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Teamwerk

GEMEINSAM ETWAS 

BEWEGEN

Gleiches Recht für alle Mitarbeiter, egal ob es 

gewisse Anweisungen oder saisonal beding-

te Urlaubssperren sind. Wir tun uns bei der 

Personalrekrutierung genauso schwer wie alle 

anderen in der Branche, gewinnen dennoch 

jedes Jahr Mitarbeiter dazu, die zu unserem 

Personal passen und Jahre bei uns bleiben. 

Auf das bin ich sehr stolz.

Wie motiviert man seine Mitarbeiter, 

um das Beste aus ihnen rauszuholen?

Schober_Ein Mitarbeiter, der motiviert ist 

und sich mit dem Unternehmen identifiziert, 

gibt von sich aus das Beste. Stimmt jedoch die 

Grundstimmung und –motivation nicht, dann 

wird er auch nicht mehr Engagement zeigen. 

Darum ist es für mich wichtig, dass sich mei-

ne Mitarbeiter wohlfühlen und sich mit dem 

Unternehmen identifizieren können. Das kann 

aber nur in einer langjährigen Entwicklung 

passieren und nicht durch irgendwelche Ent-

lohnungszuckerl. Natürlich ist Entlohnung ein 

wichtiges Thema, denn jeder geht arbeiten, um 

sich damit seinen Lebensunterhalt zu finanzie-

ren. Aber es ist nicht alles. Motivationstreibend 

ist reine Entlohnung vielleicht kurz-, aber sicher 

nicht langfristig. Wenn ich wettbewerbsfähig 

bleiben will, kann ich keine Löhne zahlen, die 

komplett vom Kollektivvertrag abweichen. Ich 

werde aber auch keine Leute bekommen, die 

besser sind als der Marktdurchschnitt, wenn 

ich nicht neben der Entlohnung noch andere 

Anreize setze. Das ist ein ewiger Kreislauf.

Welche Maßnahmen gibt es, um sich 

unternehmensintern weiterentwickeln 

zu können?

Schober_Wir haben eine eigene Schober-

Akademie, in der die Mitarbeiter in den ab-

teilungsspezifischen Themen, wie der Gebäu-

dereinigung oder dem Gartenservice, aus- und 

weitergebildet werden. Das geschieht teilweise 

durch eigenes Personal und Trainer, teilweise 

durch externe Kräfte und Kurse. Mit Kollegen 

diese Weiterbildung zu machen, ist auch ein 

Aspekt des Team-Building, das ist unser Ansatz.

Wie gut sind die Atmosphäre und der 

Zusammenhalt im Team?

Schober_Also wenn ich dabei bin, ist die 

Atmosphäre sehr gut (lacht). Um ernsthaft zu 

bleiben: Im Großen stimmt alles. Natürlich 

kann es ab und an zu gewissen Meinungs-

verschiedenheiten, unterschiedliche Ansich-

ten und Interessen zwischen den Mitarbei-

tern - wie in jedem Unternehmen - kommen. 

Manchmal ist ein Machtwort des Chefs 

notwendig. Oder ich versuche deeskalierend 

einzugreifen. Das sind aber Ausnahmen. Für 

mich funktioniert ein Team immer dann 

gut, wenn es heikle oder gefährliche Situati-

onen gibt, die gemeistert werden. Wenn sich 

in einer Krisensituation jeder bei der Hand 

nimmt und sagt, das machen wir jetzt ein-

fach und diskutieren nicht mehr lange rum. 

Als ich vor einiger Zeit aus privaten Gründen 

länger ausgefallen bin, gab es keine Diskus-

sionen, sondern es wurde einfach gemacht. 

Es zählt mehr als die bloße Ent-

lohnung. Die faire Behandlung 

und die korrekte Abrechnung 

sind der Grund, warum viele 

meiner Mitarbeiter seit Jahr-

zehnten bei mir arbeiten.

Felix Schober

Mehrheitseigentümer und 

Geschäftsführer, Schober GmbH

Da stand nicht das Problem im Vordergrund, 

sondern das Suchen nach Lösungsansätzen. 

So funktioniert unser Team. Meinungsver-

schiedenheiten gibt es immer, das ist normal 

und soll auch so sein. Bei uns gibt es – und 

darauf bin ich sehr stolz – eine gewisse Lo-

yalität mir und meinem Unternehmen ge-

genüber. Ich spüre, dass meine Mitarbeiter 

für ihren Erfolg und den des Unternehmens 

Ein Team zu führen, heißt_Verantwortung zu übernehmen.

Im Berufsleben kommt man eher angepasst oder unangepasst vo-

ran_Manchmal muss man gegen den Strom schwimmen, manchmal ist 

es wichtig, sich anzupassen. Will man sich aber hervorheben, muss man 

unangepasst sein.

Diese nervige Angewohnheit würde ich mir gerne abgewöhnen_Die 

Frage ist: nervig für wen? (lacht) Manchmal die etwas übertriebene Unge-

duld.

Wenn eine Situation zwischen Chef und Mitarbeiter eskaliert_dann 

haben höchstwahrscheinlich beide einen Fehler gemacht, aber der Chef 

wahrscheinlich einen entscheidenden.

So bringt man wirtschaftliches Denken und ein soziales Arbeits-

umfeld in Einklang_Wenn man über den Tellerrand und seine eigenen 

Interessen hinausdenkt.

Das denke ich mir im beruflichen Alltag oft, würde ich aber niemals 

laut sagen_Das denke ich mir und dabei belassen wir es auch (schmun-

zelt). Die Gedanken sind ja frei.

von Felix Schober, 

Mehrheitseigentümer und Geschäftsführer, Schober GmbH