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Es nimmt oft obskure Formen an und ist dennoch beliebt – zumindest bei manchen. Für 

andere wiederum macht es wenig Sinn. Die Rede ist vom aktuell allgegenwärtigen Begriff 

„Employer Branding“

 – 

der Arbeitgebermarke

. Doch welche Maßnahmen sind für eine starke 

Arbeitgebermarke wirklich sinnvoll? Was wird unter Employer Branding überhaupt verstanden? 

Und wie viel Geld ist man bereit, dafür in die Hand zu nehmen? Neun Unternehmen aus 

unterschiedlichen Branchen antworten. 

WAS GUTE ARBEITGEBER 

WIRKLICH AUSMACHT

#Definition

„Ein Obstkorb, ein bunter Kreativraum oder 

ein Wuzzler machen noch lange kein echtes 

Employer Branding aus. Genauso ist es auch 

nicht notwendig, dass sich alle Mitarbeiter 

lieb haben, sondern, dass etwas Neues ent-

steht“, sagt Markenberater Ralf Tometschek 

von der Employer Branding-Agentur Identi-

fire. Ziel der Arbeitgebermarke ist laut Jas-

min Rubner, Senior Brand Consultant beim 

Markenberatungsunternehmen BrandTrust, 

die strategische Positionierung der Marke 

auf dem Arbeitsmarkt, um die passenden 

Mitarbeiter für ein Unternehmen zu finden. 

Rubner betont dabei das Wort „passende“ 

und nennt als einen der größten Fehler, den 

Unternehmen machen können, dass sie sich 

nur auf die besten Bewerber stürzen: „Feh-

lende Qualifikation kann man nachholen, 

aber wenn sich ein Mitarbeiter nicht mit den 

Unternehmenswerten identifizieren kann, 

funktioniert das auf Dauer nicht.“ In Zeiten 

des Fachkräftemangels, durch den sich der 

Arbeitsmarkt zunehmend von einem Arbeit-

geber- zu einem Arbeitnehmermarkt entwi-

ckelt, ist es laut Rubner ganz wesentlich, dass 

Unternehmen ihre Werte offen nach außen 

präsentieren, damit auch die passenden Mit-

arbeiter angesprochen werden: „Eine klar 

positionierte Employer Brand weiß auch, 

welche Bewerber sie abstoßen will und senkt 

damit die Personalkosten, weil weniger Be-

werberrunden notwendig sind.“ 

Unternehmen müssen sich laut Rubner für 

die Erarbeitung der Werte fragen: „Wie bin 

ich wirklich?“, und nicht: „Wie will ich sein?“ 

Man müsse sich seiner Wurzeln bewusst 

sein und die Unterschiede zu den anderen 

Unternehmen herausarbeiten. Eine starke 

Arbeitgebermarke ist laut Tometschek weder 

ein Produkt von einzelnen Benefits noch von 

einer zu schnellen Umsetzung von Maßnah-

men, die dann oft nicht zum Unternehmen 

passen würden. Es sei ein permanenter Pro-

zess des Lebens der Arbeitgeberversprechen. 

Redaktion_Sebastian Luger, Sabrina Kainrad

Fotografie_Gettyimages, Fill, Rubner: BrandTrust, Tometschek: Thomas Unterberger, Haslinger / Nagele & Partner, 

Maschinenring, Straßer: Ludwig Pullirsch, Greiner AG / F2 Architekten, Rauner: Privat, Pracher: Mario Riener, 

Lenze, Pecherstorfer: Starmayr, Unit-IT

Arbeitgebermarke