15

Selbstständigkeit per se 

Gründer schätzen ihre eigenstän-

dige Tätigkeit – besonders die Ver-

antwortung, die sich daraus ergibt. 

„Betont wird auch der Aspekt der 

Selbstverwirklichung“, sagt Norbert 

Kailer. 

Verwirklichung 

schöpferischer Werte

Gründer sehen die Möglichkeit, 

selbst etwas zu schaffen, man ist 

stolz, etwas „Schönes“, „Innovatives“ 

und „Sinnvolles“ verwirklichen

zu können. 

Sichtbarkeit der 

eigenen Leistung

Die Sichtbarkeit einer selbst ge-

schaffenen Innovation am Markt 

wirkt motivierend. Getreu dem Mot-

to: „Neid muss man sich erarbeiten.“ 

Individuelles Feedback

Weitere Motivation schöpfen 

Gründer durch die Möglichkeit, ein 

direktes und schnelles Feedback 

über die eigenen Leistungen zu 

erhalten und durch laufende Erfolge 

bestätigt zu werden.

Laufendes Lernen am Tun 

„Viele Befragte heben die Mög-

lichkeit und Notwendigkeit hervor, 

durch die unternehmerische Tätig-

keit ständig etwas Neues zu lernen 

und ohne Fremd-Vorgaben arbeiten 

zu können“, erklärt Kailer.

Eigenständige Arbeits- 

und Zeiteinteilung

Obwohl die zeitliche Belastung 

für die meisten Gründer enorm ist: 

Besonders positiv wird die Unab-

hängigkeit und Flexibilität bei der 

Zeiteinteilung hervorgehoben. 

Arbeitsinhalt

„Das Hobby zum Beruf machen“ – 

für Gründer oftmals keine leere 

Phrase. Gründer können ihren 

Arbeitsinhalt selbst bestimmen – 

ein stark fördernder Aspekt für 

die unternehmerische Tätigkeit.

Gemeinsame Vision

„Jungunternehmer und ihr Team 

schätzen das spezielle Start-up-

Klima und die Teamkultur. Also 

durch kollegiales Arbeiten im Team, 

durch Freiraum, Eigeninitiative und 

Spirit etwas Besonderes schaffen zu 

können“, sagt Kailer. Verdienstmög-

lichkeiten sind dagegen nach- 

rangig – zumindest vorerst. 

Zeitaufwand

Besonders hervorgehoben wird 

die hohe zeitliche Belastung. Grün-

der beobachten, dass Arbeit und 

Freizeit ineinander verschwimmen, 

Abschalten fällt schwer. Kailer: 

„Das wird auf eine gewisse Uner-

fahrenheit und fehlende Routine 

bei Start-ups zurückgeführt“.

Ungewissheit

„In der Anlaufphase ist die Unge-

wissheit, insbesondere hinsicht-

lich der Markttragfähigkeit und 

Akzeptanz des Produktes am 

Markt generell ein stark demotivie-

render Aspekt“, sagt Kailer. Dazu 

kommen nicht beeinflussbare 

Rahmenbedingungen wie die ge-

nerelle Konjunkturlage, gesetzliche 

Änderungen oder der Markteintritt 

von übermächtigen Konkurrenten.

Stress durch Außeneinflüsse

„Unklare Anforderungen, unzu-

friedene Kunden, unzuverlässige 

Kooperationspartner, saisonal 

schwankende oder ungewisse 

externe Nachfrage demotivieren 

Gründer – gerade Start-ups beto-

nen die starke Abhängigkeit von 

ersten Reputationskunden“, erklärt 

Kailer.

Die 

schönen 

Seiten des 

Gründens

Was schätzen Start-up-Gründer am Unterneh-

mertum und warum haben sie sich für diesen Weg 

entschieden? Das will Norbert Kailer vom Ins-

titut für Unternehmensgründung und Unterneh-

mensentwicklung der Johannes Kepler Universität 

(JKU) in einer laufenden Studie herausfinden. 

Einige der wichtigsten Punkte im Überblick.

Die 

negativen

 

Seiten des 

Gründens

Norbert 

Kailer

Institut für Unter-

nehmensgründung 

und Unterneh-

mensentwicklung 

der JKU Linz