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Redaktion_Valentin Lischka

Kreativ Direktion_Alexandra Auböck

Fotografie_Simsis Circus, Sarah Katharina Photography, Martin Anderl

Daniel Simader ging durch die Gründer-Hölle, wurde in großem Stil von der Konkurrenz 

kopiert und bei der Start-up-Show „2 Minuten 2 Millionen“ vor hunderttausenden Zusehern 

von Investoren fertiggemacht. Gegen alle Widerstände hat er vier Jahre nach der 

Unternehmensgründung von Simsis Circus

 als Anbieter für individuell gefertigte  

Premium-T-Shirts den Durchbruch geschafft. Die Gründe: Neue Partner, eine  

zusätzliche Zielgruppe, unerschütterlicher Optimismus und harte Arbeit. 

„MICH KANN NICHTS MEHR 

UNTERKRIEGEN“ 

Daniel Simader lebt für sein Unternehmen –  

um das festzustellen, reicht der erste Ein-

druck. Den Luftschutzbunker seines Hauses 

in Walding hat er gleichermaßen zum Show-

room und Arbeitsplatz umfunktioniert, aber 

auch im restlichen Haus stapeln sich auf den 

Tischen Verpackungen, Notizen und anderes 

Arbeitsmaterial. Um den Hals des blonden, 

braungebrannten Mannes mit Surfer-Look 

baumelt ein Schneider-Maßband, es ist Mo-

de-Accessoire und gleichzeitig Markenzeichen 

des Unternehmers. „Wirst jetzt zum Ober-

schneider?“, fragt ihn einer seiner Freunde, als 

er ihm von seiner Unternehmensidee erzählt. 

„Du wirst dich noch anschauen“, antwortet 

ihm Simader und beschließt, fortan ein Maß-

band zu tragen. Auch ohne seinen schwarz 

glänzenden Koffer geht er heute nicht mehr 

aus dem Haus. In dem befinden sich T-Shirts 

und ein Diktiergerät, unterwegs könnte er 

schließlich einen potentiellen Geschäftspart-

ner kennen lernen oder von Geistesblitzen 

getroffen werden. Der Gründer ist ungern 

schlecht vorbereitet und fällt gerne auf. „Du 

kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich von 

Leuten auf das Maßband angesprochen wer-

de, weil sie wissen wollen, was ich beruflich 

mache.“ Simaders Philosophie, der von seinen 

Freunden nur Simsi genannt wird: Life is a 

Circus – daher auch der Name seines Unter-

nehmens.

Der modische Geschmack des Unternehmers 

führt auch zur Gründung von „Simsis Cir-

cus“. 2012 suchte Simader neue Inspiration 

in den USA. „Von meinem Versicherungsjob 

hatte ich die Schnauze voll, ich wollte beim 

Reisen einen klaren Kopf bekommen“, erin-

nert er sich. Mit im Gepäck: eine Lederhose. 

„Mir taugen unsere Traditionen, darum bin ich 

auch dort damit herumgelaufen“, sagt Sima-

der, „die Amerikaner waren begeistert davon“. 

Erstaunt von den zahlreichen positiven Reak-

tionen auf sein Outfit entsteht bei einem Spa-

ziergang durch die malerische Inselstadt Key 

West in Florida die Idee. „Wenn schon mei-

ne Lederhose Eindruck macht, dann müsste 

doch ein T-Shirt gut ankommen, auf dem 

eine hübsche Frau in Lederhose abgebildet 

ist“, denkt sich Simader. Für jedes Land soll 

es T-Shirts mit typischen Styles geben.  Am 

Strand skizziert er seine Idee auf einer Servi-

ette und macht sich bald zurück auf den Weg 

nach Österreich, um sie umzusetzen. 

Immer schön 

locker bleiben.

Wieder daheim merkt Simader schnell, dass 

er zwar eine Vision hat, aber keinen Plan, wie 

er sie umsetzen soll. „Ich hatte keine Ahnung 

von der Modebranche “, gibt er zu. Seine 

Freunde lachen ihn aus, als er ihnen von sei-

nem Plan erzählt.  Aber Simader lässt sich 

nicht beirren, schreibt hunderte T-Shirt-Pro-

duzenten an, fliegt selbst nach Istanbul, um 

sich vor Ort von der Qualität des Produzen-

ten zu überzeugen.  Nachdem er eine Foto-

grafin, Visagistin und ein Model für das erste