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Top- und Flop-Employer
Branding-Maßnahmen der Firmen
Und zwar so authentisch wie möglich – die
Kunst sei es, die Lücke zwischen gelebten
und repräsentierten Unternehmenswerten
auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.
Wichtig ist laut Axel Kühner, Vorstands-
vorsitzender vom Kunststoff- und Schaum-
stoffspezialisten Greiner, die Unternehmens-
realität so darzustellen, wie sie ist – nicht nur
mit Worten, sondern auch mit Taten. Diese
Taten, die Employer Branding-Maßnahmen,
müsse man systematisieren. Lukas Sittig,
Geschäftsführer Automatisierungs- und An-
triebstechnik Lenze Austria, stimmt zu: „Es
bringt nichts, eine Story zu erzählen, die
am ersten Arbeitstag in sich zusammenfällt.“
Mit Umfragen unter Arbeitnehmern kön-
ne man zusätzlich noch einmal erfassen, ob
die Unternehmenswerte auch wirklich so
bei den Leuten ankommen, wie es das Un-
ternehmen nach außen verspricht, so Franz
Sturmlechner, Geschäftsführer vom Dienst-
leister Maschinenring Österreich.
Markenbotschafter
Als Faustregel für eine gute Arbeitgebermar-
ke gilt, dass sie zu 80 Prozent von innen
beginnt und nur die Spitze des Eisbergs,
etwa 20 Prozent der Marke, werde nach
außen getragen. Daher kommt den Mit-
arbeitern eines Unternehmens auch so viel
Bedeutung zu, sagt Karl-Heinz-Täubel vom
IT-Dienstleister Unit-IT: „Gerade in der IT-
Branche kennt jeder jeden. Die Mitarbeiter
sind die besten Markenbotschafter, denn
wenn einer positiv über das Unternehmen
spricht, ist das mehr wert als ein Inserat
oder ein Plakat.“ In der Gastronomie ma-
che der Mensch noch einmal mehr aus als
in anderen Branchen, so die Inhaber des
Linzer Restaurants Rauner, Sigrid und Phi-
lipp Stummer. Umso wichtiger sei es, seinen
Mitarbeitern Employer Branding-technisch
ein entsprechendes Arbeitsumfeld zu bie-
ten, wobei der Begriff nicht immer nur auf
Wohlwollen stößt, denn „eigentlich brandet
man ja nur Sachen, aber nicht seine eigenen
Mitarbeiter“. Und da bekommen die Restau-
rantchefs auch Zustimmung von vielen an-
deren, der Begriff „Employer Branding“ sei
in den vergangenen Jahren zu einem „Mode-
wort“ geworden – dementsprechend ungern
wird er verwendet. Gleichzeitig sind sich die
Unternehmen einig, dass kein Weg an einer
starken Arbeitgebermarke vorbeiführt. Bei
der Ausarbeitung ist man unterschiedlich
weit – Einigkeit herrscht aber darüber, dass
es mit den aktuell häufig als populär gelten-
den Maßnahmen wie Wuzzeltisch, Obstkorb
& Co. alleine nicht getan ist. Dazu Rubner:
„Diese Benefits werden mehr und mehr zu
Muss-Leistungen, die wirklichen Kriterien
sind aber andere.“ Und zwar: Wertschätzung,
gutes Betriebsklima, flache Hierarchien, Ent-
wicklungsmöglichkeiten sowie Vereinbarkeit
von Familie und Beruf. Mit den richtigen
Maßnahmen gilt es, diese Werte nach innen,
gegenüber den bestehenden Mitarbeitern, zu
leben und nach außen, an potentielle Bewer-
ber, zu präsentieren.
#Maßnahmen
Fotos von der Arbeit und von Veranstaltun-
gen in sozialen Netzwerken posten – was für
andere seit Jahren gang und gäbe ist, war für
die Rechtsanwälte von Haslinger / Nagele &
Aus- und Weiterbildungs-
maßnahmen in der Unter-
nehmensgruppe (bald im
neuen Greiner-Campus)
Alle Maßnahmen, die
den Ausgleich zwischen
Familie und Beruf erleich-
tern, wie etwa flexible
Arbeitszeiten oder eine
Krabbelstube
Gute Entwicklungspfade
im Unternehmen aufzei-
gen
Alles, was nicht ehrlich
und authentisch ist
Kunststoff- und
Schaumstoffspezialist
Greiner
Sitz_Kremsmünster
Mitarbeiter_über 10.000
+
+
+
–
Regionalität, Flexibilität
Sinnstiftende Tätigkeit –
Mitarbeiter sehen das
Ergebnis ihrer Arbeit in
ihrer Heimatregion.
Unkompliziertes, bo-
denständiges, verläss-
liches Unternehmen mit
breitem Aufgabenfeld
Leute mit überhöhten
Gehältern „einkaufen“
Kampagnisierung
mit falschen
Versprechungen
Dienstleister
Maschinenring Österreich
Sitz_Linz
Mitarbeiter_900 in Büros,
über 30.000 Dienstleister
und Dienstnehmer
+
+
+
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Partner ein großer, neuer Schritt. „Unsere
Branche ist sehr traditionell und konserva-
tiv, da war dieser Schritt anfangs gar nicht so
leicht. Aber wir merken schon, dass es hilft.
Wir bekommen zwar nicht unbedingt mehr,
aber bessere Bewerbungen, weil die alten Kli-
schees und Rollenbilder unserer Tätigkeiten
aufgebrochen werden“, sagen Personal- und
Organisationsleiter Andreas Rothmann und
Marketing & HR-Leiterin Julia Eder. Roth-
mann begann im April 2015 bei Haslinger /
Nagele & Partner zu arbeiten und sich mit
dem Thema zu beschäftigen, da man mit
der Außenwahrnehmung des Unternehmens
nicht zufrieden war. In internen Workshops