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Wie ist das eigentlich so als Landeshauptmann?

 Es ist der 1. Oktober. Für viele Menschen ist es 

ein ganz normaler Wochenstart. Für manche ist er alles andere als ein gewöhnlicher Montag. Zum 

Beispiel deshalb, weil sie heute den Landeshauptmann treffen werden – um geehrt zu werden für eine 

besondere Leistung. Oder weil sie schon seit Wochen ein Lied einstudieren, um es heute – am „Tag 

der Älteren“ – dem Landeshauptmann bei seinem Besuch vorzusingen. Und für den Landeshauptmann 

selbst? Wie erlebt Thomas Stelzer diesen kühlen Herbsttag? Ein Lokalaugenschein im Alltag des 

oberösterreichischen Landeshauptmannes. 

… mit Thomas Stelzer

Redaktion_Susanna Wurm

Fotografie_Martin Anderl

6.30 Uhr 

Auto

 / Der Chauffeur drückt den Start-Knopf, fast im selben 

Moment beginnt der Arbeitstag des Landeshauptmannes. Die ersten 

45 Minuten – am Weg von seinem Wohnort Wolfern bei Steyr nach 

Linz – verbringt Thomas Stelzer mit Medienlektüre, E-Mails und 

Telefonaten. „Das Auto ist mein mobiles Büro.“

8.00 Uhr 

Büro

 / Thomas Stelzer trifft sich mit seinem engsten ÖVP-Team 

aus Regierung, Landtag und Partei. „Wir sprechen die ganze Woche 

durch.“ Als Journalist ist man hier in etwa so erwünscht wie ein 

Insekt im Schlafzimmer. Wir warten also draußen. 

10.15 Uhr 

Landhaus, Steinerner Saal

 / Ganz oben auf der Liste im 

Anforderungsprofil eines Landeshauptmannes: eine intakte Ge-

sichtsmuskulatur. Wir zählen mit: Es sind 76 Lehrlinge, die ein Foto 

mit dem Landeshauptmann haben möchten, wenn sie für ihre mit 

Auszeichnung abgeschlossene Lehrabschlussprüfung im Landhaus ge-

feiert werden (bedeutet: 76 Mal in die Kamera lächeln). „Auf solche 

Ereignisse freue ich mich immer, weil man in ganz kurzer Zeit ganz 

unterschiedliche Persönlichkeiten trifft und damit auch die vielen 

Gesichter Oberösterreichs sieht.“ 

20 Minuten später sitzen alle Lehrlinge mit ihren Begleitern auf 

den Stühlen, der Saal ist fast voll, Thomas Stelzer erhebt sich für 

seine Begrüßungsworte, tosender Applaus (fast so, wie man ihn von 

Pop-Konzerten kennt) ertönt. Er würdigt die Einsatzbereitschaft 

der jungen Menschen und beteuert, dass man dieses Engagement 

überall im Land brauchen würde: „Die Änderungen sind gewaltig 

und greifen oft tief in unsere Arbeitsweisen ein, Stichwort Digita-

lisierung. Inmitten dieses Wandels braucht es Persönlichkeiten, die 

damit umgehen können – die aktiv und positiv gestimmt auf diese 

Änderungen eingehen.“