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Die meisten Gespräche mit Start-up-Grün-

dern haben eines gemeinsam: Gelobt wird 

die heimische Förderlandschaft, durch die 

besonders in der Gründungsphase und den 

ersten Jahren die Kapitalbeschaffung er-

leichtert wird. „Wir haben unterschiedliche 

innovative Instrumente, von der Eigenkapi-

talförderung bis hin zu Unternehmensbeteili-

gungen“, sagt Peter Polgar, Leiter Gründung/

Nachfolge und Unternehmensförderungen 

bei der Wirtschaftskammer Oberösterreich. 

Er empfiehlt den Gründern, genau zu pla-

nen, wie hoch der Kapitalbedarf in den kom-

menden Monaten und Jahren sein wird. „Auf 

Basis dieser Schätzungen hat man die Mög-

lichkeit, darüber nachzudenken, welche Ka-

näle der Finanzierung interessant sind“, sagt 

er. Informationen zur Förderlandschaft gibt 

es etwa bei Beratungsstellen der Wirtschafts-

kammer oder durch die zahlreichen Online-

Tools der Fördergeber. Polgar empfiehlt ein 

Gespräch mit neutralen Partnern und frühe 

Information der Hausbank – ohne die kön-

nen die meisten Förderungen bei den Förder-

gebern nicht beantragt werden. „Klar muss 

sein, dass bei einer Gründung auch ein er-

heblicher Teil durch Eigenkapital gestemmt 

werden muss, auch eine solide Bankfinan-

zierung ist dafür notwendig“, erklärt Polgar. 

Bei komplexen Förderungen, die im An-

tragswesen gewisse Erfahrung verlangen wie 

etwa bei Forschungs- oder EU-Förderungen, 

empfiehlt es sich, Expertenrat einzuholen – 

hier können Beratungsunternehmen helfen. 

Geschenkt gibt es jedenfalls nichts. „Die 

Förderungen sind ein wichtiger Aspekt der 

Unternehmensfinanzierung und Geld liegt 

nicht auf der Straße. Wenn man Beteiligun-

gen oder Förderungen lukrieren will, muss 

man gut erklären können, warum die an-

dere Seite sich darauf einlassen sollte“, sagt  

Polgar. 

Zu den bekanntesten Förderinstitutionen 

in OÖ zählen die Kreditgarantiegesellschaft 

(KGG) und die Unternehmensbeteiligungs-

gesellschaft (UBG). „Die Nachfrage nach 

unseren Produkten ist sehr gut, man merkt, 

dass die Stimmungslage positiv ist“, sagt 

Christian Matzinger, Risikomanager der 

Peter Polgar

Leiter Gründung/

Nachfolge und 

Unternehmens- 

förderungen, 

WKOÖ

KGG/UBG und Fondsmanager des OÖ 

Hightechfonds. Die Hauptprodukte sind 

KGG-Haftungen und UBG-Unternehmens-

beteiligungen (stille Beteiligungen). Der 

Hightechfonds, der sich an hochtechnolo-

gische Unternehmen richtet, unterstützt mit 

direkten Beteiligungen. „Wir versuchen, mit 

unseren Angeboten insgesamt eine optima-

le Finanzierungsbasis zu gestalten – manche 

Unternehmen kommen auch für alle drei 

Bereiche infrage“, sagt Matzinger. Die Ange-

bote richten sich sowohl an Unternehmen in 

der Gründungsphase, als auch an jene, die 

bereits ein marktreifes Produkt oder eine 

Dienstleistung entwickelt haben. Und auch 

bestehende, lang etablierte Unternehmen 

mit Wachstumsplänen oder in Restrukturie-

rungsphasen gehören zur Klientel. 

Unterstützung bei 

Umsetzung von Ideen

Die KGG/UBG bietet den Interessenten eine 

kostenlose, unverbindliche Finanzierungs-

beratung, bei der passende Finanzierungs- 

Christian 

Matzinger

Risikomanager,  

KGG/UBG, 

Hightechfonds

Dieses Thema sollte auf keiner To-Do-Liste bei einer Unternehmungsgründung 

fehlen: das Auseinandersetzen mit dem Thema Finanzierung und Förderung. 

Zahlreiche Organisationen wie das Austria Wirtschaftsservice, die 

Unternehmensbeteiligungsgesellschaft und die Kreditgarantiegesellschaft helfen bei 

der richtigen Finanzierung – geschenkt gibt es allerdings nichts.

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DURCH DEN 

FÖRDERDSCHUNGEL