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Sitz_Holzhausen

Geschäftstätigkeit_Mechanik- und 

Maschinenbau für die innerbetriebli-

che Logistik für alle Branchen

Mitarbeiter_50

Umsatz_Geschäftsjahr 2017 rund 

13,5 Millionen Euro 

Exportquote_70 Prozent

Schwingshandl 

Automation 

Technology

arbeiten mit Blick ins Grüne, wo mit et-

was Glück gerade ein Hase vorbeihoppelt. 

Die Mitarbeitersuche bewältige man „an-

tizyklisch“, wenn sich geeignete Bewerber 

melden, werden diese auch aufgenom-

men: „Es würde nicht funktionieren zu 

sagen, wir brauchen zu einem bestimmten 

Zeitpunkt neue Leute.“ Bei der noch ein-

mal schwierigeren Suche nach Monteuren 

setze man zunehmend auf Fremdmonta-

gefirmen. Lehrlinge wurden bisher noch 

keine ausgebildet. Im Produktionsbereich 

ist das aufgrund der Größe nicht mög-

lich, im Büro sei das aber durchaus eine 

Überlegung für die Zukunft. „Das hängt 

ein bisschen davon ab, ob das Schulsystem 

zukünftig vielleicht doch einmal moderni-

siert wird. Aktuell haben wir ja noch das 

Schulsystem aus der Zeit Maria Theresias“, 

kritisiert Schwingshandl und nennt gleich-

zeitig für eine Modernisierung Stichwörter 

wie Teamarbeit, Kreativität, soziale Kom-

petenz, Fehlerkultur, Talenteförderung. 

„Wenn wir keine Fehler zulassen, verbes-

sern wir uns nicht. Unsere Schüler werden 

aber ausschließlich nach ihren Fehlern 

beurteilt und besonders die Schwächen 

gefördert.“ Die technischen Ausbildungen 

seien grundsätzlich nicht schlecht, es sollte 

aber ein größerer Schwerpunkt auf Kom-

munikation, Englisch sowie Innovations-

management gelegt werden. Denn damit 

Paare wie Dana und Tom auch zukünftig 

mit Textmarker, Duschgel und Schüsseln 

versorgt werden, brauche es nun völlig 

neue Ideen, so Schwingshandl und nennt 

dabei einen Marktführer für Sanitärpro-

dukte als Beispiel, dass dies auch möglich 

ist. Dieser Hersteller  brachte das erste per 

App gesteuerte WC mit automatischer 

Urinanalyse auf den Markt. „So wie der 

WC-Hersteller damit in den Gesundheits-

bereich eingestiegen ist, kann es uns gelin-

gen, in zehn Jahren für die CO

2

-Redukti-

on mitverantwortlich zu sein.“_

benszyklus zu verschiedenen Zonen mit 

unterschiedlichen Bedingungen gebracht 

werden. Ähnlich ist es bei der Madenzucht, 

wo die Tiere maschinell je nach Entwick-

lungszyklus in Behältern transportiert 

werden sollen. Maden werden als Lebens-

mittel der Zukunft genannt, die man im 

großen Stil aus Bioabfällen züchten könne. 

Lehrgeld bezahlt

Schwingshandl habe sich seit der Fir-

mengründung im Jahr 2003 als innovati-

ves Unternehmen am Markt mit aktuell 

50 Mitarbeitern spezialisiert. Thomas 

Schwingshandl startete das Unternehmen 

als reines Engineeringbüro. Relativ schnell 

zeigte sich, dass man die Maschinen auch 

produzieren müsse. Der damit verbunde-

ne weltweite Vertrieb war alleine nicht zu 

bewältigen und so ging 2004 mit Enrico 

Larcher ein Ex-Arbeitskollege und Mitge-

sellschafter an Bord. „Wir haben immer 

wieder was Neues probiert. Dabei haben 

wir eine Reihe von Fehlern gemacht und 

bezahlten dafür auch viel Lehrgeld – aber 

das gehört dazu. Am Ende des Tages muss 

es sich halt wirtschaftlich ausgehen und 

das haben wir immer geschafft.“ In Zu-

kunft müsse man als Unternehmen noch 

viel stärker über seine eigenen Grenzen 

gehen und auch optimistisch der Tatsache 

ins Auge sehen, dass der Unternehmens-

zweck in ein paar Jahren ganz ein anderer 

sein kann: „Zu glauben, dass es dasselbe 

Geschäft, mit dem wir heute Geld verdie-

Es gehört dazu, dass man eine 

Reihe von Fehlern macht und 

dafür Lehrgeld bezahlt – am Ende 

des Tages muss es sich halt 

wirtschaftlich ausgehen und das 

haben wir immer geschafft.

