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NAFTA-RAUM IN GEFAHR?

REDAKTION_SABRINA KAINRAD

FOTOGRAFIE_THINKSTOCK, FILL MASCHINENBAU / CHRISTIAN 

FUCHS: NIK FLEISCHMANN / STARLIM//STERNER /  TRODAT

ILLUSTRATION_ALEXANDRA AUBÖCK

USA, Mexiko und Kanada sorgen aktuell aufgrund der Nafta-
Neuverhandlungen für Schlagzeilen. Müssen sich heimische Firmen 

um drei sich bisher sehr gut entwickelnde Exportmärkte Sorgen 
machen? Eine 

Spurensuche bei den Wirtschaftsdelegierten 

und Unternehmen in den Märkten.

INTERNATIONAL

Mit Lohnkosten auf dem Niveau Chinas 
und Freihandelsabkommen mit 46 
Ländern ist Mexiko laut Friedrich 
Steinecker, Wirtschaftsdelegierter in 
Mexiko-City, der attraktivste Produkti-
onsstandort in Amerika. Es gebe beim 

Wirtschaftsmarkt Mexiko mit einem 
Wachstum von über zwei Prozent viel 
Grund zur Freude und US-Präsident 
Trump sei kein Grund zur Panik.

In der von US-Unternehmen dominierten, 
globalisierten Industrie ist „business as 
usual“ angesagt. Die Erdbeben im Sep-
tember 2017 hätten in erster Linie eine 
humanitäre Katastrophe ausgelöst, aber 
den wirtschaftlichen Nerv nicht getroffen. 
Die Auslandsinvestitionen liegen zwar et-
was unter dem langjährigen Durchschnitt, 
gehen aber ungebrochen weiter und wur-
den nur etwas zurückgestellt. Mexiko 
werde auch in Zukunft ein interessanter 
Markt für Technologie und Zulieferun-
gen sein und davon profitiert die öster-
reichische Wirtschaft. Mexiko ist hinter 
Australien der am stärksten wachsende 
Überseemarkt für die österreichische 
Exportwirtschaft. In den vergangenen vier 

Jahren haben sich die Exporte nach Me-

xiko auf eine Milliarde Euro im Jahr 2017 
verdoppelt. Rund 600 Millionen davon er-

MEXIKO

wirtschaften Firmen direkt mit dem Ma-

schinen- und Anlagenbau. Darunter auch 
Sondermaschinenbauer Fill aus dem 
Bezirk Ried/Innkreis, der 2014 eine Ver-
kaufs- und Serviceniederlassung in Me-
xiko gegründet hat, um am boomenden 
mexikanischen Automobilmarkt präsent 
zu sein, und seither kräftigt gewachsen 
ist. Die Fill Gruppe macht 2017 mit rund 
800 Mitarbeitern insgesamt knapp 160 
Millionen Euro Umsatz. 

140 Twitter-Zeichen keine Gefahr

In Mexiko werden 2017 rund 3,8 Millionen 
Fahrzeuge produziert – bis 2018 soll die 

Zahl auf vier Millionen Stück ansteigen. 

Eine Entscheidung von Ford im Jänner 
2017, ein großes Investitionsprojekt in Me-
xiko aufzugeben, könne laut Steinecker 
genauso auf Grund der schwachen Nach-
frage nach Kleinwagen auf dem US-Mark 
und nicht wie öffentlich diskutiert wegen 
des politischen Drucks seitens der neuen 
US-Administration passiert sein. Ergeb-
nisse der laufenden Nafta-Verhandlungen 
werden öffentlich nicht kommuniziert. 
Steinecker zu Nafta: „In den 23 Jahren, in 
denen Nafta gültig ist, haben sich Wert-
schöpfungsketten gebildet, die man nicht 
so einfach entflechten kann. Die US-In-

„Die Mexikaner sind

 

wissbegierige und

 

lernfähige Mitarbeiter

 

und im univer

sitären 

Bereich ist die

 

Ausbildung sehr gut.“

Wolfgang Rathner

Geschäftsführ

er, 

Fill Maschinenbau