40

Und wie sehen Sie das?

Was soll die Landes-Tourismusstrategie 2022 bewirken?
WINKELHOFER_Sie ist die Antwort auf Trendentwicklungen und Heraus-
forderungen, denen sich die Tourismus- und Freizeitwirtschaft in naher 

Zukunft stellen muss. Die Digitalisierung, gesellschaftliche Entwicklun-

gen und Trends machen es notwendig, dass sich der Tourismus stärker 
vernetzt, sich als wertvoller Partner im gesamtwirtschaftlichen System 
verortet und branchenübergreifende Kooperationen sucht. Sie steckt 
einen für die Mitspieler im Gesamtsystem Tourismus verbindlichen Weg 
ab, lässt aber gleichzeitig genug Spielraum offen, damit wir auf kurz-
fristige Änderungen in der Markt- und Wettbewerbssituation reagieren 
können. Sie lenkt dabei aber immer auf das gemeinsame Ziel hin: Gäs-
teorientierte, innovative Produkte zu schaffen, internationale Märkte zu 
erschließen und von Kooperationen zu profitieren. 

Auf welche Herausforderungen gilt es, sich einzustellen?
WINKELHOFER_Die Digitalisierung wird das Design nutzenstiftender 
touristischer Services der Zukunft massiv ändern. Und die Umwälzun-
gen, die sich im Bereich der Mobilität abzeichnen, werden natürlich 
auch das Reiseverhalten der Menschen beeinflussen. 

Welche Fragen für die Zukunft sind offen? Stellen Sie sich vor, Sie 

könnten jemanden treffen, der bereits im Jahr 2022 lebt. Was wür-

den Sie ihn fragen?
WINKELHOFER_Die Zukunft ist ein weites Feld und viele Detailaspekte 
der künftigen touristischen Entwicklung sind dementsprechend offen. 
Ganz gleich wie stark digitalisiert die Welt der Zukunft aber auch sein 
wird – der Mensch wird sich immer und zukünftig noch stärker nach 
den echten, authentischen Begegnungen sehnen, er wird das Bedürfnis 
haben, berührende Momente zu erleben und die Resonanz aus dem 
persönlichen Erlebnis genießen. 

Wie unterscheidet sich Oberösterreich von anderen Ländern mit 

seinem Bezug zur Zukunft?
WINKELHOFER_Oberösterreich war und ist ein Land der Kreativität 
und Innovation. Andererseits haben die Oberösterreicher ein großes 
Bewusstsein für ihre Traditionen, sei es kultureller oder wirtschaftlicher 
Natur. Das ist ein starkes Fundament auf dem man mutig die Neuerun-
gen und Ideen der Zukunft wachsen lassen kann. Offen für Neues und 
originell im Denken haben die Oberösterreicher ein Land geschaffen, 
das in vielerlei Hinsicht wirtschaftlich führend ist. Es ist auch für den 

Tourismus ein Auftrag danach zu streben, Innovationsführer zu sein, 

zum Beispiel bei den digitalen Services für den Gast der Zukunft. 

Was bedeutet die Digitalisierung für den Tourismus?
PERNICA_Der Tourist der Zukunft kommt ohne digitale Medien nicht 
mehr aus. Umso mehr wird er die analoge Gemütlichkeit und Ursprüng-
lichkeit in familiär geführten Gastgeberbetrieben zu schätzen wissen 
und dem Thema Gesundheit in Form von Entschleunigung, bewusster 
Ernährung und Bewegung in der Natur deutlich mehr Beachtung 

schenken.
 

Reise-App empfohlen hat. Die dann 
aber stumm bleiben muss, während 
ich meinen Kaffee trinke: Im Betrieb 
herrscht absolutes Smartphone-Ver-
bot. Analoge „Erholungsräume“ haben 
in einer immer stärker digitalisierten 

Zeit deutlich an Beliebtheit gewonnen. 

Ohne digitale Ablenkung fällt der Ge-

sprächseinstieg mit Einheimischen 
gleich leichter.  Wieder auf den Stra-
ßen, verlasse ich mich dann aber doch 

wieder auf meinen digitalen Reiseas-

sistenten. Der schon wieder die nächs-
ten Programmpunkte für mich zusam-
mengestellt hat. Es gibt noch viel zu 
sehen ..._

Andreas

 Winkelhofer

Geschäftsführer, 

OÖ Tourismus

Karin Pernica 

Direktorin, 

Tourismusverband 

Urlaubsregion Vitalwelt 

Bad Schallerbach