander: Mit 

der Einführung des neuen Konzeptes 

„Spiritual Care“ möchte die Klinik in der 

„Der Pflegebedarf wird sich in den nächsten Jahren erhöhen und deshalb 

war es notwendig, die Ausbildungsniveaus in den Pflegeberufen anzupas-

sen“, sagt Susanne Gringinger. Durch die Einführung der Pflegeassistenz-

berufe wie Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz und die neue Ausbil-

dung im gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege soll der 

zukünftige Pflegebedarf in allen Versorgungsstufen gesichert werden. 

Das Angebot an Ausbildungen am Bildungszentrum der Diakonissen 

Linz gliedert sich aktuell in drei Teilbereiche:

01 Pflegefachassistenz (4 Semester) oder 

Upgrade auf Pflegefachassistenz (2 Semester)  

02 Fort-/Weiterbildungen und Workshops

03 Nostrifikation Pflegefachassistenz, diplomierter Gesundheits- und Kran-

kenpfleger_Die Ergänzungsausbildungen richten sich an Personen, die im 

Ausland eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege abge-

schlossen haben und diesen Beruf in Österreich ausüben möchten.

Neue Ausbildungsmöglichkeiten 

im Pflegebereich

Betreuungsqualität noch einen Schritt 

weitergehen: „Es geht dabei um die spiri-

tuellen Bedürfnisse von den Patienten und 

allen Mitarbeitern unseres Hauses. Diese 

Bedürfnisse sollen gespürt und erkannt 

werden, um entsprechend reagieren zu 

können“, erklärt Gringinger. Das Konzept 

entspreche der Tradition des Hauses, wel-

ches früher durch das Wirken der Diako-

nissen geprägt war. Und die Umsetzung? 

„Die Vermittlung erfolgt in Form von Fo-

kustagen, die durch Follow-ups vertieft 

werden. Eine Gruppe von Mitarbeitern 

hat sich mit Spiritual Care vertieft ausei-

nandergesetzt. Sie wurden als Multiplika-

toren ausgebildet“, sagt Gringinger. Diese 

„Empathie- und Wahrnehmungsschulung“ 

aller Mitarbeiter schaffe ein angenehmes 

Klima unter den Kollegen im Klinikum 

und einen verständnisvollen Umgang mit 

den Patienten: Gerade bei einem Kran-

kenhausaufenthalt sei es besonders wichtig, 

den Patienten abzuholen und zu spüren, 

inwieweit er Unterstützung braucht. Pati-

enten hätten oft mit existentiellen Fragen 

wie „Warum gerade ich?“ oder „Wie soll 

es weitergehen?“ zu kämpfen. Manchmal 

helfe ein seelsorgerisches Gespräch, eine 

einfache Geste, das gemeinsame Finden 

von Kraftquellen oder ein Gebet. „In un-

serer Spiritualität bemühen wir uns um 

Wertschätzung, Achtsamkeit und Toleranz 

und darum, dass sie wohltuend in der Kli-

nik spür- und erlebbar wird.“_ 

Pflegemodell 

der Klinik 

Diakonissen

Das Pflegemodell beruht auf 

den Theorien von Dorothea 

Orem, Hildegard Peplau und 

Roper-Logan-Tierney mit den 

Schwerpunkten Kommunika-

tion und Interaktion, Selbst-

fürsorge, Gesundheitsförde-

rung, ressourcenerhaltende 

Begleitung und Lebensakti-

vitäten. Die Ausrichtung des 

Pflegeprozesses, der Pflege-

diagnosen und der Pflegeor-

ganisation beruht ebenfalls 

auf diesem Modell.

Es geht um die spirituellen 

Bedürfnisse von den Patienten 

und allen Mitarbeitern unseres 

Hauses. 

Susanne Gringinger

Pflegedienstleiterin,  

Klinik Diakonissen