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ter zu stärken, hat man bereits das nächste 

Projekt in der Schublade. Am Standort des 

Clubgebäudes soll ein Vier-Sterne-Hotel mit 

45 Zimmern, Wellnessbereich und Seminar-

räumen entstehen. „Wir sind der Meinung, 

dass der Golfplatz und die Region unbedingt 

einen anspruchsvollen Beherbergungsbetrieb 

brauchen, denn bei Turnieren und vielen 

Tagesgästen haben wir immer das Problem, 

dass uns Unterkünfte fehlen“, so Holzhaider. 

Dieses Projekt soll nicht nur mehr Golfspie-

ler anlocken, sondern eine regionale, touristi-

sche Wertschöpfungskette mit Radtouristen 

und Wanderlustigen generieren. Ebenso sind 

in unmittelbarer Hotelnähe originalgetreue 

Mühlviertler Chalets geplant, die einerseits 

dem Hotel zur Verfügung stehen werden, 

andererseits auch als Eigentum erworben 

werden können. „Pläne und Flächenumwid-

mungen existieren alle bereits. Wir suchen 

noch nach einem Investor, der gleichzeitig 

auch Betreiber sein will“, sagt Holzhaider. 

Anlocken will man mit dem Hotelprojekt 

vor allem auch vermehrt Tagesspieler aus 

Tschechien, denn bis 2021 soll die Auto-

bahn bis nach Budweis respektive Prag fertig 

sein. Gerade aus Tschechien würden immer 

mehr Gäste kommen. „Durch die gehobene 

Platzqualität und Mundpropaganda wollen 

wir den Anteil der Gästespieler steigern. Wir 

wollen erreichen, dass man sagt: Der Golf-

club Mühlviertel St. Oswald bei Freistadt ist 

eine geile Wies’n, da fahren wir wieder hin“, 

so Präsident Istok.

Vom Dreher bis zum Anwalt

Der Konkurrenzkampf zwischen den Golf-

clubs sei ein harter, bei rund 160 Golfanla-

gen in Österreich, die im Schnitt um die 600 

Mitglieder haben, sei der Markt sehr kom-

petitiv. „Bis in die 90er Jahre ist der Markt 

im zweistelligen Prozentbereich gewachsen, 

irgendwann ist eine Sättigung eingetreten“, 

sagt Haider. Man habe eine flache, aber sta-

bile Erfolgskurve. „Aktuell haben wir 420 

Mitglieder, 100 mehr würden aber nicht 

schaden, um uns breiter aufstellen zu kön-

nen“, so Holzhaider. Dafür können auch 

Erfolge von österreichischen Golfprofis hilf-

reich sein. Jahrzehntelang sei kein einziger 

österreichischer Golfprofi auf der Tour ge-

wesen, das habe sich geändert. „Wir hatten 

Markus Brier im europäischen Rahmen und 

jetzt Bernd Wiesberger, der in Hochform 

Turniere gewinnen kann. Auf einmal gibt 

es Social-Media-Aktivitäten und die Zei-

tungen berichten darüber. Gerade bei den 

jungen Leuten merkt man einen Anstieg. Es 

kommen viele, die das ausprobieren wollen“, 

sagt Haider. Dafür habe man auch spezielle 

Angebote geschnürt. Mit einer Sondermit-

gliedschaft, die gestaffelt auf drei Jahre aus-

gelegt ist, spiele man im ersten Jahr kostenlos, 

im zweiten Jahr um die Hälfte und erst im 

dritten Jahr wird die Vollmitgliedschaft von 

1.200 Euro im Jahr fällig. Eine mittelklassi-

ge Ausrüstung für einen Anfänger koste um  

die 250 Euro.

Längst sei Golf zudem in der breiten Masse 

angekommen, das elitäre Feeling mehr ein 

Relikt aus vergangenen Tagen. „Es hängt si-

cherlich von der Lage des Platzes und vom 

Einzugsbereich ab, aber Golf ist heute vom 

Dreher bis zum Anwalt möglich“, so Istok. 

Vor 30 Jahren sah das noch ein bisschen 

anders aus, wie Haider aus seinem Erfah-

rungsschatz erzählt: „Ich bin seit 32 Jahren 

in der Szene, damals war es noch sehr elitär. 

Auf manchen Golfplätzen im Zentralraum 

Linz hat man nicht einmal auf die Dri-

ving Range gehen dürfen, wenn man nicht 

Mitglied war. Zudem hat man ein bis zwei 

Protegés gebraucht, sonst wäre man da nie 

reingekommen. Etikette war das Wichtigs-

te, heute ist alles legerer. Es geht in Rich-

tung Breitensport, aber ein gewisser elitärer 

Touch ist nach wie vor vorhanden, weil es ein 

Gentleman-Sport ist.“ Am Green empfiehlt 

Manager Haider einen Putter. „Einfach kon-

zentriert einlochen.“ Der Ball rollt und rollt. 

Er scheint fast ein bisschen zu langsam, fällt 

aber doch. Versenkt. Vielleicht wurde hier ja 

gerade der nächste österreichische Golfprofi 

geboren? Zumindest hat ein weiterer Gentle-

man die Liebe zum Golf entdeckt._

Der Wiedererkennungswert 

unserer Anlage ist sehr hoch.

Karl Haider

Manager, Golfclub Mühlviertel 

St. Oswald bei Freistadt