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Ralf Tometschek, Markenberater bei der 

Employer Branding-Agentur Identifire

Lebendige Unternehmenswerte (Employer Value Proposition) 

aufbauen, entlang derer sich das Unternehmen entwickeln kann.

Starke Webpräsenz mit Karrierewebsites, Social Media und auf 

Karriereplattformen, um von den Bewerbern gefunden zu werden

Führungskräftekonferenzen, auf denen die Rolle des Employer 

Branding klar gemacht wird und neue Arbeitgeber-Versprechen 

abgestimmt werden

Fehlendes Commitment vom Top-Management

Zu geringer Budgeteinsatz

Nicht authentisch sein

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Dos und Don’ts beim Aufbau einer 

starken Arbeitgebermarke

Jasmin Rubner, Senior Brand Consultant beim 

Markenberatungsunternehmen BrandTrust 

Das Unternehmen muss seine Unternehmenswerte definieren und 

herausarbeiten, was es besser kann als der Wettbewerb.

Die Unternehmenswerte müssen auch nach innen gelebt werden, 

inklusive des Top-Managements als Vorbildfunktion.

Bewerber und Mitarbeiter müssen spüren, wohin die Reise des 

Unternehmens gehen soll und es muss die Möglichkeit gegeben 

werden, diese mitgestalten zu können.

08/15-Stellenanzeigen mit den immer gleichen Floskeln

Dinge versprechen, die man nicht halten kann

Employer Branding als reine HR-Personalmarketing-Maßnahme 

und nicht als wirkliche Strategie sehen

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wurden die Firmenwerte erarbeitet. Für die 

Rauner-Chefs war mit Eröffnung ihres eige-

nen Restaurants im Jahr 2016 klar, dass sie 

den eigenen Mitarbeitern alles bieten wollen, 

was sie als Arbeitnehmer früher gerne selbst 

gehabt hätten. „Wir stellen das Wechselgeld 

automatisch bereit, jeder darf in Privatklei-

dung in die Arbeit kommen und bekommt 

eine gewaschene und gebügelte Arbeitsschür-

ze. Dazu gibt es kostenloses Essen sowie gra-

tis Mitarbeitergetränke wie Säfte und ein 

Feierabendbier. Bei uns braucht sich keiner 

um irgendetwas kümmern – außer um die 

Gäste“, sagen Sigrid und Philipp lachend. So 

zeige man die Wertschätzung für die eigenen 

Mitarbeiter und sorge für ein gutes Betriebs-

klima. Ein freundliches und gemeinschaft-

liches Miteinander ist auch das Employer 

Branding-Geheimnis von Automatisierungs- 

und Elektrotechniker Preishuber. Dazu der 

geschäftsführende Gesellschafter Stephan 

Preishuber: „Unser Employer Branding ist 

die Handschlagqualität. Wir legen etwa Wert 

auf einen gemeinsamen Kaffee in der Früh.“ 

Auszeichnungen

Im Innviertel beim Maschinenbauunter-

nehmen Fill wird Employer Branding ganz-

heitlich gelebt, von den Kindern bis zu den 

Pensionisten. So wurde etwa als Firmenmas-

kottchen ein kleiner Roboter namens „Filli 

Future“ geboren, um bereits Kinder für das 

Unternehmen zu begeistern. Mitarbeiter be-

kommen zur Geburt ihres Kindes ein kleines 

Präsent, Fill kooperiert mit Schulen und er-

klärt mit kindergerechten Fachvorträgen die 

Technik von Fill. Die im Jahr 2016 eröffnete 

Krabbelstube trägt den Namen „Planet Fil-

li Future“. Andererseits werden ehemalige 

Mitarbeiter, die bereits in Pension sind, an 

das Unternehmen gebunden. Sie geben etwa 

Firmenführungen. Die bereits seit längerem 

bestehende FillCard, mit der Mitarbeiter in 

der Region günstiger einkaufen können, gibt 

es nun auch für die Pensionisten. Das Em-

ployer Branding habe sich in den vergange-

nen fünfzehn Jahren entwickelt: „Wir haben 

damals niedergeschrieben, dass wir einer der 

besten Arbeitgeber Österreichs sein wollen, 

und jetzt können wir sagen, dass wir defi-

nitiv dazu zählen. Beweis dafür sind unsere 

zufriedenen Mitarbeiter und wir haben alle 

in Österreich zu dem Thema relevanten Prei-

se gewonnen.“ Ausgezeichnet wurde auch 

bereits Unit-IT – und zwar vom Great Place 

to Work-Institut mit dem Gütesiegel „Bester 

Arbeitgeber Österreichs“. Für diese Auszeich-

nung bewerten die Mitarbeiter das Unter-

nehmen. „Alle sagen, dass ich wahrscheinlich 

mit dem Revolver hinter den Mitarbeitern 

stehe“, sagt Geschäftsführer Täubel und