Thomas Schwingshandl

Eigentümer und Geschäftsführer, 

Schwingshandl 

nen, in fünf Jahren auch noch so gibt, ist 

in Zeiten der extremen technologischen 

Entwicklungen und Digitalisierung de-

finitiv vorbei.“ Schwingshandl realisiert 

aktuell mit einer Exportquote von 70 

Prozent die Mehrheit der Anlagen in Eu-

ropa, darüber hinaus werden vereinzelt 

weltweit Projekte umgesetzt. Als Beispiel 

für Projekte, bei denen das Unternehmen 

weltweit unterwegs ist, nennt Larcher die 

Flughafenbranche, für die man Maschi-

nen für Speicher von Passagiergepäck baut. 

Die größten Konkurrenten sind meist 

die eigenen Kunden in Form von Gene-

ralunternehmern, die für die gesamte Lo-

gistikanlage beauftragt werden. Schwings-

handl entwickelt und produziert einzelne 

Maschinen für die gesamte Anlage, man 

versteht sich als Dienstleister, der von Be-

ginn an beratend tätig ist. Steuerung und 

IT kommen vom Generalunternehmen. 

Es entwickelten sich gute Partnerschaften: 

„Wir haben uns bewiesen, indem wir bei 

den Problemen mit all unseren Möglich-

keiten bis zum Ende nach einer Lösung 

suchen.“ Und an dieser Ausrichtung soll 

sich nichts ändern, man wolle nicht über-

mäßig wachsen, sondern sich in der Ni-

sche weiter positionieren. 

Als eine große Herausforderung dabei 

nennen die beiden Firmeneigentümer das 

Thema „Mitarbeiter“. Es gelte in Zeiten 

des Fachkräftemangels, überhaupt einmal 

genug Leute zu finden. Weiters bräuchten 

diese die richtige Qualifizierung und man 

müsse sich auf die Wünsche der neuen 

Generation einstellen, um die Leute auch 

langfristig halten zu können. Während 

früher Karriere und Gehalt sehr wich-

tige Werte gewesen seien, müsse man 

den Mitarbeitern nun einen attraktiven 

Arbeitsplatz bieten, an dem man ihnen 

möglichst viel Freiheit lässt und Werte 

wie Anerkennung und Wertschätzung ge-

lebt werden. Weiters ist die Balance zwi-

schen Freizeit und Arbeit ganz wesentlich: 

„Früher hat man geglaubt, die Mitarbeiter 

brauchen einen Fitnessraum – aber genau 

das Gegenteil ist der Fall, die Leute wol-

len die Zeit nach der Arbeit daheim mit 

der Familie verbringen.“ Schwingshandl 

erweitert daher aktuell die Bürofläche um 

eine Chill-out-Area mit Liegesesseln, die 

man während der Mittagspause, aber teil-

weise auch während der Arbeitszeit nutzen 

könne, sowie ein Mitarbeiterrestaurant. Es 

wird dann täglich warmes Essen geliefert: 

„Damit kommen wir wieder dem Wunsch 

entgegen, früher nach Hause zu kommen, 

denn dann brauchen sie nicht extra zum 

Mittagessen wegzufahren.“ Die Firma 

Schwingshandl hat ihren Sitz im ländli-

chen Holzhausen, in unmittelbarer Nähe 

gibt es keine Verpflegungsmöglichkeiten. 

Die ländliche Gegend biete die Vorteile, 

staufrei anreisen zu können, es gibt keiner-

lei Parkplatzprobleme und die Mitarbeiter