28

... #Auslandsaufenthalte, #Werbung, 

#Emotion, #Familie, #Recruiting.

 Ein 

Überblick über fünf Themen, mit denen 

Unternehmen ihre Marke auf dem 

Arbeitsmarkt positionieren. 

VORHANG 

AUF FÜR …

#Auslands-

aufenthalte

Wenn der 

Mitarbeiter 

dann mal 

weg ist

Die Unternehmen suchen händeringend 

nach Mitarbeitern – und noch viel mehr 

nach jenen, die auch bereit sind, für eine 

Zeit lang ins Ausland zu gehen. Wenn 

Firmen die Auslandsaufenthalte für ihre 

Mitarbeiter gut organisieren, können sie 

damit im Sinne von Employer Branding 

punkten, weiß Steuerberater Karl Waser 

von der Linzer Steuerberatungsgesellschaft 

Icon. Er verrät die wichtigsten Tipps und 

häufigsten Fehler der steuer- und sozial-

versicherungsrechtlichen Seite. 

Knapp 11.000 Unternehmen in Oberöster-

reich exportieren 2018 Waren im Wert von 39 

Milliarden Euro. So viel wie noch nie. Die flo-

rierende Wirtschaft sorgt für ein voraussicht-

liches Plus von 6,8 Prozent und damit auch 

dafür, dass heimische Firmen wieder mehr 

Mitarbeiter für Auslandsaufenthalte brauchen. 

Oberösterreich ist beim Export mit mehr als 

einem Viertel aller Ausfuhren Nummer eins 

in Österreich. „Auslandsaufenthalte werden 

seit Jahren ein immer wichtigeres Thema – bei 

Zwei Schritte 

Aber wie sollen Firmen diese Gestaltung 

angehen? Waser rät beim Start mit 

Auslandsentsendungen in Firmen zu 

zwei wesentlichen Schritten: 

01 

Wahl des am besten geeigneten 

Bewerbers

_„Die Kosten einer gescheiterten 

Auslandsentsendung sind extrem hoch, das 

Unternehmen muss viel Beratungs- und 

Koordinierungsaufwand leisten und dazu 

kommt, dass der Arbeitnehmer enttäuscht ist 

und das Unternehmen dann möglicherweise 

ganz verlässt.“ Mitarbeiter sollen sich bei 

diesem Schritt wirklich auf Diskussionen mit 

dem Arbeitgeber einlassen und alles kritisch 

hinterfragen. 

02 

Festlegung der Einsatzmodalitäten

_Es 

gibt zwei Modelle zur Gestaltung einer 

Auslandstätigkeit: Der österreichische 

Dienstvertrag bleibt aufrecht und wird 

nur um einen Entsendevertrag ergänzt 

oder das österreichische Dienstverhältnis 

wird ausgesetzt und der Mitarbeiter lokal 

bei einer ausländischen Gesellschaft 

angestellt. Die Wahl soll gut überlegt 

werden, da sie unterschiedliche Rechtsfolgen 

auslöst. Entscheidend ist dafür oft, welche 

arbeitsrechtlichen Genehmigungen es im 

betreffenden Land braucht. EU-weit ist 

das durch die Arbeitnehmerfreizügigkeit 

unproblematisch, in Drittstaaten geht es 

häufig nicht ohne einer lokalen Anmeldung. 

florierender Konjunktur sind die Anfragen na-

türlich noch einmal mehr“, sagt Waser. Dazu 

kommt: Für die Firmen wird es schwieriger, 

Mitarbeiter zu Auslandseinsätzen zu bewegen. 

Die steuer- und sozialversicherungsrechtli-

chen Rahmenbedingungen hätten sich in den 

vergangenen Jahren mit Ausnahme des Mon-

tageprivilegs, wo die Steuerbefreiung für Bau- 

und Montagetätigkeiten auf 60 Prozent der 

laufenden Einkünfte in Österreich gekürzt 

wurde, aber kaum verändert oder verschlech-

tert. Ganz im Gegenteil: Auslandsaufenthalte 

seien durch die Senkung des Steuersatzes in 

vielen Ländern aus steuerrechtlicher Sicht at-

traktiver geworden. 

Grund für das gesunkene Interesse an Aus-

landseinsätzen ist der höhere Wert der Work-

Life-Balance und diese lässt sich auch nur 

schwer mit einem längerfristigen Auslands-

aufenthalt unter einen Hut bringen, sagt Wa-

ser: „Umso wichtiger ist es, dass sich Arbeit-

geber überlegen, wie sie auch für Mitarbeiter 

im Ausland eine Work-Life-Balance schaffen 

können und da ist ein wesentlicher Punkt, 

den Mitarbeitern die administrativen Tätig-

keiten abzunehmen.“ Die Betreuung von 

Mitarbeitern bei Auslandsentsendungen wird 

intensiver, die Firmen haben erkannt, dass sie 

damit punkten können: „Wir betreuen viele 

Unternehmen, die im Sinne ihrer Employer 

Branding-Strategie großen Wert darauf legen, 

die Auslandseinsätze für ihre Mitarbeiter so 

einfach wie möglich zu gestalten.“ 

Redaktion_Sabrina Kainrad

Fotografie_Mario Riener

Illustration_gettyimages

Arbeitgebermarke