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geschichtsträchtigen Palais an der 
Linzer Promenade. Gäste sind Kunden 
der Bank und viele von ihnen scheinen 
wohl ein Unternehmen oder Kinder zu 
haben - oder beides. Denn seine Aus-
sagen lassen sichtlich niemanden kalt, 
alle lauschen gebannt, wenn er Dinge 
sagt wie: „Was wir jetzt tun, ist riskant 

– wir hoffen, dass irgendeiner eines Ta-

ges in der Früh aufsteht, in die Garage 
geht und etwas entdeckt.“ Und das sei 
höchst unwahrscheinlich, denn unser 
Schulsystem fördere nicht die Bega-
bungen der Schüler, sondern deren 
Schwächen. „Was sagen Sie zu Ihrem 
Kind, wenn es mit einer sehr guten 
und drei schlechten Noten nach Hause 
kommt? Na, in dem einen Fach bist du 
eh schon super, in den anderen musst 
du noch fleißig lernen“, so Hengst-
schläger. Damit üben, üben und üben 
wir also in den Bereichen, in denen wir 
schlecht sind und dort, wo wir eigent-
lich talentiert sind, machen wir nichts 

REDAKTION_SUSANNA WURM, KATHARINA ECKER

FOTOGRAFIE_THINKSTOCK, LAND OÖ, VKB, PRIVAT

ILLUSTRATION_ALEXANDRA AUBÖCK, THINKSTOCK

Manchmal ertönt ein schrilles, fast 
markerschütterndes Quietschen, wenn 
die Kreide an der Tafel schreibt. Erin-
nern Sie sich daran? Ein bisschen so wie 
die Bremsen eines Zuges, wenn dieser 
in den Bahnhof einfährt. Nun ja, dieser 

Zug scheint hier schon lange stillzuste-

hen, viel hat sich seither wohl nicht ver-
ändert im Schulsystem. Dabei steht am 
anderen Gleis schon längst ein anderer 

Zug, einer von der besonders schnellen 

Sorte, eine Hochgeschwindigkeitsbahn. 
Deren Reiseziel: die Zukunft. Und wenn 
wir nicht sofort etwas ändern am Bil-
dungssystem, wird dieser Zug schon 
bald abgefahren sein. Ohne uns. So 
jedenfalls die Meinung des bekannten 
Genetikers Markus Hengstschläger, 
der aufzeigen möchte, dass unser Bil-
dungssystem Durchschnitt anstelle von 
Begabungen fördere. 

Er ist zu Gast beim Business-Talk der 
oberösterreichischen Sparkasse im 

Österreich, das Land von Schwamm und Kreide? Mag einem durchaus so vorkommen, wenn man durch 

so manche Klassenräume spaziert. Zumindest in Oberösterreich soll sich das nun ändern: Hier hat man 
das nächste Schuljahr zum Jahr der digitalen Bildung ausgerufen. Mit seiner Forderung 

„Raus aus der 

Kreidezeit, rein ins digitale Klassenzimmer" möchte Landeshauptmann Thomas Stelzer allen 
Schülern eine digitale Ausbildung ermöglichen. Was bedeutet das für den einzelnen Schüler? Und was 
braucht das Schulsystem noch, um junge Menschen hervorzubringen, denen ein Licht aufgeht und die 
damit den ganzen Standort beleuchten?

BILDUNG