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großen Schritt weitergebracht“, erzählt die gebürtige Wienerin. „Es war 

eine große Challenge, weil die Kultur eine völlig andere ist und das 

Land eine gewaltige Dimension hat.“ 

Der Standort wechselte, die Branche blieb gleich: „Seit 20 Jahren ist die 

Konsumgüterbranche meine Heimat, Marketing und Sales waren dabei 

immer meine zwei Schwerpunkte“, erzählt Nothdurfter. 

Marken bau-

en, führen und entwickeln ist ihre Leidenschaft. „Das ist ähnlich,  

wie ein Team zu führen – Marken sind für mich wie kleine Persönlich-

keiten, die man wie Mitarbeiter weiterentwickeln kann.“ Dinge zum 

Positiven zu verändern, das ist es, was sie antreibt. Und das ist es auch, 

was in „Fast-Moving-Consumer-Goods ganz einfach the name of the 

game ist“, so Nothdurfter. Es gehe immer darum, sich neu zu erfinden, 

Dinge neu aufzustellen, an Trends anzuknüpfen, aber Trends manch-

mal auch auszulassen. „Nicht jeder Trend passt zum Unternehmen – es 

geht darum, authentische Marken zu bauen und weiterzuentwickeln 

und damit näher an das Konsumentenherz zu bringen.“ Dieses dynami-

sche Umfeld und die Tatsache, dass in ihrem Job jeder Tag etwas Neues 

bringt, macht manchen Menschen Angst. Petra Nothdurfter liebt das. 

In den vergangenen Jahren beschäftigte sie sich intensiv mit Change-

management. Und auch in ihrer neuen Führungsrolle gehe es darum, 

das Unternehmen und dessen Marken kompetitiver zu machen und auf 

Wachstum zu fokussieren. Einerseits wolle sie die lokale Marke YO in 

die Konzernstruktur integrieren, andererseits wurde 2014 die Marke 

Pago akquiriert, womit sich das Unternehmen verdoppelte und es zu-

nächst darum ging, sich strategisch aufzustellen. „Jetzt müssen wir uns 

am Markt behaupten, diese 130 Jahre alte Marke wieder dynamisieren 

und auf deren Innovationsgeist setzen“, erklärt Nothdurfter. Wie sie 

das angehen will? „Mein Stil ist es, den Mitarbeitern Freiheit zu geben, 

natürlich eine klare Richtung vorzugeben – aber wie jeder Einzelne es 

schafft, dorthin zu kommen, da vertraue ich auf die 

Eigenverant-

wortung meiner Mitarbeiter.“ Braucht jemand mehr Steuerung, gibt 

sie diese gerne. „Aber dann ist es mir schon wichtig, dass derjenige von 

selbst kommt und ich ihm nicht nachlaufen muss.“ 

Ob sie es als Frau schwerer gehabt habe, so eine Karriere hinzulegen? 

„Nein, ich hab nie einen Nachteil empfunden, ich musste aber auch nie 

wegen Kindern zurückstecken, weil ich keine habe und somit hatte ich 

natürlich viel mehr Flexibilität, vor allem was meine Auslandsaufent-

halte anbelangt. Da muss man wohl einfach die Wahl treffen: Kinder 

oder Karriere.“ Einen 

Unterschied zwischen männlichem und 

weiblichem Führungsstil erkenne sie aber schon. „Der Blickwin-

Was machen gute Führungskräfte anders?_

Sie geben Freiraum, sie vertrauen und geben 

ein klares Ziel vor.

Das Schwierigste an meinem Job_Die Balance 

zu finden zwischen: Auf der einen Seite meine 

eigenen Ideen mal hintenanzustellen und dem 

Team den Raum zu geben, sich zu entfalten, und 

auf der anderen Seite präsent zu sein und die 

Richtung vorzugeben.

Laut werde ich_wenn ich mich freue.

Lebensmotto_Es gibt immer eine Lösung.

Wenn ich nicht diesen Job machen 

würde, dann_würde ich gar keinen Job machen, 

sondern einfach irgendwo in der Natur sein und 

mich am Augenblick erfreuen.

Mein Karriere-Tipp_Ärmel hochkrempeln, sich 

nicht zu schade sein, zuhören, lernen, neugierig 

sein, an sich selbst arbeiten und viel Energie 

investieren.

Später soll mir einmal nachgesagt werden_

dass ich mit Herz und Hirn die Dinge zum 

Besseren verändert habe.

PETRA NOTHDURFTER

General Manager, 

Eckes-Granini Austria 

Ausbildung und Karriere_studierte Handelswissen-

schaften in Wien und startete ihre Karriere bei Hen-

kel, wo sie in Summe fünfzehn Jahre in mehreren 

Positionen für verschiedene Marken verantwortlich 

war. Die letzten fünf Jahre leitete sie bei Mars Austria 

als Marketing und Category Director das Chocolate 

und Food Business. Seit Oktober 2017 hat sie bei 

Eckes-Granini Austria die Funktion des General 

Managers übernommen.