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Zeit-Geschichte

TRADITIONSUNTERNEHMEN

AUF DER SPUR

Redaktion_Sabrina Kainrad

Foto_Greiner Holding AG 

Greiner Holding AG / Joachim Haslinger

Illustration_Alexandra Auböck

Mit einem kleinen Gemischtwarengeschäft in Baden-Württemberg setzte  

Carl Albert Greiner vor 150 Jahren den Grundstein für 

eines der mittlerweile größten  

Industrieunternehmen Oberösterreichs

: Die weltweit tätige Greiner Gruppe mit Sitz  

in Kremsmünster. Vorstandsvorsitzender Axel Kühner über Erfolge, Tiefschläge und  

die Besonderheit von Familienunternehmen.

WARUM DIE KORKEN KNALLEN

Der Joghurtbecher im Kühlschrank, die 

Schaumstoffmatratze im Schlafzimmer, 

der Sitz im Auto, das Blutentnahmeröhr-

chen beim Arzt oder der Rahmen eines 

Kunststofffensters – das Portfolio der 

Greiner Gruppe mit Sitz in Kremsmüns-

ter ist groß, die Produkte im täglichen Le-

ben vieler Menschen allgegenwärtig. Die 

vier operativen Sparten sind weltweit vor-

ne mit dabei: Greiner Packaging ist einer 

der führenden Verpackungshersteller im 

Food- und Non-Food-Bereich, Greiner 

Foam International zählt zu den erfolg-

reichsten Herstellern von Spezialschaum-

stoffen. Greiner Bio-One ist ein weltwei-

ter Player im Bereich Medizintechnik, wo 

man mit der Erfindung des ersten Kunst-

stoffröhrchens für Blut- und Urinproben 

bekannt geworden ist und die Greiner 

Extrusion Group ist laut eigenen Anga-

ben Weltmarktführer bei Extrusionslini-

en, Werkzeugen und Komplettanlagen 

für die Profilextrusion. Begonnen hat 

alles im Jahr 1868 mit einem kleinen 

Gemischtwarengeschäft in Nürtingen, 

Baden-Württemberg. Carl Albert Greiner 

verkaufte dort auch Sodawasser aus der 

eigenen Quelle und verschloss die Fla-

schen mit selbstgefertigten Korkstopfen –  

so wurde der Kork zum Hauptprodukt. 

In den 1950er Jahren wurde aus Kork 

Kunststoff, die Familie kam mit Schaum-

stoffherstellern in Kontakt und begann 

Kunststoff zu verarbeiten und Schaum-

stoff mit hauseigenen Maschinen zu 

produzieren. Die Extrusionssparte kam 

in den 1980er Jahren durch zwei Firmen-

übernahmen dazu. 

Obstverarbeitung 

im Industriebetrieb 

„Die Familie hatte gute Beziehungen und 

suchte gleichzeitig im Umfeld der eigenen 

Produkte immer nach Verbesserungen 

und neuen Dingen“, sagt Vorstandsvor-

sitzender Axel Kühner über den Weg des 

Unternehmens von der Korkverarbeitung 

hin zur Verarbeitung von Kunststoff und 

der Schaumstoffproduktion. Das dadurch 

entstandene Produktportfolio, das schon 

mal als „Bauchladen“ wahrgenommen