rungskräften, die bereits als Lehrling
bei der EBG angefangen haben, etwa
den Niederlassungsleiter von Kirchdorf,
Franz Kienler. Doch passt dies mit dem
Wunsch der jüngeren Generation, öfters
seinen Arbeitsplatz zu wechseln, über-
haupt noch zusammen? Dazu Kern: „Das
Projektgeschäft an sich ist bereits sehr
abwechslungsreich und dazu kommt,
dass man bei uns innerhalb des Unter-
nehmens relativ einfach den Job wech-
seln kann – wir sind sehr flexibel, was
Arbeiter- und Angestelltenverhältnisse
anbelangt.“ Wenn sich jemand für eine
Lehre bei der EBG entscheidet, dann
brauche er nicht ein Leben lang Arbeiter
sein. Sondern er könne die Lehre mit Ma-
tura machen oder nach ein paar Jahren
bei entsprechendem Einsatz auf der Bau-
stelle in den kaufmännischen Bereich in
die Kalkulation oder Fakturierung oder
auch in den technischen Bereich als
Techniker oder Projektleiter wechseln.
Bei der EBG ist man stolz auf viele lang-
jährige Mitarbeiter und eine geringe
Fluktuation. Viele Mitarbeiter sind bereits
länger als zehn, 20 oder 30 Jahre im Un-
ternehmen – einige hätten sogar bereits
ihr 45-jähriges Jubiläum gefeiert. Weiß
führt das auf das gute Betriebsklima zu-
rück, das durch diverse Maßnahmen wie
etwa Betriebsausflüge oder Weihnachts-
feiern gefördert werde: „Wir schauen
ganz stark, dass es eine Gemeinschaft
gibt und die Mitarbeiter sich wohlfühlen.“
Dazu gehöre auch, dass Mitarbeiter bei
Bedarf selbst bei privaten Problemen
Unterstützung bekommen und Füh-
rungskräfte für diese immer ein offenes
Ohr haben. „Wir wollen, dass auf jeden
einzelnen Mitarbeiter eingegangen und
dieser ernst genommen wird“, erklärt
Kern, warum es auch immer wieder Wei-
terbildungen für die Führungskräfte im
Bereich der sozialen Kompetenz gibt.
Schlüssel für die Zukunft
Aus- und Weiterbildung bezeichnen
der scheidende und der zukünftige Ge-
schäftsführer überhaupt als Schlüs-
sel für die Zukunft: „Wir wissen heute
noch nicht, welche Steuerungen wir in
fünf Jahren einbauen werden, aber wir
wissen heute schon, dass wir es in fünf
Jahren können müssen, wenn es unse-
re Kunden möchten.“ Die Anlagen und
Gebäude werden immer vernetzter und
dementsprechend auch die Steuerungen
und Regelsysteme immer komplexer. Ein
weiteres Thema im Bereich Digitalisie-
rung sei die Veränderung der Arbeitswei-
se: „Die Projektabwicklung wird digitaler
und schnelllebiger“, so Kern. Die Pla-
nungs- und Ausführungszeiten werden
immer kürzer, Industrieobjekte mit einer
Produktionshalle, einem Bürogebäude
und einer Außenanlage wurden etwa
vor zehn, fünfzehn Jahren noch in zwei
Jahren errichtet – jetzt brauche man da-
für mit zehn Monaten bis zu einem Jahr
nur mehr knapp die Hälfte der Zeit. Die
Werkzeuge am Bau werden moderner,
bei der EBG hat der Bauleiter seit einiger
Zeit etwa eine eigens entwickelte App am
Handy, mit der er alltägliche Dinge wie
Materialbestellungen oder Dokumentati-
onen abwickeln kann. „Da gibt es einen
rasanten Fortschritt und es wird sich in
den nächsten Jahren noch viel tun“, sagt
Kern, „das ist eine Herausforderung,
aber gleichzeitig eine große Chance, die
wir mit unserem Weg für die traditions-
reiche EBG auch gut nützen werden.“
Nachrichten, die man als Redakteurin in
einem Land, wo Jammern eine Art Volks-
krankheit ist, immer wieder gerne hört._
„Lehrlinge können
bei uns bis hin zum
Geschäftsführ
er
alles werden.“
Günther Weiß
CEO (geht mit 1. Jänner 2018
in Pension), EBG
EBG
Gründung_1920, seit 2011 im Eigentum der IGO-Ortner Gruppe
(familiengeführte Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Innsbruck)
Sitz_Linz; Übersiedlung in die neue Firmenzentrale inklusive
Schaltschrankbau und Lehrlingsausbildungsstätte im Linzer
Gewerbegebiet Franzosenhausweg im April 2018.
Standorte_Linz (Firmensitz), Steyr, Kirchdorf, Attnang-Puchheim,
Ried im Innkreis
Geschäftstätigkeit_Gebäude- und Anlagentechnik in den Bereichen
Elektro, Kommunikation/Sicherheit, Heizung, Klima, Lüftung, Sanitär
und Gebäudeautomation für größere Gebäude (wie etwa Krankenhäuser,
Einkaufszentren, Hotelgebäude, Wohnungsbau) und Industrie
Mitarbeiter_430, davon 70 Lehrlinge
Umsatz_65 Millionen Euro