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Frauen in Spitzenpositionen würden noch immer kritischer
betrachtet werden und dementsprechend mehr Leistung und
Erfolg vorweisen müssen. Viele Netzwerke und Seilschaften
bevorzugen Männer, die Kinder- und Familienplanung sei
nach wie vor meist überwiegend Aufgabe der Frauen. „Ich
wurde in Diskussionsrunden von Männern oft angesprochen –
manchmal auch wenig freundlich –, dass ich keine gescheite
Mutter sein kann“, sagt Hummer, die als erste Landesrätin in
Österreich während ihrer Amtszeit Mutter wurde. Sohn Felix
ist mittlerweile fünf Jahre alt. Die Betreuung bewerkstelligt
Hummer gemeinsam mit ihrem Partner und ihrer Familie:
„Alleine würde ich es nicht schaffen. Wir Frauen müssen das
aber auch nicht alleine schaffen – so ist und war das nie ge-
dacht.“ Ein großer Nachteil für Frauen sei auch, dass sie sich
stärker als Männer hinterfragen: „Frauen brauchen mehr Mut,
sich Dinge zuzutrauen.“ Hummer habe sich selbst immer gut
genug gekannt, um zu wissen, dass sie sich den neuen Job
zutraut und dann die notwendige Portion Mut aufgebracht,
diesen auch anzunehmen.
Als ihre wesentliche Aufgabe als Führungskraft nennt Hum-
mer „voranzugehen, Ziele zu formulieren und dann ermög-
lichen, diese gemeinsam umzusetzen“. Hummer formuliere
gerne „ehrgeizige und zeitlich befristete Ziele“ um zu erken-
nen, ob man auch vorwärts kommt. Dementsprechend wurde
für die WKOÖ ein Masterplan mit den Ziel ausgearbeitet, die
Organisation schlanker und effizienter zu machen und zu hin-
terfragen, was die Unternehmen als Kunden tatsächlich er-
warten. „Um den Weg zu den Zielen zu finden, gehört das gan-
ze Team ins Boot. Die Entscheidung, welcher der Vorschläge
umgesetzt wird, muss die Führungskraft treffen.“ Aus der
Vergangenheit lernte Hummer, dass man das eigene Tempo
nicht immer auf seine Mitarbeiter umlegen dürfe: „Ich habe
Menschen damit überfordert.“ Als junge Führungskraft ste-
he man immer auf den Schultern und Erfolgen der Vorgänger
und müsse dann entsprechend den aktuellen Situationen und
deren Herausforderungen seinen eigenen Weg finden.
„Führung ist die Kunst,
Menschen für ein Thema
zu begeistern“
Andreas Perotti übernahm im Sommer 2017 die Leitung des
neuen Bereichs „Corporate Communications und Marketing“
und die Funktion des Konzernsprechers beim Flugzeugzu-
lieferer FACC. Das Wort „Führungskraft“ mag der 32-Jäh-
rige nicht: „Das ist so ein antiquiertes Wort. Ich sehe mich
eher als Motivator. Führung ist die Kunst, Menschen für ein
Thema zu begeistern und zu motivieren.“ Perotti will ein
gleichberechtigtes Mitglied seines zu Beginn vierköpfigen
Teams sein. Wenn man bei Diskussionen nicht auf einen ge-
meinsamen Nenner kommt, sei es natürlich seine Aufgabe,
eine Entscheidung zu treffen und diese auch zu verantwor-
ten. „Mir ist es aber lieber, wenn ich diese Rolle so wenig
wie möglich wahrnehmen muss.“ Stattdessen sollen die
Mitarbeiter ihre Ideen einbringen und sich selbst entfalten
können: „Ich möchte nicht, dass Leute etwas nur machen,
weil ich es sage.“ Damit alle im Team selbstbestimmt ar-
ANDREAS PEROTTI
Geboren am_7. November 1985 in Linz
Wohnort_Wien und Linz
Ausbildung_
2005 Matura an der Tourismusschule in Klessheim
2012 Abschluss der Rechts- und Politikwissenschaf-
ten an der Universität Wien
Karriere_
Seit Juni 2017 Bereichsleiter Corporate Communi-
cations & Marketing beim Flugzeugzulieferer FACC
mit einem Umsatz von 705,7 Millionen Euro im GJ
2016/17 und über 3.400 Mitarbeitern / 2014 – 2017
Pressesprecher in der Telekom Austria Group /
01 – 06/2014 Senior Consultant bei der PR-Agentur
Milestones in Communication / 05/2012 – 12/2013
Pressesprecher im Finanzministerium / 2009 – 2012
Büroleiter eines Vizepräsidenten im Europäischen
Parlament / 2008 – 2009 Projektmanager in der
Europäischen Nachbarschaftspolitik im Kosovo und
in Israel
GEDANKEN
3 Eigenschaften, die eine Führungskraft haben
sollte_motivierend, transparent, inspirierend
3 Eigenschaften, die eine Führungskraft nicht
haben sollte_ungeduldig, vergesslich, cholerisch
Laut werde ich_nie.
Das Schwierigste an meinem Job ist_alles zur
gleichen Zeit.
Was soll Ihnen später einmal nachgesagt
werden?_Er hat einen tollen Job gemacht.